Stell dir vor, wenn...
Ein interessanter Bandname, den da THE IMAGINE IF mit deutlicher Lennon-Song-Erinnerung in die Musik-Runde werfen. Und die Vorstellungen hinter der Musik dieser Band aus Toronto sind klar definiert: Emotional, Groove, Soul, Funk, R&B und eine beeindruckende Sängerin begeben sich auf „Great Expectations“ mit an die gute alte Vergangenheit erinnernden Sounds, die gerne auch an die Motown-Ära gemahnen dürfen, auf die Reise durch Americana-geprägte Landschaften voller Natürlichkeit und Ursprünglichkeit und Seele.

Im Mittelpunkt steht hierbei die gefühlvolle Stimme von Alia Logan, die der Band eine charismatische Wiedererkennbarkeit verpasst, wenn sie die kleine Geschichten erzählenden Texte intoniert, in denen es um die Schönheit von Blumen („Flowers“) genauso wie um das Kind eines teuflischen Vaters („Devil's Child“) geht, zu dem die Sängerin extra betont: „'Devil's Child' ist eine Blues/Roots-Explosion, die die Geschichte eines Kindes erzählt, das von einem nichtsnutzigen Vater geboren wird. Es muss mit den schrecklichen Konsequenzen der Taten seines Vaters leben. Dieser Song ist keineswegs autobiografisch. Die Idee für die Geschichte kam mir, als ich mit der Straßenbahn zur Arbeit fuhr. Meine Absicht war es, aus einer Perspektive zu schreiben, die nicht meine eigene ist. Die Band hat eng mit Fairfield Productions zusammengearbeitet, um die beeindruckenden Visuals für 'Devil's Child' zu gestalten und den Veröffentlichungszyklus so mit einem echten Paukenschlag zu beginnen!“.

Oft begleiten die Sängerin neben ihrer Stamm-Band auch Bläser und Background-Sängerinnen, die „Great Expactations“ den entsprechenden Groove aus Funk und Soul einimpfen und bestens zur Logan-Stimme passen oder diese noch stärker betonen.

Aber auch solch emotionale Balladen, die sich in hymnische Bereiche erheben wie „Intimacy“ strahlen jede Menge bewegende Momente aus, auch weil beispielsweise durch ein bluesiges Gitarren- oder ein weiteres Orgel-Solo sich die großartigen Musiker mit ihrem ganzen Können in den Vordergrund rücken dürfen. Ganz Ähnliches erwartet einen dann auch im Titelsong, der mit einer gehörigen Portion Melancholie versehen wird, indem die alten Musikzeiten heraufbeschworen werden, für die man wieder beten sollte. Am Ende des Albums bekommt dann in „My Mission“ sogar Bassgitarrist Brian Pauls seine Sternstunde eingeräumt, indem sein Bass den Song durchgängig nicht nur grundiert, sondern auch führt, während Bläser und Keyboards für zusätzlichen Druck sorgen, während sich die Sängerin mit verhalten schreiendem Gesang dieser beeindruckenden Szenerie anpasst und so dem Album ein recht ungewöhnliches und darum umso beeindruckenderes Ende beschert wird.

Solche Musik wie von THE IMAGINE IF ist schon seit Ewigkeiten zeitlos, wenn wir beispielsweise bei den Bläsern an CHICAGO oder bei der Band an CROSBY, STILLS & NASH denken. Doch wenn Alia Logan ihre Stimme erhebt, dann wird sie einzigartig...

FAZIT: ... Und so wissen wir ganz schnell, welche Vorstellungen uns THE IMAGINE IF mit auf den musikalischen Weg geben, der mit seinen „Great Expectations“ aus einer feinen Mixtur aus Soul, Groove, Funk, R&B, Americana und besonders der eindringlichen weiblichen Stimme zu beeindrucken weiß.