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Sun Q: Myth (Review)

Artist:

Sun Q

Sun Q: Myth
Album:

Myth

Medium: CD/MC/Download
Stil:

Psychedelic Garage Rock

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 47:58
Erschienen: 03.11.2023
Website: [Link]

Es dröhnen dröge Drogendragees den Geist gen Sternenzelt.
Oder träumen SUN Q etwa vom Mythos der Ziege?
Auch wenn sich beide Ausgangssituationen nicht ausschließen müssen, scheint die Musikgarage dieser Russen einen erheblichen außerweltlichen Touch zu beherbergen.
Das Riff dröhnt, der Groove hat Kraft, genauso wie das tendenziell warme Timbre der Frontfrau. Ein Stück wie „Trees“ verbindet Gospel-artige Chöre mit einer bluesigen Gitarre und endet in einem dröhnenden Finale, in dem der schmeichelnde Gesang auf eine Violine trifft. Das liest sich anstrengender als es klingt und doch wirkt „Animals“ als klassisch inszenierter Halbzeit-Rocker im direkten Vergleich wie eine Entspannungskur. Die Violine tut ihren Dienst songdienlicher, die Stimmung wirkt meditativ und unter allerlei Rasseln und Schellen wabert ein waviger Synthesizer umher.


Doch genug der Ruhe: „Dyonisus“ vermengt Funk-Rhythmen mit spacigen Sounds und einigen Hammond-Orgel-Referenzen. Dazu singt die Frontfrau ausdrucksstark und selbstbewusst, was der Musik einen kaleidoskopischen Effekt beschert, der sich in „I am the Sun“ fortsetzt. Der Trip startet minimalistisch. Eine Stimme, eine Gitarre, Percussions. Mit der Zeit entwickelt das Stück aber einen spannenden Reiz, eine Kaskade an Glücksgefühlen, wenn man so will. Spätestens im mehrstimmigen Gospel-Teil gen Ende ist es so weit und die Musiker haben den geneigten Psychedelic-Head am Kragen.


Gemessen am Ziel, ein Album von übergeordneter Schönheit zu erschaffen, haben SUN Q auf alle Fälle ins Schwarze getroffen. Vorausgesetzt, der Hörer ist dem Genre nicht komplett abgeneigt.
Gleiches gilt für die Ballade „Still Searching for the Skulls“. In puncto Stimmung lugen hier und da THE DOORS um die Ecke, was die entspannte Grundhaltung des Songs umso deutlicher unterstreicht.


Gerade in diesen, leicht spacigen Ruhemomenten fesselt der Gesang auf nachhaltige Weise. Was aber nicht bedeutet, dass der markige Groove mit Affinität zur heimischen Garage nicht auch seinen Reiz hat.

„Crystal Doors“ geht mit pulsierendem Synthesizer noch einen Schritt weiter, groovt aber erstaunlich locker. Was einen interessanten Kontrast zum Thema des Songs erzeugt. Denn zwischen Depression und Wiederaufbau des eigenen Geistes knarzt bekanntlich ein Stoner-Riff im pfeifenden Wind der elektronischen Sound-Collage ins Ohr. Da macht der beinahe licht klingende Abschluss gleich nochmal mehr Sinn, denn er suggeriert (musikalisch), dass das Ende doch nicht so plötzlich kommt wie es scheint.


FAZIT: Letzten Endes sind SUN Q zwar keine reinen Drogendröhn-Musikanten, aber „Myth“ kann seine Affinität zu manch psychotroper Substanz nicht leugnen. Das muss es auch gar nicht, denn das größte Potenzial zur kreativen Entfaltung hat immer noch der eigene Geist! Dieses Potenzial findet sich in sehr vielen Momenten auf diesem Album, was die Musik letztendlich nachhaltiger gestaltet, als es anfangs scheint.

Dominik Maier (Info) (Review 1146x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Jane Doe
  • Children Singing
  • Tree
  • Animals
  • Dionysus
  • I am the Sun
  • Still Searching for the Skulls
  • Elizabeth Siddal
  • Crystal Doors
  • Heaven Before (Bonus)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Charms (2017) - 12/15 Punkten
  • Myth (2023) - 11/15 Punkten
Interviews:
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