Los dröhnt es mit einem AC/CD Heavy Riff, der „We Got To Get Out“ eröffnet, dem dann durch die Orgel und melodiösem Gitarrensolo die Schärfe genommen wird und spätestens der Gesang macht dann klar, dass wir uns hier musikalisch in progrockigen Gefilden befinden. Wenn auch in den seichteren Gewässern dieses Genre. Auf dem vierten Album von RIVEN EARTHs „We Got To Get Out“ wird eindeutig Wert auf Melodie, Harmonie(n) und entspannte Instrumentierung gelegt.

Der zweite Track „Against The Wall” verdeutlicht dann, wo die Stärken des Albums liegen: Die gefühlvolle und songdienliche Gitarrenarbeit von GÜNTER SCHLÜNKES, die hier eindrucksvoll demonstriert wird durch zwei schöne Gitarrensoli, eins zu Beginn und eins zum Ende des Songs und die stilistische Bandbreite des Gitarristen zeigen. Die Main Vocals werden von ULI KRÜCKEN beigesteuert und auch diese mit dem eindeutigen Fokus auf eingängigen Melodien, in den Refrains oftmals unterstützt durch die Zweitstimme von CHRISTINA WOUTERS. Dazu interessante Keyboard-Soundburgen, die an PINK FLOYD and GENESIS erinnern und so den perfekten harmonischen Boden für die Vocals und Soli schaffen.

Und so geht es dann entspannt weiter, mit ‚singendem‘ SATRIANI-Gitarrensound über Keyboardsoundkollagen („Lucky Got A Gun“), progrockigen Keyboard- und Gitarrensoli im Wechsel („Thru The Eyes Of A Child“), träumerischen Balladen („One World“), leicht funky Gitarrentönen („Rifles & Guns“) und natürlich progrock-typischen Stücken mit Überlänge und spacig-flimmernden Sounds („Dreams“).

FAZIT: Das neue (und vierte) Album „We Got To Get Out” der Krefelder Band RIVEN EARTH überzeugt vor allem durch die Gitarrenarbeit von GÜNTER SCHLÜNKES, der dieses Instrument durch Stilvielfalt und schöne, songdienliche Melodien wirklich zum Singen bringt. Ergänzt und perfekt zur Geltung gebracht durch abwechslungsreiche und interessante Soundteppiche und flirrende Keyboard-Soli von WOLFGANG BECKERS. Der Gesang gerät hierbei fast zur Nebensächlichkeit und man wartet gespannt auf die nächste Soundkollage und das nächste melodiöse Solo.