Klassische Rockmusik trifft auf ein Melodieverständnis, das in seiner Eingängigkeit fast poppige Züge annimmt. Twin-Gitarren zelebrieren die Liebe zur Melodie bis fast zum Exzess und doch klingt das kernige Fundament der Rockmusik unverkennbar erdig. Willkommen in der Welt von „VII“, in der Dinosaurier als Motorrad getarnt noch immer unter uns weilen und den unbedingten Freiheitswillen des Rock'n'Roll mit Benzin im Blut und Liebe zur endlosen Straße ausleben („Dinosaur“).
Dabei klingen SPIDERGAWD, zumindest musikalisch, durchweg lebensbejahend, scheuen sich nicht davor, Einflüsse der NWOBHM zuzulassen („Anchor Song“), ebenso wenig wie sich THIN LIZZY als Inspiration wegdiskutieren lassen. Dabei klingt alles (!) an „VII“ spritzig komponiert, der Sound ist eine Wucht, pumpt organisch warm und satt aus den Boxen und macht es dem Hörer denkbar einfach, sich in der Musik fallen zu lassen.

Thematisch treibt die Norweger u.a. der politische Zustand ihres Landes um („The Tower“), oder sie besingen die Notwendigkeit von Akzeptanz in jeder Art des Zusammenlebens („Your Heritage“). „Bored To Death“ dreht sich in erster Linie um eine lokale Club-Besitzerin, die Trondheim, die Heimat der Band, in einen interessanteren Platz zum Leben verwandeln will. Der Song könnte aber auch als eine Aufforderung verstanden werden, aus einer wie auch immer gearteten Norm auszubrechen und seinen eigenen Weg zu gehen. Womit das Stück (nicht als einziges) den Rock'n'Roll-Spirit in seiner Essenz perfekt verkörpert.

FAZIT: SPIDERGAWD liefern mit Streich Nummer „VII“ auf ganzer Linie ab. Hochklassiges Songwriting trifft auf eine wunderbar warme Produktion und die Band beweist einmal mehr Fingerspitzengefühl für authentischen Hardrock bzw. Classic Rock mit ganz viel Liebe zur Melodie.