„Passing Months“ ist so eine Art buntes Mixtape. Das Album enthält zwei Stücke aus dem „Great American Songbook“ (Julie Styne und Sammy Cahn sind mit „I Fall In Love Too Easily“ vertreten, George Bassmann und Ned Washington mit „I’m Getting Sentimental Over You“), zwei bekannte Jazzweisen (Keith Jarretts „Bop-Be“ und Wayne Shorters „Black Nile“), einen Song des Südafrikaners Mackay Davashe („Lakutshon'ilanga“) sowie drei Eigengewächse der Familie Lakatos.

Das Album zeugt von einer funktionierenden kreativen Zusammenarbeit, die Einspielung dauerte nur wenige Stunden, über zwei Tage verteilt. Die Jams und Improvisationen machen einen wohlstrukturierten Eindruck, Fremd- und Eigenkompositionen gehen ein homogenes Miteinander ein. Bei den zwei Tracks des „Songbooks“ geht es sehr verträumt und nachdenklich zu, ohne in die Kitschfalle zu tappen. Dafür ist das Spiel des Trios zu präzise und selbst in wehmütigen Momenten angenehm schroff.

Die ruppigeren Stücke wie die Eigenschöpfung „Blues For LPG“, aber auch Jarretts „Bop-Be“ haben Schwung und Power, lassen aber Atonales außen vor. Es wird zwischen Blues- und Jazz-Improvisationen changiert, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. So wechseln sich ruhige und fixe Songs ab. Das musikalische Konvolut bleibt aber dem gleichen Klangkosmos verhaftet, in dem die Musiker paritätische Partner sind.

FAZIT: „Passing Months“ besteht aus prickelndem Trio-Jazz, mal quirlig und verspielt, mal konzentriert und versonnen. Klappt beides und passt gut zusammen. Eine gewisse Rauheit in allen Lebenslagen gibt LAKATOS/BOSSARD/EIGLI einen sehr speziellen Charakter. Mit Charme und Verve.