„Bedroom Pop“ nennen die SHYBITS ihren erfrischend unprätentiösen Mix aus Grunge, Garage-Rock, Brit-, Schrammel- und Power-Pop.
Das, worum es LIAM BRADBURY (England), MEGHAN WRIGHT (Südafrika) und PIERO PECCHI (Italien) geht, muss also zweifelsohne mit Spaß an der Freude zu tun haben. Ein Eindruck, den nun wirklich alle bestätigen können, die mal bei einem Konzert des international besetzten Berliner Powertrios anwesend waren.

Zwar haben die SHYBITS auch lustige Songtitel und Themen – singen etwa über Bitumen, Duschcreme, Sonnenschein oder Freaks und resümieren über die Mitneunziger oder MTV (und machen damit deutlich, wessen Geistes sie sind) – aber das ist irgendwie nur Mittel zum Zweck, um die unglaubliche Menge an Riffs, Hooklines, Akkordwechseln und Powerchords, welche die SHYBITS in ihren knackigen 3-Minuten-Rausschmeißern unterbringen, zu transportieren.
Gefangene werden dabei nicht gemacht.
Das ist vor allen Dingen der manischen – ja fast hysterischen – Energie zu verdanken, mit der Drummerin MEGHAN WRIGHT jeden einzelnen Track an die Frontline prügelt.

Zeit für echte Balladen bleibt da natürlich keine.
Selbst bei dem eigentlich als solcher angelegten Titeltrack sorgt MEGHAN noch für wirbelnde Tribal-Beats im Hintergrund.
Soli gibt es auch keine, denn SHYBITS ist ganz klar ein Rudelprojekt.
Apropos MEGHAN WRIGHT: Bei den Konzerten singt sie meistens zwar alle Tracks begierig mit, aber ohne Gesangsmikro. Bei den Studioaufnahmen darf sie sich nun auch gesanglich präsentieren, was dem Bandgedanken zusätzlich Vortrieb leistet.

Wer vorhat, sich dieses Jahr zum Beispiel nur eine Power-Pop-Scheibe von Rang zuzulegen, der sollte dringend zu „Body Lotion“ greifen.

FAZIT: Zwar machen die SHYBITS nichts wirklich Neues, aber dafür auf „Body Lotion“ trotzdem alles richtig. Das liegt daran, dass das Trio die Musikhistorie mit Gewinn studiert hat und sich dessen keinesfalls schämt. Die SHYBITS sind hierbei über die Live-Schiene ins Geschäft gekommen, denn bereits seit Jahren ist das Trio als Support-, Festival- und Headliner-Act eifrig unterwegs. Die Entscheidung, mit den Aufnahmen zur Debüt-LP so lange zu warten, erwies sich als goldrichtig, denn die bei den Live-Shows noch zu beobachtenden hakeligen Ungereimtheiten wurden bei der Studioproduktion zugunsten eines ausgefeilten Sound-Designs zwar nicht glattgebügelt, aber handwerklich überzeugend ausgeglichen.