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Optical Sun: Save Our Souls (Review)

Artist:

Optical Sun

Optical Sun: Save Our Souls
Album:

Save Our Souls

Medium: CD/Download
Stil:

Doom- und Stoner-Rock

Label: Via Nocturna
Spieldauer: 40:02
Erschienen: 03.07.2021
Website: [Link]

Russland, die Ukraine, Polen…unsere östlichen Nachbarländer machen auch nicht erst seit gestern als musikalische Fundgrube in Sachen Metal von sich reden. OPTICAL SUN befinden sich also in bester musikalischer Gesellschaft, stechen aber mit ihrem eigenwilligen Doom/Stoner-Sound doch etwas aus der vordergründig von Black- und Death-Metal dominierten Szene ihrer Heimat hervor. Mit „Save Our Souls“ veröffentlichte die Band letztes Jahr ihren ersten abendfüllenden Langspieler, mit dem sie einen sehr soliden Einstand abliefert.

Anfangs kann die Musik noch relativ klar im Doom-Sektor verortet werden, aber schon die im Opener „SOS/Save Our Souls“ eingebetteten Sprachsamples und Filmausschnitte verleihen der Musik ein sehr spannendes Feeling. Die Basis jedenfalls bleibt klar doomig, wobei sich das theatralische Element des Genres hier nicht so sehr im Gesang zeigt, sondern eher durch die allgemeine Stimmung nach und nach aufgebaut wird. Gleiches gilt für „VI“, das einem ähnlichen Muster folgt und mehr wie eine Fortsetzung des Openers wirkt, denn als eigenständiger Song zu erkennen ist. Zusammen erzeugen beide Stücke eine verzweifelte Stimmung, die sehr vielschichtig ist. Besonders „VI“ bekommt durch die Sprachsamples, welche von massivem Groove unterfüttert werden, ein gespenstisches Element, das sich auch im abschließenden Gesang wiederfindet.
„P?on?ca Planeta“ führt das zwar fort, klingt aber vor allem dank des rauen Gesangs ein ganzes Stück 'erdiger'. Zwar wirkt es immer noch so, als wolle der Sänger die Kreatur auf dem Albumcover mit jeder Zeile beschwören und als wahrhaftige Erscheinung manifestieren, aber der härtere Groove ermöglicht, dass der Song deutlich leichter nachzuvollziehen ist als seine Vorgänger.

Dass OPTICAL SUN aber insgeheim auch einfach nur ein Haufen kräuterliebender Doom-Heads sind, beweisen sie mit der Kiffer-Hymne „Lemon Haze“. Wenn ein Song schon mal mit Bong-Geblubber anfängt, ist eigentlich klar, wohin die Reise geht, oder? Nicht ganz: Denn statt der suggerierten Behäbigkeit gibt’s einen erdigen Rocker, der verhältnismäßig stark aufs Tempo drückt und mit der Zeit sowas wie das Herzstück dieses Albums wird. Hierbei spielt auch der warme Sound der Platte eine große Rolle, denn er sorgt u.a. dafür, dass die Musik allgemein, aber eben auch dieser Song speziell, mit jedem Durchlauf 'größer' wirkt. Das eine oder andere Solo klingt zwar etwas schräg, aber insgesamt passen die meisten Momente gut zum erdigen Groove der Musik.

Das dramaturgische Highlight ist „Zaczarowany Las“. Behäbiger Start mit warmem Bass und irgendwie melancholischen Gitarren, dann Vogelgezwitscher und ein geisterhaftes Flüstern. Nach und nach ergänzen verzweifelte Schreie und beschwörendes Wehklagen den Sound, der schlagartig in einem massiven Groove explodiert. Kurz darauf wird’s wieder etwas entspannter, bevor sich die Riffwand von neuem aufbaut. Und immer wieder dieses aufgekratzte Schreien, das zwar sehr weit im Hintergrund bleibt, aber gerade deshalb für eine beklemmende Stimmung sorgt. Hysterisches Lachen und ein repetitive Riffs leiten „Kobiety Grzebiace Umarlych“ ein. Dann geht der Song in einen stoisch stampfenden Rhythmus über, zu dem der Gesang sehr eigen klingt. Die gesamte Stimmung wird immer einnehmender und plötzlich: Stille… fast möchte man abschalten, da erklingt eine etwas blechern klingende Gitarrenmelodie, die „Save Our Souls“ mit einer sehr eigenen, weil zum Rest komplett gegenläufigen Stimmung beendet. Auf schräge Art macht auch das Sinn.

FAZIT: Sehr interessant, was OPTICAL SUN da auf „Save Our Souls“ veranstalten. Einerseits ist diese Musik relativ klar im Doom-Sektor anzusiedeln, andererseits sorgen gerade die teils unvorhersehbaren Wendungen in den Songs dafür, dass die Band bereits jetzt sehr eigenständig klingt. Der polnische Gesang spielt dabei natürlich eine erhebliche Rolle, klingt er doch für das gemeine 'westliche' Ohr sehr mystisch. Aber auch ohne dieses Sprach-Element kreieren OPTICAL SUN eine beachtlich einnehmende Stimmung auf ihrem Debüt, das durchaus neugierig auf die Zukunft dieser Band macht.

Dominik Maier (Info) (Review 2449x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • SOS/Save Our Souls
  • VI
  • Plonaca Planeta
  • Lemon Haze
  • Zaczarowany Las
  • Kobiety Grzebiace Umarlych

Besetzung:

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Interviews:
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