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Warrior (UK): Boudica (Review)

Artist:

Warrior (UK)

Warrior (UK): Boudica
Album:

Boudica

Medium: CD/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: GoldenCore / Zyx
Spieldauer: 60:41
Erschienen: 20.03.2020
Website: [Link]

Nur wenige Mitgestalter der New Wave of British Heavy Metal Ende der 1970er, Anfang der 80er, die sich nach ihrem Aus über die Jahre hin wieder zusammengerauft haben, sind bei ihrem zweiten Karriereanlauf wirklich hörenswert gewesen, und noch überschaubarer wird ihre Zahl, wenn man sie auf diejenigen einschränkt, die auch längerfristig am Ball geblieben sind.

Zu den Letztgenannten gehören unleugbar WARRIOR. Die britische Band dieses Namens - mindestens eine Handvoll weitere gibt und gab es bekanntlich - fand 1979 in Newcastle zusammen und debütierte drei Jahre später mit einer Single über das Kultlabel Neat, doch ihr sollte weder der geringste Erfolg noch ein langes Leben beschieden sein, obgleich die Kernmitglieder dem Musikmachen nie völlig entsagten.

Dementsprechend viele Instrumentalisten tummelten sich im Laufe der Zeit im Line-up, doch seit etwa einer halben Dekade machen WARRIOR vielleicht so sehr auf Ernst wie nie zuvor, und "Boudica" legt davon in eindrucksvoller Weise Zeugnis ab.

Der Schein des noch etwas schlappe rockenden Einstiegs 'Boudica Warrior Queen' trügt, denn im weiteren Verlauf hat man nie den Eindruck, hier spiele eine Altherrenmannschaft auf, obwohl WARRIORs Erfahrung immerzu hörbar ist. Speziell die Solosektionen sind erste Sahne - sozusagen liebevoll mit goldener Milch aufgeschlagen - und das schleppende 'Mordrake' hebt die charmant quengelige Stimme des Sängers hervor. 'Devil's Advocate' steht beispielhaft für die grundsätzlich leicht melancholische Stimmung von "Boudica".

Ihr denkt, klassische Feuerzeugballaden gibt es nicht mehr? Bei WARRIOR schon, und zwar in Form des possierlichen 'Reality or Fantasy' mit butterweichen Leads und teils zur Harmonisierung gedoppelter Gesangslinie. Dem gegenüber stehen die Shitkicker 'Fire Mountain' und 'Persecution (of Witches)', während dort, wo der E-Bass besonders deutlich hervorsticht, wahrscheinlich Gast-Szenepromi John Gallagher von Raven im Studio am Drücker war.

Vier Live-Nummern vom 2014er Brofest in der Heimatstadt der Band, darunter eine klasse Darbietung der Einstands-Single 'Dead When It Comes To Love' als Rausschmeißer, runden diese durch und durch ordentliche Platte ab. Das betörende 'Dreamcatcher' mit dezentem Keyboard-Unterfutter und unwiderstehlichem Gitarren-Hauptmotiv sowie das hämmernde 'March or Die' erweisen sich als Höhepunkte der Platte.

FAZIT: WARRIOR haben sich im Vorfeld ihres für eine NWoBHM-Kapelle ehrbaren aktuellen Longplayers um drei Fünftel mit frischem Blut angereichert; die Urgesteine Dave Dawson (Gitarre) und Sean Taylor (Schlagzeug, zwischenzeitlich auch bei Satan respektive nach deren vorübergehender Umbenennung Pariah), haben mit Frontmann David einen besonders starken neuen Posten im Kader, der "Boudica" zu einer perfekten Gratwanderung zwischen alter Schule und Gegenwartsrelevanz macht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3240x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Call to war (Intro)
  • Boudica Warrior Queen
  • Devil's Advocate (Evil One)
  • Fire Mountain
  • Mordrake
  • Persecution (of Witches)
  • Dreamcatcher
  • 4 Minute Warning
  • Reality or Fantasy
  • March or Die
  • Death Of a Blackstar
  • Bonus tracks (Live at Brofest):
  • Kansas City
  • Suicide
  • Stab in the Back
  • Dead When It Comes To Love

Besetzung:

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