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Rikard Sjöblom's Gungfly: Alone Together (Review)
Artist: | Rikard Sjöblom's Gungfly |
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Album: | Alone Together |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 61:46 | |
Erschienen: | 04.09.2020 | |
Website: | [Link] |
Für sein sechstes, dezidiert gesellschaftskritisches Album unter dem Namen GUNGFLY brauchte RIKARD SJÖBLOM (u.a. auch Big Big Train, Beardfish) etwas länger als für den Vorgänger "Friendship" (2018), der nur ein Jahr nach "On Her Journey To The Sun" herauskam, doch dass der Schaffensprozess beschwerlich gewesen sein könnte, hört man "Alone Together" nicht an.
"Alone Together" wurde in Trio-Besetzung mit den Rhythmus-Brüdern Petter (Schlagzeug) und Rasmus Diamant (Bass) aufgenommen, die bestens aufeinander eingependelt sind und die Platte allen Ausschweifungen zum Trotz wie aus einem Guss klingen lassen. Sie bietet konservativ proggigen Rock, wenn auch nicht immer kompakt, wie man es angesichts der Besetzung vielleicht erwarten würde; so gesehen steht die Gruppe mit Epen wie dem eröffnenden 'Traveler' (13 Minuten) und der Viertelstunde von 'On the Shoulders of Giants' in der Tradition von Rush ('Happy Somewhere In Between' erinnert in puncto Gitarrensound total an Alex Lifeson), wobei man zum Vergleich vor allem die mittlere Schaffensphase der legendären Kanadier anführen darf.
Schließlich spielt der Bandkopf bestechend Keyboard und setzt das Instrument auch seit je als wesentliches Gestaltungsmittel seiner Kompositionen ein, so wie es Geddy Lee und Co. in den mittleren 1980ern bis zur Spitze des Machbaren getrieben haben. Bei einer Gegenüberstellung von Alben wie "Power Windows" mit "Alone Together" stellt sich jedoch der Eindruck ein, dass GUNFLY nicht nur ursprünglicher (mehr "vintage") als die Nordamerikaner musizieren, sondern auch nicht über in Europa (England) abgesteckte Genre-Grenzen hinausgehen.
Im Zuge dessen weist das Album mehrere beeindruckend harte Momente auf, die man nicht von vermeintlich verzärtelten Kunstrockern erwarten würde. SJÖBLOM schreit bisweilen sogar, wohingegen das spleenig poppige 'Clean As A Whistle' als Kontrastpunkt zum erwähnten Opener im Zentrum des Geschehens platziert wurde, aber nicht die allgemeine Ausrichtung der Band im Jahr 2020 auf den Punkt bringt.
Dies gelingt GUNGFLY mit dem muskulösen ‘Happy Somewhere In Between’ und der ersten Hälfte des neuneinhalbminütigen Titelstücks, bei dem es sich um Heavy Prog reinsten Wassers handelt … und growlt der Bandkopf hier etwa in bester Death Metal-Manier?
FAZIT: Dunkler und kraftvoller als zuletzt, aber immer mit dem Silberstreif am Horizont im Blick - RIKARD SJÖBLOM'S GUNGFLY haben mit "Alone Together" ihr kantigstes und zugleich zwingendstes Album eingereicht, drehen der weitgehend gesichtslos gewordenen Retro-Prog-Szene einen langen Riechkolben und dürfen eines der Szene-Highlights 2020 für sich in Anspruch nehmen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Traveler
- Happy Somewhere In Between
- Clean as a Whistle
- Alone Together
- From Afar
- On the Shoulders of Giants
- Grove Thoughts
- Shoulder Variations
- Friendship (2018) - 12/15 Punkten
- Alone Together (2020) - 13/15 Punkten
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