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Deleyaman: Sentinel (Review)

Artist:

Deleyaman

Deleyaman: Sentinel
Album:

Sentinel

Medium: CD/Download
Stil:

Weltmusikalisch angehauchter, melancholischer Singer/Songwriter-Folk-Pop der Spitzenklasse

Label: TTO Rec/Broken Silence
Spieldauer: 52:40
Erschienen: 17.01.2020
Website: [Link]

„Wie wenn du Musik hörst, die du noch nie gehört hast, gespielt von einer Band, die du nicht kennst, und trotzdem hörst du, wer das Lied geschrieben hat. Weil da etwas ist...“
Dieser Satz, ausgesprochen von einem musikleidenschaftlichen Kommissar zu einer musikbegeisterten Kommissarin in dem großartigen skandinavischen Krimi „Durst“ von Jo Nesbø, der nicht nur ein großartiger Autor, sondern zugleich auch Musiker ist, bei dem der blutsaugende Massenmörder sich noch dazu bei seinen bluttriefenden Taten von PINK FLOYDs „Dark Side Of The Moon“ inspirieren lässt, bringt genau das Gefühl auf den Punkt, welches einen als Kritiker befällt, wenn man das großartige Album „Sentinel“ von DELEYAMAN hört. ("Wow, dreimal das Adjektiv 'großartig' in einem Satz, das will ernsthaft etwas Großartiges bedeuten!")

Ganz selten erwischt man auf seiner Suche im unendlichen Fundus der täglichen Musik-Neuveröffentlichungen mal eine Scheibe, die einen sofort gefangen nimmt, in eine Welt entführt, welche fast wie das von Buddha gepriesene Paradies voller Farben, Schönheit und ruhig-verträumter Melancholie und mit englischen und französischen statt indischer Texte (alle nachzulesen im 20seitigen Booklet) erscheint. DELEYAMAN vollbringen dieses kleine Wunder auf „Sentinel“! Dabei lassen sie sich auf „The Valley“ sogar vom DEAD CAN DANCE-Kopf BRENDAN PERRY unterstützen und klingen dann auch nach besagter Band oder auf „1973“ nach genau dem auf Französisch besungenen Jahr in einer französischen, verrauchten und extrem erotischen Bar.

„Verdammt noch mal!“, möchte man bereits nach dem ersten „Sentinel“-Hördurchgang rufen, „Warum nur haben der amerikanische Multiinstrumentalist und Sänger Aret Madilian sowie die französische Sängerin Beatrice Valantin nach den bereits sieben veröffentlichten Alben, denen sie mit 'Sentinel' das achte folgen lassen, eigentlich noch immer keinen Weltruhm erlangt?“ Dabei klingen sie doch so faszinierend – voller Cohen-Cave-Melancholie – und mit einer emotionalen Tiefe, als hätte ein NICK CAVE nicht nur ein, sondern gleich eine ganze Reihe voll himmlischer Duette wie „Where The Wild Roses Grow“ mit KYLIE MINOGUE geschrieben, die mit zu den besten gehören, welche die Pop-Musik-Geschichte jemals hervorbrachte. Aber auch CHRIS & CARLA bzw. die WALKABOUTS und deren Folk-Balladen kommen einem immer wieder in den Sinn, wenn man dieses Album hört. Eben: „Musik, die du noch nie gehört hast, gespielt von einer Band, die du nicht kennst, und trotzdem hörst du, wer das Lied geschrieben hat. Weil da etwas ist...“ und solche Textzeile wie „The sweet and the bitter / Shine straight down through the sun“ aus „Deer On The Run“ ihre ganz eigene Atmosphäre über das gesamte Album hin entfalten: „Shine on you bitter-sweet sun!“

Und da bleibt nur das FAZIT, dass DELEYAMAN was ganz Großes ist. Vielleicht einfach zu groß, um von der Vielzahl musikalischer Kleingeister wirklich entdeckt zu werden, weil die immer nur das hören, was sie längst kennen und fein einordnen können! „Sentinel“ ist Musik-Melancholie mit stimmwundrigen englisch-männlichem und französisch-weiblichem Gesang, der wie nicht von dieser Welt oder einfach zu gut dafür klingt!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4018x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Exil
  • Become
  • Keep The Light
  • Electric Sky
  • De Roses Vermeilles
  • The Valley
  • Still Waters
  • 1973
  • Deer On The Run
  • Slaves

Besetzung:

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