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Innerspace: Rise (Review)
Artist: | Innerspace |
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Album: | Rise |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressiver Weltuntergangs-Rock |
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Label: | Razzer Records/Just For Kicks Music | |
Spieldauer: | 69:33 | |
Erschienen: | 05.01.2018 | |
Website: | [Link] |
Es wird dystopisch – der Weltuntergang naht, es ist nichts mehr zu retten und INNERSPACE schreiben mit „Rise“ den Soundtrack dazu, der natürlich, wen wundert‘s, doch eine gehörige progressive Portion der finsteren ROGER WATERS-Werke in sich trägt, in welchen sich der Ex-PINK-FLOYD-Manne gerne schon mal „zu Tode amüsierte“ und ganz besonders durch seinen großartigen Soundtrack, den er zu dem bedrückenden Zeichentrickfilm „When The Wind Blows“ beisteuerte, in dem es um ein älteres Pärchen geht, das sich auf den angekündigten Atombomben-Angriff vorbereitet, brillierte.
Schon das Cover von „Rise“, auf dem Kinder im Kreis durch die Ruinen einer Stadt laufen – ein Bild das im gefalteten Cover neben allen Texten noch einmal deutlich größer betrachtet werden kann – verweist auf die finstere Thematik des Albums und die zu erwartende Musik, die natürlich genau diese Stimmung verbreitet, indem sie Sakrales mit düsterem Prog und sehr viel zerbrechlicher Akustik vermengt.
So kreuzen das Klassische von „Atom Heart Mother“ und „A Great Gig In The Sky“-Chorale sich mit sakralem Gesang, Momenten voller Streicher und Bläser, traumtheatralischem Metal und einer Geschichte, die man als Weltuntergangs-Utopie, so klar und überzeugend sie auch gezeichnet ist, nicht eines Tages am eigenen Leibe erleben möchte.
Ein Konzept eben, das den aufmerksamen Hörer, der am Ende, wenn ihn die lateinischen Gesänge, mit denen auch das Album – inklusive Sirenengeheul und fliehenden Schritten – begann, aus dem Album verabschieden, darauf hinweist: „Es liegt an uns selbst, ob wir es so weit kommen lassen.“
Dystopien sind eben dazu da, um uns die schlimmstmögliche Zukunftsvision aufzuzeigen, die eintreten könnte, wenn wir unser Verhalten nicht ändern. Und so zeichnet „Rise“ mit Hilfe von INNERSPACE und Klangwelten, die sich im FLOYD-WATERS-RPWL-Universum bewegen, genau diese fast unerbittlich beängstigende, aber zugleich (leider) auch absolut vorstellbare Vision davon, wie‘s mit uns weitergeht, wenn nur noch solche Typen wie Trump und Kim Jong-un eines Tages die ganze Welt regieren.
Nicht der Glaube an Gott oder den schnöden profitablen Mammon bzw. absolute Macht, sondern die Freiheit der Menschen und ihr Streben nach dem Guten ist der einzige rettende Weg – so jedenfalls lautet die letzte Botschaft auf „Rise“: „The lands that feed us rich / Will let us starve to death […] And life itself lived hastily / Will remain forever stronger than death.“ („Stronger Than Death“)
Hoffen wir also auf etwas, das stärker als der gewaltsame Tod ist und mindestens genauso gut wie INNERSPACE klingt, wenn die sich „Under The Spotlight“ begeben. Musik, die aus heutiger Sicht wie eine Kriegserklärung an unsere banale Radiokultur erscheint, indem sie auf das setzt, was Mainstream verabscheut: Progressives, musikalisch Unangepasstes und textlichen Tiefgang.
FAZIT: „Rise“ ist die finstere Prog-Rock-Utopie von INNERSPACE aus Kanada, die sich mit ihrem zweiten Album auf die „Dark Side“ des Progs begeben, wie sie besonders ein ROGER WATERS solistisch mit seinem aktuellen Album sowie „Amused To Death“ oder dem großartigen Soundtrack-Stück zu „When The Wind Blows“ schon seit längerem beschreitet.
PS: Und wo das Album von Freunden guten Progrocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dawn
- Tree Of Life
- The Other Side
- In Motion
- Fill The Void
- Sunset
- Under The Spotlight
- Dystopian Delirium
- I – From Sea To Sea
- II – Shadow Of Freedom
- III- Forsaken Dreams
- IV – Stronger Than Death
- V - Dusk
- Bass - Thierry Clouette
- Gesang - Phil Burton, Pamme Youance, Jolyane Lemay
- Gitarre - Simon Arsenault, Phil Burton, Simon L‘Espérance
- Keys - Marc-André Brunelle
- Schlagzeug - William Régnier
- Sonstige - Jolyane Lemay (Geige), Gabriel Genest (Flöte), Nawar Helaleh (Trompete), Lauriane Massie (Horn), Alexis Desrosiers-Michaud (Posaune), Alexis Boulanger (Tuba)
- Rise (2018) - 12/15 Punkten
- The Last Sign (2024) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Pablo Torricos
gepostet am: 13.05.2018 User-Wertung: 14 Punkte |
Un gran disco un viaje hermoso y oscuro |
Pablo Torricos
gepostet am: 13.05.2018 User-Wertung: 14 Punkte |
Un gran disco un viaje hermoso y oscuro |