Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Various Artists: The Spirit Of Sireena – Volume 11 (Review)

Artist:

Various Artists

Various Artists: The Spirit Of Sireena – Volume 11
Album:

The Spirit Of Sireena – Volume 11

Medium: CD
Stil:

Krautrockig buntes Musikerlebnis

Label: Sireena / Broken Silence
Spieldauer: 62:29
Erschienen: 13.01.2017
Website: [Link]

In wem „Der Geist von SIREENA“ lebt, in dem lebt zugleich ein wunderbarer Musikgeschmack!!!
Denn bei diesem außergewöhnlichen Plattenlabel, das von dem noch außergewöhnlicherem Musiker TOM „THE PERC“ REDECKER geleitet wird, gilt Wort für Wort: „Mehr Vielfalt geht nicht! More variety is not possible!“
Vielleicht liegt ja das Geheimnis hinter dieser seltsam-faszinierenden, krautrockigen, psychedelischen, verrückten, progressiven Rock-, Band- und Vergangenheits-Musik-Bewahrung darin, dass ein leidenschaftlicher Musiker sich seine Leidenschaft nicht nur zum Beruf, sondern auch zum Kriterium bei der Förderung anderer Musik-“Leidenschaftler“ in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gemacht hat und ein Label gründete, das uns genau das präsentiert, was wir jenseits der radiotauglichen Musik-Unkultur suchen (Darf man sowas schreiben oder landet man dann schon in der rechten Ecke?).
Und immer wenn ein Jahr vorbei ist, dann erscheint diese Zusammenstellung mit den wichtigsten Veröffentlichungen des Labels, die eine wahre Fundgrube für die Sucher nach fortschrittlicher Musik abseits des Mainstreams sind.

Darum versuchen wir hier mal kurz zusammenzufassen, was einen hinter den einzelnen Musikern erwartet, indem wir unser FAZIT hier auszugsweise einfügen. Und mit nur einem Klick auf den Künstler können alle Interessierten direkt zu unserer Review des entsprechenden Musikers bzw. seines Album gelangen.

BRIAN PARRISH „Talk To Me“:
Eigentlich müsste BRIAN PARRISH genauso wie die BEATLES eine Legende sein. Ist er jedoch nicht, dafür aber ist er eine echte Blues-Entdeckung, die einem Clapton genauso das Wasser reichen kann wie den DIRE STRAITS. Trotzdem kann ihm eins niemand nehmen, nämlich dass auch seine musikalische Laufbahn genau wie die der BEATLES im Hamburger Star-Club begann.

THE CONVENT „She“:
Es ist wirklich eine wahre Fundgrube – dieses streng limitierte, handnummerierte „1986-2016“-Vinyl-Doppelalbum von THE CONVENT, für das die gorbatschowsche Weisheit gilt: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ - oder wenigstens die Ohren.

THE TUBES „Mr. Hate“:
Dank Sireena Records gibt es dieses wirklich schwer beeindruckende und extrem unterhaltsame Konzert endlich auf DVD und CD. Es wäre zu schade, wenn einem solch ein Ereignis auch weiterhin vorenthalten bliebe. Mögen die Amis dagegen wettern, wir können es endlich genießen – 35 Jahre später!

KATI VON SCHWERIN „To The Edge“:
Auch ihre kraftvolle Stimme, die sich irgendwo zwischen AMANDA PALMER und LISA STANSFIELD (zu der sie auch einige optische Parallelen aufweist) bewegt, machen KATI VON SCHWERIN zu einer deutschen Pop-Sangeshoffnungsträgerin in einer Radio-Kultur, in der man einem mit der Pieps-Stimme einer ANNETT LOUISAN und den Texten über „Dein Ding“ angeblichen Pop-Anspruch weiszumachen versucht. Und selbst wenn es mir ein Rätsel ist, wie Sireena Records, die ja in erster Linie für Krautrockiges stehen, gerade KATI VON SCHWERIN entdecken konnten, so bleibt als FAZIT doch eins klar – auch diese Entdeckung ist wie fast alle Sireena-Entdeckungen mal wieder eine echte Perle, völlig „unkrautig“, dafür aber erhaben poppig funkelnd! Pop der alten Schule, ideal für die sich in Oberflächlichkeiten suhlende moderne Musik-Zeit.

FREEDOM „Attraction / Black On White“:
Die 1967 von zwei ehemaligen PROCOL HARUM-Gründungsmitgliedern ins Leben gerufene Band FREEDOM hatte leider keine sehr lange Lebensdauer und löste sich bereits nach zwei Alben 1972 wieder auf. „Black On White / Nero Su Bianco“ ist eine ganz besondere, rare Scheibe, die gerade von Sireena Records strikt limitiert auf weißem, 180 Gramm schwerem Vinyl veröffentlicht wurde, denn sie ist der Soundtrack zu dem gleichnamigen kultigen Film des italienischen Regisseurs Tinto Brass. Psychedelic trifft auf fette Orgeln und Fuzz-Gitarren sowie häufig verhallten Gesang. Und das alles klingt verdammt geil – auch nach nunmehr 50 Jahren!

ZIGURI „Sun Sons Sans“:
Willkommen im vielfarbigen Kräutergarten aus Psyche, Trance, Beats, Prog und purer Verrücktheit, den SCHICKERT, ERDENREICH und KÖLSCH alias ZIGURI in den Wohnstuben unseres anspruchsvollen und zugleich etwas abgehobenen Musikgeschmacks anlegen. Wie und durch welche Öffnungen man diese Kräuter zu sich nimmt, sollte jeder am besten für sich selbst entscheiden. Eine Tüte für die Ohren!

JOE EGAN „Why Let It Bother You“:
Ist etwa jetzt die rechte Zeit und der rechte Ort für dieses Album?
Aus Sicht des Kritikers auf jeden Fall!
Denn 37 Jahre nach der Erstveröffentlichung von „Out Of Nowhere“ bleibt als FAZIT nur festzustellen, dass diese LP, welche sich jetzt auch noch so schön in Weiß eingekleidet und klanglich perfektioniert hat, ein zeitloses Album geworden ist. Wer bereits begeistert auf der „Baker Street“ wandelte, für den ist diese Straße „Out Of Nowhere“ unverzichtbar!

PEE WEE BLUESGANG „Too Much Soul“:
Das 5. German Kultrock Festival hatte nach Balve gerufen und die PEE WEE BLUESGANG war erschienen und bluesrockte vor einem frenetisch begeisterten Publikum, was das Zeug hergab. Wenn Blues-Kult auf ein Kult-Festival trifft, dann passt‘s! Für alle Kult- und Blues-Archivare ein gefundenes Fressen, genauso wie für diejenigen, die noch immer den Blues haben, selbst wenn sie den nur noch zwischen ihren fetten Boxen ausleben. Allerdings nichts für streamende Download-Freaks. Für die ist „Bootlegged in Balve“ viel zu sehr von Hand gemacht statt künstlich digitalisiert und austariert.

TRIBUTE „Poem För Vandrare“:
Alle, die dieses Meisterwerk aus Schweden noch nicht ihr eigen nennen, aber OLDFIELD, ELP, YES, STERN-COMBO MEISSEN und Andere, die mit klassischen Musikern ihre progressiven Rock-Werke aufführten, besitzen, werden garantiert nicht glauben können, dass sie „Terra Incognita“ bisher noch nicht entdeckten. Eine der schönsten Prog-Musik-Blüten, die bis heute noch viel zu sehr im Verborgenen blüht! ?Ein Meisterwerk! ?Punkt!

ONE TRICK PONY „Bake Me A Cake“:
Die hamburgische Band ONE TRICK PONY mischen Country und Swing zu einer unterhaltsamen, lebensfrohen Mixtur, die auch vor musikalischen Waschbrettern nicht zurückschreckt, sondern umso schneller darüber galoppiert. Musikalische Coverversionen, die unbedingt unterhalten, aber keinesfalls ernst genommen werden wollen.

RAMSES „Control Me“:
Die Wiederveröffentlichung des 2000er Artrock-Albums „Control Me“ mit viel 80er-Jahre-Popanleihen von RAMSES ist nicht nur ein erinnerungswürdiges, recht seltsames Kleinod seiner Zeit, sondern durch die bis dato unveröffentlichten Bonus-Beigaben auch ein echtes Sammlerstück. Und dass die krautrockigen RAMSES-Jungs auch heute noch echt was draufhaben beweist die ausgezeichnete 2016er Live-Version ihres „War“-Songs aus dem Jahre 1975.

CINEMA „The Dukes Of Darkness“:
Wenn uns das elektronisch verfinsterte, trotzdem fein rhythmische „The Duke Of Darkness“ aus der 85er „Isolation“-LP von CINEMA entlässt, dann dürfen wir wieder in längst vergessenen Erinnerungen schwelgen, die sich zwischen synthetischem Kraut und NDW-Pop bewegen.

GREEN „Strange Kind Of Woman“:
„GREEN ist keine Coverband, die Stimmung machen will, wir sind die Songs, die wir spielen und wir spielen nur Songs, die wir auch sein können“, behauptet der musikalische Kopf, Bassist und Sänger Kapolke, dieser (Ever-)GREEN-Band aus Hagen. Und er hat natürlich recht damit!

FAZIT: Geiles Krautgemisch aus dem Hause SIREENA – nicht zum Rauchen, sondern nur zum Hören. Die Wirkung ist aber die gleiche!
Und wehe, jemand kauft das Teil für läppische 5,90 Euro wo anders als im SIREENA-Shop!!!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3162x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • BRIAN PARRISH Talk To Me
  • THE CONVENT She
  • THE TUBES Mr. Hate
  • KATI VON SCHWERIN To The Edge
  • FREEDOM Attraction / Black On White
  • ZIGURI Sun Sons Sans
  • JOE EGAN Why Let It Bother You
  • PEE WEE BLUESGANG Too Much Soul
  • TRIBUTE Poem För Vandrare
  • ONE TRICK PONY Bake Me A Cake
  • RAMSES Control Me
  • CINEMA The Dukes Of Darkness
  • GREEN Strange Kind Of Woman

Besetzung:

Interviews:

  • keine Interviews
Kommentare
Ulf Otto
gepostet am: 24.01.2017

User-Wertung:
11 Punkte

Ohne Frage, interessante Zusammenstellung; es verwundert mich mich allerdings sehr stark, was Sireena so als "Krautrock" bezeichnet. Mit dem Musikstil der Hamburger bzw. Berliner Schule hat dieses definitiv nichts zu tun. Experimentelle, improvisationsgerichtete Stilistik ist nicht Gegenstand dieses VA - Albums (außer Ramses natürlich). Für mich ist der Rest des Albums Pop, Indie, Wave etc. .....sorry!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Laterne, Laterne, Sonne Mond und...

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!