Warme Distanziertheit gefällig? David Kleinekottmann alias PRESENT PARADOX trägt das Widersprüchliche nicht nur im Namen seines Musikprojekt, sondern zelebriert es auch konkret in akustischer Form. "Space For Wishes" klingt entrückt und dennoch irgendwie nahbar, beruhigt und wühlt im Gegenzug richtiggehend auf.

Stilistisch lässt sich PRESENT PARADOX ungefähr im Dream Pop einordnen, was alles und nichts heißen kann, aber auf die Stimmung verweist, die auf diesem Album vorherrscht. Der Sänger und Komponist haucht vor sich hin wie David Bowie zu besten Zeit und evoziert ähnlich bunte Gefühle wie die britische Ikone zu ihrer introvertiertesten Zeit.

Andererseits drängt sich unweigerlich ein weiterer Name aus England auf: RADIOHEAD. Thom Yorke dürfte für die eine oder andere Klangkulisse Pate gestanden haben (insbesondere die Alben "Kid A" und "Amnesiac"), was "Space For Wishes" an den Rand von purem Sounddesign im Sinne einer Kunstinstallation rückt. Andererseits sind aber unleugbar Songstrukturen nach landläufigem Verständnis vorhanden, und ebendies macht die Platte mehrheitsfähig wie auch für Freunde des Gewagten reizvoll.

FAZIT: Klangalchemie eines sehr konzentriert und keinesfalls mit Scheuklappen arbeitenden Multiinstrumentalisten - mit David Kleinekottmann wird in Zukunft hoffentlich auch auf internationaler Ebene zu rechnen sein.