Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Jerry Lee Lewis: I Can‘t Seem To Say Goodbye - 180g-Vinyl-Edition (Review)

Artist:

Jerry Lee Lewis

Jerry Lee Lewis: I Can‘t Seem To Say Goodbye - 180g-Vinyl-Edition
Album:

I Can‘t Seem To Say Goodbye - 180g-Vinyl-Edition

Medium: LP
Stil:

Legendärer Rock‘N‘Roll, aber auch Country und Blues

Label: Bear Family Productions
Spieldauer: 32:49
Erschienen: 22.09.2017
Website: [Link]

Eigentlich kommt die Veröffentlichung dieses JERRY LEE LEWIS-Albums im Jahr 2017 einem kleinen Wunder gleich!
Warum?
Weil es tatsächlich zum allerersten Mal auf Vinyl erscheint und Aufnahmen enthält, die zum Einen schon zwischen 50 und 60 Jahre auf dem Musik-Buckel haben und in ihrer ganzen, mal flotten, mal ruhigen, Rock‘N‘Roll-Schönheit kein bisschen antiquiert erscheinen und noch dazu in kristallklarem Sound aus unseren Lautsprecher-Boxen erklingen.
Und wahrscheinlich wird jeder, der nur ein bisschen in dieser Musik-Richtung unterwegs ist und sich über die ungewöhnlich hochwertigen Veröffentlichungen der letzten Zeit, wie beispielsweise auch das gerade erschienene, sehr rare PERCY SLEDGE-Vinyl-Album „The Percy Sledge Way“ aus dem Jahr 1967, wundert, sicher ahnen, von welchem „tierischen“ Label diese LP stammt: natürlich Bear Family Records, den Bewahrern musikalischer Legenden und Entdeckern von Musik-Edelsteinen, die wie eine Perle in einer Muschel gehoben werden, weil sie noch versteckt in einem Musik-Archiv schlummern.

Diesmal heißt die Musik-Perle „I Can‘t Seem To Say Goodbye“ und präsentiert erstmalig 50 bis 60 Jahre alte JERRY LEE LEWIS-Stücke, welche in diesen Versionen noch nie auf Vinyl erschienen sind. Außerdem entdecken wir hierbei Lewis‘ millionenfach verkaufte Welthits in alternativen Fassungen oder die besten Stücke aus seinem „Country-Comeback“ beim Sun-International-Label während der 60er-Jahre.
Natürlich wurden die alten Aufnahmen speziell für die Vinyl-Edition neu gemastert und in ihrem nunmehr modernen Klangbild auf 180g-Vinyl gepresst.
Die ausführlichen Linernotes dazu schrieb der unangefochtene Lewis-Experte Andrew McRae und auch das LP-Artwork wurde den klassischen deutschen LP-Veröffentlichungen der frühen Lewis-LPs angepasst.
Hier stimmt einfach mal wieder alles, sodass in seinen einleitenden Worten zu diesem Album auch Bear Family Records feststellt:
„Es hat sechzig Jahre gedauert – doch das Warten hat sich gelohnt!“

Allerdings sollte man in diesem Falle wissen, dass sich das Label mit der liebevoll gestalteten Bärenfamilie auf seinem Logo bereits sehr ausgiebig mit dem Schaffen von JERRY LEE LEWIS, diesem gleichermaßen musikalisch und privaten „Extremisten“, der alle Grenzen nicht nur auslotet, sondern liebend gern auch überschreitet und eine lebendige Offenbarung für den rockhistorischen Slogan „Sex & Drugs & Rock‘N‘Roll“ ist, auseinandersetzt und dabei schwer beeindruckende Veröffentlichungen als kleine, meistervolle Kunstwerke herausbrachte, von der die im November 2015 erschienene 18-CD-2-Bücher-Box „Jerry Lee Lewis At Sun Records: The Collected Works – What The Hell Else Do You Need?“ nicht nur DAS Meisterwerk, sondern zugleich musikgeschichtlicher Meilenstein ist.

Auch ist dieses „I Can‘t Seem To Say Goodbye“-Album bereits die Fortsetzung von der Ende Juni dieses Jahres veröffentlichten LP „In The Beginning“, welche ebenfalls frühe, in dieser Form noch nie veröffentlichte Lewis-Vinyl-Aufnahmen enthält.

Unter den 14 Songs dieser LP entdecken wir unter anderen auch alternative Aufnahmen solch erfolgreicher Lewis‘-Hits wie „Good Golly Miss Molly“ und „Sweet Little Sixteen“, aber auch den „Hong Kong Blues“, in dem Lewis Rock‘N‘Roll und Blues mit unüberhörbaren Country-Rhythmen kombiniert sowie die mit 3 Minuten Laufzeit für damalige Zeiten schon als Longtrack daherkommende Ballade und zugleich letzter, fast mit ironischem Unterton diese LP abschließender Titel-Song „I Can‘t Seem To Say Goodbye“.

Dass trotz seines exzessiven Lebensstils JERRY LEE LEWIS auch auf seinem Lebensweg noch nie „Goodbye“ sagen musste, er sogar der letzte Überlebende des legendären THE MILLION DOLLAR QUARTET ist, das in den Sun-Studios als spontane Jam-Session – bestehend aus ELVIS PRESLEY, JOHNNY CASH, CARL PERKINS und JERRY LEE LEWIS – Geschichte schrieb, erscheint ein ähnliches Wunder zu sein wie die Erst-Veröffentlichung dieser Aufnahmen nach über 60 Jahren auf der 2017er-LP ...

FAZIT: „I Can‘t Seem To Say Goodbye“ trägt den Untertitel „Alternative Versions – First Time On Vinyl“ und beinhaltet wahrhaftig bisher unveröffentlichte Versionen von 50 bis 60 Jahre alten Hits des legendären Rock‘N‘Roll-Musikers JERRY LEE LEWIS. Ein wahres Freudenfest für Sammler, weil sie nicht nur unveröffentlichte Songs bekommen, sondern diese auch noch durch das neue Mastering ausgezeichnet klingen – oder wie es Bear Family Records klarstellt: „Die Einzeltitel tauchten bislang in keinem Wiederveröffentlichungsprogramm auf und sind von bestechender künstlerischer und technischer Qualität!“

PS: Und wo das Album von Freunden legendären, bisher noch nie auf Vinyl veröffentlichten Lewis-Rock‘N‘Roll-Aufnahmen aus dem Hause Bear Family gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3025x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (16:25):
  • Old Black Joe – Take 1 (2:07)
  • Bonnie B – Take 7 (2:34)
  • As Long As I Live – Take 1 (2:31)
  • I Can‘t Help It (You Can‘t Help It) – Version 2, Take 1 (1:50)
  • Sweet Little Sixteen – Version 1 (2:40)
  • How‘s My Ex Treating You – Take 3 (2:13)
  • Honk Kong Blues – Take 3 (2:30)
  • Seite B (16:24):
  • Waiting For A Train – Version 2, Take 2 (1:45)
  • I Can‘t Trust Me In Your Arms Anymore – Take 1 (2:04)
  • Good Golly Miss Molly – Take 1 (2:01)
  • Carry Me Back To Old Virginia – Take 1 (2:20)
  • One Minute Past Eternity – Take 1 (2:16)
  • Invitation To Your Party – Take 4 (1:57)
  • I Can‘t Seem To Say Goodbye – Take 1 (3:01)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!