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Mountain: Evolve (Review)

Artist:

Mountain

Mountain: Evolve
Album:

Evolve

Medium: CD/Download
Stil:

Post Rock

Label: Shunu Echo Tapes
Spieldauer: 42:33
Erschienen: 09.09.2016
Website: [Link]

Ein Mensch, der verschluckt wird von Monstrositäten: Von Technologie, die er kaum mehr beherrschen kann und von Natur, die er nie beherrscht hat. Das ist eine schreckliche, aber auch eine wild-romantische Idee, nach der MOUNTAIN ihren Erstling konzeptioniert haben. Das Quintett aus Villach in Österreich, das sich im Juli die Bühne mit GOD IS AN ASTRONAUT teilen durfte, setzt diese Idee auch recht beeindruckend und durchdacht um.

Anders als andere Vertreter des Post-Rock, dem sich MOUNTAIN zumindest ungefähr zuordnen lassen, wie auch MONO oder EXPLOSIONS IN THE SKY, setzen Bandgründer und Mastermind Phillip Otte und seine Kollegen nicht vordergründig auf auf das reverb-getränkte „Over-The-Clouds-Feeling“. Immer wieder wird der verträumte Klangteppich von kurzen scharfen Riffs zerfetzt, die wie Menetekel vor einem nahenden Untergang warnen. Wenn dann beide Elemente zusammenfinden, sich eine Synthese aus Schönheit und Albtraum bildet – Gänsehaut!
Schöne Beispiele hierfür und zugleich Höhepunkte des Albums sind die beiden Eröffnungssongs, „Hawking“ und „Stugor“.

Evolve“ kommt ausgestattet mit tollem Artwork des spanischen Malers Andi Aguion, bei dem mehrere Bilder das Konzept des Albums visualisieren. Hier entgeht dem, der die Musik nur digital genießt, wirklich etwas. Als Limited Edition gibt es die CD sogar inklusive etlicher Merchandise-Artikel im stylischen Jutebeutel.

Insgesamt bleiben MOUNTAIN ihrem Konzept und der dementsprechenden Instrumentierung auf Albumlänge treu, was leider auch in Songs wie „Verminest“ oder „Deeds, Grammar And What You Make Of It“, denen die besonderen Melodien oder das gewisse Etwas fehlen, ziemlich schnell langweilig wird.
„Ahram“ ist dagegen eine grandiose Nummer, in der MOUNTAIN der Atmosphäre Platz und Zeit einräumen, sich zu entfalten, ohne sie immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuknüppeln. Ein gleichzeitig jubilierender und melancholischer Klangteppich, der jedoch – einziger Wermutstropfen – ziemlich einfallslos und abrupt abgewürgt wird. „Ahram“ ist mit knapp neun Minuten das längste Stück des Albums – nach Gerne-Maßstäben ist das nicht viel. Weniger, aber dafür längere Instrumentals, die sich besser entfalten und entwickeln könnten, wäre sicherlich nicht die schlechteste Empfehlung für ein zweites MOUNTAIN-Album.
Auf „Savage Landor“ kommen Spoken-Word-Samples zum Einsatz, unter anderem von Edgar Allan Poe. Das klingt nach einer Reminiszenz an GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR „The car's on fire, but there's no driver at the wheel“. Vielleicht etwas zu bemüht eingebaut, vielleicht von zu vielen anderen Bands zu oft gemacht, um viel Eindruck zu schinden.
Wieder kommt der Wunsch auf, man hätten dem eigentlich starken Song mehr Zeit gegeben, anstatt ihm auf Biegen und Brechen irgendwas Bedeutungsschwangeres aufzudrücken.
Das Finale bildet das majestätische, hymnische „Mondo Kane“, welches den Hörer wie der hoffnungsvoll heraufziehende Morgen aus der düsteren Traumwelt des Albums entlässt.

FAZIT: „Evolve“ ist ein starkes Debüt, das eine Band mit viel Mut, Ideen und einem satten Sound zeigt. Ein „All-Killer-No-Filler“-Album ist „Evolve" zwar nicht, aber was nicht ist, kann (hoffentlich bald) noch werden.

Tobias Jehle (Info) (Review 5118x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Hawking
  • Stugor
  • Verminest
  • Deeds, Grammar And What You Make Of It
  • Ahram
  • Savage Landor
  • Mondo Kane

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Evolve (2016) - 9/15 Punkten
Interviews:
Kommentare
Raimund
gepostet am: 01.10.2017

User-Wertung:
10 Punkte

Zufällig in Apple-Music hineingeklickt (auf der Suche nach "MOUNTAIN" (mit Leslie West).
Eindruck: Produktion, Idee und Musik erstklassig. Warum habt Ihr Euch den irreführenden Band-Namen einfallen lassen, der zu Verwechslungen führt?
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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