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Forndom: Dauðra Dura (Review)
Artist: | Forndom |
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Album: | Dauðra Dura |
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Medium: | CD | |
Stil: | Nordic Ambient / Folk |
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Label: | Nordvis | |
Spieldauer: | 34:05 | |
Erschienen: | 29.01.2016 | |
Website: | [Link] |
Mit "Dauðra Dura" knüpft das schwedische Projekt von H.L.H. Swärd nahezu nahtlos an die stimmungsvoll zur Weltflucht einladende "Flykt" EP an. Der samten-dunkle Nordic Ambient gewinnt im Zusammenspiel mit klaren Folk-Klängen merklich an Kontur, worüber sich Hörer von Tenhi, Wardruna oder Syven freuen dürften. In nur 34 Minuten vermag Swärd FORNDOM als starke Bereicherung in jener lockeren Reihe musikalischen Landschaftsmaler zu etablieren und eigene Akzente zu setzen.
Der Mann ist Überzeugungstäter mit Talent – einen anderen Schluss lässt "Dauðra Dura" kaum zu. Zwar behaupten das viele Musiker von sich, doch längst nicht alle sind mit so einem intuitiven Zugang zur eigenen inneren Musik und einem solchen Händchen für schlichte und starke Melodien gesegnet. Im Unterschied zu "Flykt" fällt das vor allem bei den durchweg starken Gesangsarrangements auf, die in dieser Dichte eine neue Qualität darstellen.
Der überwiegend hypnotisch-monotone Songaufbau mag Krach gewohnte Kritiker zu der Stichelei ermuntern, dass der Hörer hier auf allzu seichte Weise eingelullt werden soll. Wer die Entwicklung dieser Nische in der Musikszene seit den Neunzigern verfolgt, der muss dem Schweden jedoch bescheinigen, dass es ihm im Handstreich gelingt, Atmosphären aufzubauen, die eine Verwendung der Musik als Soundtrack – und zwar für unter die Haut gehende Filme – nahelegen, und sich damit von der Mehrheit der "Konkurrenz" abhebt.
Besonders gelungen sind die sehnsuchtsvoll tönenden Geigenklänge wie z.B. im dritten Lied "Resan", die FORNDOM organischer wirken lassen, und das ätherische Keyboard-Skelett um Fleisch und Blut ergänzen – die Musik pulsiert mit mehr Tiefgang als im rein synthetischen Ambient zuvor. Ehrfurcht einflößend ist auch der meditative Ausklang an den Toren des Todes geraten, an denen Swärd den Hörer etwas unvermittelt nach etwas mehr als einer halben Stunde unvermittelt zurücklässt. Das soll es gewesen sein...? Wem eine solche Frage in seinem Leben bereits ganz plötzlich zu schaffen machte, der wird das abrupte Ende wahrscheinlich eher verstehen als genießen. Ungeachtet der kurzen Spielzeit erweist sich dieses Album als konzeptionell und musikalisch runde Angelegenheit.
Fazit: Nicht ganz von ungefähr wird wohl noch häufiger die Frage aufgeworfen, inwiefern sich der Student der Mythologie freimütig bei Wardruna bedient. Doch auch wenn diese Vermutung nahe liegen mag, darf sie nicht darüber hinweg täuschen, dass FORNDOM auf eigenen Füßen steht und eindrucksvolle Klangmalereien erschafft. Und es spricht deutlich mehr für die Fähigkeiten des Künstlers als gegen den engen ästhetischen Rahmen, dass "Dauðra Dura" gradlinig zu betören vermag, obwohl hinter den Toren des Todes keine neuen Einblicke warten, sondern das altbekannte Rauschen der Wälder.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nio Letters Läd
- Den Grymma Hästen
- Resan
- När Gudarna Kalla
- Svitjod
- Jag Vet Ett Tempel Stå
- I Hels Sköte
- Gesang - H.L.H. Swärd
- Keys - H.L.H. Swärd
- Sonstige - H.L.H. Swärd (strings)
- Flykt (2015) - 11/15 Punkten
- Dauðra Dura (2016) - 12/15 Punkten
- Alster (2023) - 14/15 Punkten
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