Die finnische Melancholie hat viele Gesichter: KAUNIS KUOLEMATON liefern mit ihrem Debütalbum „Kylmä Kaunis Maailma“ ein vielschichtiges, düsteres Album ab, das irgendwo zwischen Dark-, Melodic Death- und schwermütigem Doom Metal angesiedelt ist. Auch wenn der charismatische Cleangesang von Mikko Heikkilä bereits auf Alben von BLACK SUN AEON und SINAMORE extrem stilprägend war, eifern KAUNIS KUOLEMATON keiner davon nach, sondern liefern schon ihre eigene Vision von melancholischer Mucke aus dem Land der tausend Seen ab.

„Kylmä Kaunis Maailma“ liefert mit seiner Vielschichtigkeit viel Spielraum für Details und bietet dem Hörer ein breites Spektrum an Facetten und Details, die sich mit dem fortwährenden Konsum des Albums nachhaltig festsetzen. Von doomigen Parts bis hin zu kräftigen straight-forward Passagen bieten die Finnen so ziemlich alles, was die stärksten finnischen Bands in diesem Genre hervorgebracht haben.

Das extrem markante, lead-schwere zweistimmige Gitarrenspiel, welches von extrem vielen Bands dieser Spielart genutzt wird, kommt auch hier oft und sehr wirksam zum Einsatz. Auch wenn es klares Trademark für die territoriale Verwurzelung der Band ist, finden sich gerade hier sehr viele Parallelen zu anderen Dark- und Melodic Death Metal-Kapellen.

Auch von den Vocals her bieten KAUNIS KUOLEMATON ein sehr weites Spektrum: Der Wechsel von Heikkiläs markantem Clean-Gesang und Suvantos harschen Growls und Screams funktioniert hervorragend und unterstreicht die vielseitige Mucke sehr gelungen. Auch der dezente Einsatz von Frauengesang und nicht über-präsenten Keys wertet die Platte klar auf. Zudem scheint es derzeit für viele finnische Bands extrem verlockend, die eigene Mucke mit Texten in der Landessprache zu verzieren. Im Falle von „Kylmä Kaunis Maailma“ funktioniert ’s und verleiht dem Album noch einen Tick mehr an Eigenständigkeit.

FAZIT: Düster-schöne Melancholie aus Finnland hat viele Gesichter - KAUNIS KUOLEMATON verleihen ihr eines mehr und liefern ein beachtliches Debüt ab, das vielleicht nicht unbedingt einen Innovationspreis verdient hat, aber insgesamt doch stark genug daherkommt, um nicht ungehört vorbeizuziehen.

Anspieltipps: Aamu, En Ole Mitään, Itsestään Kuollut.