Guitar Pete ist ein unverbeserlicher Fließbandproduzent und hat sich in seiner langen Karriere nur sporadisch weiterentwickelt, was ja im Blues nicht schlimm sein muss. Sein aktuelles Werk ist aber ebenfalls nur etwas für ganz Hartgesottene, die nichts so sehr lieben wir die Pentatonik und Fuzz-Pedale

Der Barde singt wie ein tiefergelegter Hendrix, sporadisch nur während "Goin' Down To Mexico" und "Warning", zwei grundsoliden Visitenkarten für seinen Stil. Das fürchterlich klingende Schlagzeug vergällt indes vor allem die Freude an "Snake Pit" und dem eröffnenden Titelstück, zieht die Scheibe aber auch anderswo herunter. "Marked Man" mit seinem facettenreich gefühlvollen Mittelteil, das anzüglich schmatzende "Crawlin' Back" und der funky Antreiber "Poppa's Hideaway" sind Highlights der Scheibe, auch wegen ihrer Kürze, die anderswo ebenfalls vonnöten wäre: zuvorderst in den jeweils fast zehn Minuten des wenig dynamischen Genudels von "Creepin'" und "Wasted".

Letztlich bleibt "Bad Reputation" mäßig in allen Belangen: Sound, Komposition und Ausführung. Blues ist selbst in seiner harten Variante immer noch Feeling-Sache, und das kommt hier zu kurz.

FAZIT: Was er an Songwriting-Fertigkeiten missen lässt, macht GUITAR PETE mit schierer Heaviness wett, aber auf Dauer ermüdet diese Verfahrensweise. Im Blues-Bereich bleibt der Kerl bei aller Liebe eine kleine Nummer.