Hoppla, CASTLE starten durch. Waren die ersten beiden Scheiben der Band aus San Franzisco zwar gut, krankten sie doch am gelegentlich recht schrägen Gesang der singenden Bassistin Elizabeth Blackwell. Und genau an diesem Punkt hat man für Longplayer Nummer drei „Under Siege“ zumindest etwas gefeilt.

An der groben musikalischen Ausrichtung, einer hart rockenden Mischung aus Doom und Occult-Rock, hat man nichts verändert, aber man klingt 2014 frischer als zuvor. Der dumpfere Sound des Vorgängers ist einer mittigen Produktion gewichen, was der düsteren Ausrichtung der Songs aber keinen Abbruch tut. Und wenn man auf den ersten Alben sehr rifforientiert war, ist man jetzt etwas verspielter und mehr an traditionellem Metal orientiert. Es darf nun auch mal eine Melodie mehr sein und größere Unterscheide zwischen den Songs sind sicher keine schlechte Idee gewesen. Aus dem Rahmen fällt das aufhorchen lassende „Labyrinth Of Death“, das beinahe balladesk anfängt, bevor es ordentlich zu heavy-rocken beginnt. Insgesamt hat sich der sehr prägnante dunkle Gesang zwar nicht grundsätzlich geändert, aber die Ausbrüche in sehr schräge Tonlagen halten sich mittlerweile in Grenzen, heißt in der Summe: Alles richtig gemacht.

FAZIT: CASTLE zeigen sich auf „Under Siege“ von ihrer stärksten Seite, heavy Rock, nie zu eintönig und mit markantem Gesang, der aber sicher nicht jedermanns Sache ist.