Wer CANNABIS CORPSE bisher nur als CORPSE-Persiflage mit starker Marihuana-Schlagseite abgetan hat, der sollte spätestens jetzt aufhorchen. Die Amis haben sich mit „From Wisdom To Baked“ einen neuen Joint angezündet und liefern ein starkes Death Metal-Brett ab. Alle Parallelen zu Bands wie CANNIBAL CORPSE, MORBID ANGEL, DEICIDE oder GORGUTS sind dabei aber ausdrücklich beabsichtigt.

Mag sein, dass man inzwischen etwas zu krampfhaft versucht, neue lustige Dope-Modifikationen von CORPSE und Co. Songtiteln zu erfinden, aber hin und wieder geht das Konzept eben einfach auf – bestes Beispiel: 'THC Crystal Mountain'. Auch textlich verarbeiten CANNABIS CORPSE klar die Materie ihrer Vorbilder für immer groteskere Stories, die von Gore zu Gras etc. umgestrickt werden. Die Palette reicht von lustig bis albern (bester Text jedenfalls ist 'Zero Weed Tolerance', der von einem 'Savage Serial Smoker' handelt) und passt 100% zum Bandkonzept.

Musikalisch gehen CANNABIS CORPSE auf „From Wisdom To Baked“ aber ordentlich zur Sache: Auch wenn man die Nähe vor allem zu CANNIBAL CORPSE immer heraushört, haben CANNABIS CORPSE doch irgendwie ihre eigene Nische gefunden. Rein spieltechnisch sind die einzelnen Songs auch durchweg anspruchsvoll und deuten eher auf sehr konzentriert nüchternen Menschenverstand statt auf bekifftes Gedaddel mit Jam-Charakter.

Im direkten Gegensatz zu den Vorgängeralben punktet „From Wisdom To Baked“ mit einem Bombensound. Waren gerade auf den Platten zuvor noch starke Defizite zu erkennen, liefern die Amis hier erstmals wirklich ein echtes Glanzprodukt ab, das tight gespielt, fett produziert mit knackigem Basssound und wuchtigen Drums jeden Death Metal-Maniac überzeugen sollte.

FAZIT: Bei allen Lachern, die das Album in sich birgt, ist „From Wisdom To Baked“ doch eine beeindruckende Platte, die CANNABIS CORPSE jetzt wirklich aus dem Underground hervorholt. Wer die Band bisher nur belächelt hat, der sei vorgewarnt und zugleich angehalten, seine Meinung zu revidieren.