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Stone Raiders: Truth To Power (Review)
Artist: | Stone Raiders |
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Album: | Truth To Power |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock / Funk / Jazz |
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Label: | Yellow Bird / Soulfood | |
Spieldauer: | 52:48 | |
Erschienen: | 25.05.2012 | |
Website: | [Link] |
In diesem Trio haben drei echte Schwergewichte zusammengefunden: der renommierte Gitarrist Jean-Paul Bourelly sowie die beiden Session-Asse Darryl Jones (ROLLING STONES) und Will Calhoun. Dessen Hauptband LIVING COLOUR ist zugleich ein guter Startpunkt, von dem aus sich der Sound von STONE RAIDERS beschreiben lässt.
Die Band versteht sich auf groovenden Rock mit afro-amerikanischer Schlagseite, der sich weder vor Funk-Elementen noch ausgedehnten Improvisationen verschließt. Bourellys Spiel mutet oft expressionistisch an, doch sein Songwriting verfolgt eine klare Linie. Auch durch seinen angenehm schmutzigen Ton kommt es, dass die Stücke auf „Truth To Power“ stark geerdet klingen. Nach dem relativ verhaltenen Einstieg „Funktokomatik“ steht mit dem polternden „Power To Spirit“ gleich das erste Highlight an. Tonangebend ist hier wiederum der Frontmann, und zwar zu gleichen Teil mit Gitarre beziehungsweise Stimme. Wie so oft im Falle Bourelly kann man sich vorstellen, dass Jimi Hendrix vermutlich heutzutage so klänge, wobei unbedarften Skeptikern gesagt sei, dass der Chicagoer mitnichten zu den Randy Hansens der Sechssaiten-Welt gehört, sondern alle Vorzüge der Ikone verinnerlicht und weitergedacht hat.
Das lakonische „The Radiance Of Pure Reality“ und sein kurzer Rattenschwanz „Stone Phase“ bereiten auf den neunminütigen Kernsong „Calling Civilization“ vor; wütender Sprechgesang mit Seele und politischem Sendungsbewusstsein, brennendes, teils atonales Geklampfe und ein unwiderstehlicher Swing ergeben zusammengenommen ein packendes Stück Musik, das zum Teil an die dringlichen Black-Power-Freejazz-Alben ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts gemahnt. Hinterher wirkt „Loves Parody“ wie eine zurückgenommene Ballade, bei der sich Bourelly zum Geschichtenerzähler aufschwingt, wohingegen „Toxic U (Episode II)“ die stärksten Funk-Ausschläge verzeichnet und fiebrig sexy anmutet.
Nach dem zweiten Zwischenspiel „Phase Funky“ lassen STONE RAIDERS ihren farbenfrohen Einstand recht harmonisch enden. Der Sänger ruft herzlich zur Absage an monetäre Gedanken auf und spielt sich mit seinem Bassisten gegenseitig die Bälle zu, während der Drummer wie bereits zuvor allein ein solides Fundament zimmert, statt schillernd aufzutrumpfen. So bleiben die Schwerpunkte bestehen, wo sie hingehören – beim Song und der Emotion.
FAZIT: „Truth To Power“ ist ein inhaltlich aufbegehrendes und musikalisch zwischen An- und Entspannung schlingerndes Album dreier Meistermusiker geworden, dem es weder an guten Songs noch hörenswerter Instrumentalleistung mangelt. Hoffentlich bleibt dies kein bloßes Projekt, sondern wird eine (Live-)Band, die weitere Taten folgen lässt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Funktokomatik
- Power To Spirit
- Truth To Power
- The Radiance Of Pure Reality
- Stone Phase
- Calling Civilization
- Loves Parody
- Toxic U (Episode II)
- Phase Funky
- The Money Disease
- Bass - Darryl Jones
- Gesang - Jean-Paul Bourelly
- Gitarre - Jean-Paul Bourelly
- Schlagzeug - Will Calhoun
- Truth To Power (2012) - 11/15 Punkten
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