Reden wir erst gar nicht lang drum herum: Die REVOLTING COCKS haben sich ihren Kult-Ruf zu Recht erspielt, doch genau demontieren Al Jourgensen (MINISTRY) und seine immer wieder wechselnden Mitmusiker und Remixpartner seit ein paar Jahren konsequent.

„Got Mixxx?“ ist, wie unschwer zu erkennen ist, das Remixscheibchen zum 2010er Werk „Got Cock?“. BLOWNLOAD-Fronter (haha!) Erie Loch (hihi!) hat sich sämtliche Songs noch einmal vorgenommen und somit zehn Remixes auf Konserve gebannt, die überraschenderweise gar nicht so weit vom Original entfernt sind, stilistisch dennoch nicht unoriginell ausgefallen sind, mit ihrer aufgesetzten Coolness und den zigtausend Porno-Samples höllisch nerven.

Pseudolässiger Gesang, ooh.. aaah... yeah... YEAH... OOOAHHH..... YEAAHHHH... Groove... und jetzt eine Runde cool schnoddern... woaah... gibs mir... jaaa.... jaaaaa... YEAHHH, dann wieder ein paar Takte mit Hand im lederbehosten Schritt, und dann wieder ein Ausschnitt aus der Audiospur eines Streifens aus Papas Schmuddelsammlung. Ist einen Song lang witzig, flaut aber hinterher ab wie die Erektion nach einem vorzeitigen Samenerguss. Gut, das Stilelement der akustischen Teile aus Beischlafbilddokumentationen wird zum Glück nicht so inflationär eingesetzt wie es sich lesen mag, aber ohne wird‘s auch nicht besser. Und da zuckt die Schulter, wenn beinahe zwanghaft irgendwelche Samples eingesetzt werden, Hauptsache, da ist ein Sample drin. Schieben wir ihn rein, notfalls mit Schuhlöffel. Nur: So klappt das nicht.

FAZIT: Öder Quatsch mit Sacksoße. Damit die Cocks auch mal wieder revoltieren, sollten sie sich dringend mal mit kompositorischem Viagra therapieren, denn „Got Mixxx?“ ist eine kläglich baumelnde, weiche Fleischnudel.