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Magellan: Dust In The Wind (Review)
Artist: | Magellan |
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Album: | Dust In The Wind |
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Medium: | Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenvertrieb / Download | |
Spieldauer: | 4:20 | |
Erschienen: | 04.05.2012 | |
Website: | [Link] |
Was tun, wenn man sich trotz langjähriger Erfahrung im Geschäft nur unter Insidern einen Namen machen konnte? Man interpretiert einen Standard neu und macht ihn der Öffentlichkeit auf breiter Ebene zugänglich – heuer eben als Download-Single. Die US-Progger MAGELLAN haben sich ausgerechnet für ein undenkbares Cover entschieden: KANSAS' „Dust In The Wind“ gehört wohl zu der Sorte Kulturgut, von dem man lieber die Finger lassen sollte.
Allerdings haben die Gardners den Song würdevoll behandelt und ihn gewissermaßen auch umgedeutet, was bereits das Cover für die Single aufzeigt. Zudem sitzt Produzent Trent sehr dicht an der Quelle, da er bereits Steve Walshs atemberaubendes Soloalbum „Glossolalia“ in Szene setzen durfte. Für die Neufassung verzichtete er nicht auf eine Rhythmusgruppe, die den Song von vornherein moderner und finsterer klingen lässt, einen nicht allzu statisch wirkenden Drumcomputer, der zum Ende hin hibbelig virtuos zischt, sowie einen hörbar programmierten Bass.
Die Akustikgitarre spielt das Hauptthema ohne Schnörkel und rückt danach in den Hintergrund, sodass die Keyboards das Heft übernehmen können. Das Arrangement ist auch mit Hinblick auf den Chorgesang – sowohl natürlich im Verbund mit Leadstimme Lopez als auch künstlich mit Engelsgesang aus der Konserve – deutlich üppiger als im Original ausgefallen, und bereits die einleitenden Atemgeräusche nehmen viel vom ursprünglichen Charakter fort. „Dust In The Wind“ ist in dieser Fassung durchaus hörenswert, aber teilweise verstörend.
FAZIT:MAGELLAN provozieren mit ihrem jüngsten Schachzug die Frage nach dem Sinn. Die Band veröffentlicht demnächst ein neues Album und macht sich vorab gerne mit diesem Welthit interessant, doch blendet man dieses Anliegen und die Musiker an sich aus, um den Fakten ins Auge zu sehen, kann man einen gewissen unangenehmen Mief nicht verdrängen: Der Song basiert in dieser Version weithin auf kalter Studio-Spielerei und kostet bei den gängigen Download—Plattformen ein paar Cent … weniger als mancher Klingelton. Schöne neue Welt und morgen schon wieder Staub um Datenwind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dust In The Wind
- Bass - Wayne Gardner
- Gesang - Rob Lopez, Trent Gardner
- Gitarre - Wayne Gardner
- Keys - Trent Gardner
- Dust In The Wind (2012)
- Innocent God (2012) - 10/15 Punkten
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