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Lynyrd Skynyrd: Last Of A Dying Breed (Review)

Artist:

Lynyrd Skynyrd

Lynyrd Skynyrd: Last Of A Dying Breed
Album:

Last Of A Dying Breed

Medium: CD
Stil:

Southern Rock / Hard Rock

Label: Roadrunner / SPV
Spieldauer: 45:04
Erschienen: 31.08.2012
Website: [Link]

Da sucht man auf dem neuen Album der nicht tot zu Kriegenden nach Angriffspunkten, um sie abermals als dummdreiste Nationalisten abzustempeln, steht am Ende aber mit leeren Händen da und zuckt mit den Schultern – auch angesichts der Musik.

Sicher, LYNYRD SKYNYRD müssen sich angesichts des regen Nachwuchses im Southern-Rock-Bereich eigentlich nicht als letzte Vertreter ihrer Spezies betrachtet, doch sich als gebeutelte Fighter zu gerieren gehört in ihrem Metier zum guten Ton, zumal die Ikonen hinsichtlich ihrer rockgeschichtlichen Rolle mit Fug und Recht den dicken Watz machen können. Dies ändert allerdings nichts daran, dass sie musikalisch schon seit längerer Zeit Tiefkühlbrötchen aufbacken.

„Last Of A Dyin' Breed“ leidet nicht nur unter chronischem „g“-Mangel, sondern lässt abgesehen von wenigen Ausnahmen auch den Druck missen, den sie einstweilen mit Platten wie „Edge Of Forever“ gemacht haben. Andererseits stellen sie ohnehin nicht erst seit gestern ein zur Band gewordenes Ersatzteillager dar, da die Mitglieder sterben wie die Fliegen. Liegt es daran, dass man häufiger auf außenstehende Komponisten zurückgreift, etwa für das stampfende „Good Teacher“?

Egal, denn dieses Stück gehört neben „One Day At A Time“ (schwelgerischer Classic Rock mit den bewährten Background-Vocals) und dem Titelstück (Uptempo mit Slide) zu den spritzigeren Songs der Scheibe. Die mit Streichern versehene Ballade „Ready To Fly“ hingegen könnte auch auf Johnny Van Zandts „No More Dirty Deals“ stehen, und die Scheibe ist immerhin 32 Jahre alt. Mit „Life's Twisted“ oder „Start Livin' Life Again“ wagen sich die NYRDs zu häufig in sanfte Gefilde, was Produzent Bob Marlette gleichwohl erwartbar edel inszeniert hat.

„Honey Hole“ kommt mit Gesangseinsätzen von Gitarrist Medlocke daher (dessen Name im Booklet chronisch falsch geschrieben steht), überrascht abgesehen davon aber genauso wenig wie das beliebige „Nothing Comes Easy“ – und um auf den Beginn der Rezension zurückzugreifen: Selbst das schunkelnde „Something To Live For“ bleibt eher allgemeinverbindlich als zum Kotzen patriotisch, selbst wenn SKYNYRD im Leben nicht mehr zu Philosophen werden. Höre die Sex-Songs „Homegrown“ und „Mississippi Blood“. Dies macht die Gruppe weder widerlicher noch sympathischer, und ihre Musik bleibt eine akustische Predigt für Bekehrte, die mittlerweile auch nicht umhinkommen, ihren Helden den Schmiss abzusprechen. Was tun, wenn man sonst nichts gelernt hat? Weiterrocken.

FAZIT: „Last Of A Dying Breed“ besteht zu einem Drittel aus stimmigen Hardrock-Songs mit Südstaaten-Flair, den Rest hören sich Altfans schön. LYNYRD SKYNYRD können auf glaubhaft machen, wie sie wollen, verlieren aber zunehmend ihr Gesicht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 7528x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Last Of A Dyin' Breed
  • One Day At A Time
  • Homegrown
  • Ready To Fly
  • Mississippi Blood
  • Good Teacher
  • Something To Live For
  • Life's Twisted
  • Nothing Comes Easy
  • Honey Hole
  • Start Livin' Life Again

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Derek Hill
gepostet am: 05.09.2012

User-Wertung:
4 Punkte

Absolut stimmige Bewertung: die CD klingt m. E. insgesamt fast wie letzten Werke von Deep Purple, der typische Southern-Flair kommt nur gelegentlich + v.a. am Ende + in den Bonustiteln (!) der CD durch. Ein leider ansonsten unnötiges Album. Deutlich besser: die aktuelle der Blindside Blues Band!
Andreas
gepostet am: 05.09.2012

nur dass Deep Purple um Klassen facettenreichere Musiker sind, auch auf ihren letzten Werken.
Jürgen
gepostet am: 22.09.2012

User-Wertung:
13 Punkte

Jungs, sehe ich etwas anders, die Skynyrds sind im Vergleich zu Deep Purple die mindestens genauso guten"Handwerker", und auch wenn die hier besprochene CD vielleicht nicht eines der Highlights ihrer Vita ist, so ist es dennoch ein gutes Stück Rockmusik mit vielen guten Einfällen geworden. Deep Purple dagegen langweilen - zumindest mich persönlich.
René
gepostet am: 02.11.2017

Wieder mal eine dieser selbstherrlichen Kritiken - wegen genau dieser Art wollte ich dann letztlich doch nie Journalist werden, obwohl es thematisch mein Traumberuf wäre, aber: Diese Überheblichkeit überall... der erste Satz ist im Grunde doch schon der Knaller: Wieso rezensiert man denn eine Band, die man händeringend schlechtreden möchte - und gibt das dann auch noch so offen und unumwunden im ersten Satz preis? Als ob eine Band wie Lynyrd Skynyrd es noch nötig hätte, irgendwem zu beweisen, was sie sind, oder eben nicht sein wollen...
Diese Band hat ihre treuen Fans und tourt alljährlich durch die Staaten, alle paar Jahre (oder Jahrzehnte?) gibt es dann dieser Tage mal wieder ein Album - klar, dass auch eine solch betagte und durchs Schicksal gebeutelte Band mal ein paar neue Songs "loswerden" will - und wenns eben nur für sich selbst und die Fangemeinde ist.
Und dann: In einer Rezension einer Band, die durch einen Flugzeugabsturz diverser Mitglieder und Crew-Leute beraubt wurde eine Aussage wie "die Mitglieder sterben weg wie Fliegen" zu benutzen, das ist einfach pietätlos...
Zu guter Letzt dann noch solch schmissige Kommentare wie bezüglich der Schreibweise des Albumtitels - wie sehr muss man von sich selbst überzeugt sein, um konsequent die offizielle Namensgebung eines Albums einer weltbekannten Band zu ignorieren und als Albumtitel einfach die einem selbst besser gefallende Schreibweise zu benutzen?
Ich hoffe, der Kommentar fällt nicht unter "grob persönlich beleidigend" (was er nicht ist), aber ohne diesen Kommentar konnte ich leider nicht in Ruhe weiterleben - vielen Dank.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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