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Kilte: Absence (Review)
Artist: | Kilte |
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Album: | Absence |
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Medium: | CD | |
Stil: | Depressiver Black Metal |
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Label: | Eisenwald Tonschmiede | |
Spieldauer: | 36:31 | |
Erschienen: | 24.03.2010 | |
Website: | [Link] |
KILTE aus Belgien spielen niederschlagenden Black Metal. Ihr Selbstverständnis stellen sie bereits mit dem Aufdruck auf der CD dieser Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 2006 klar: Die Welt erstrahlt erst so richtig in ihrer Schönheit, wenn wir nicht mehr auf ihr weilen ...
Folglich hat man musikalisch wenig mit den Propheten im eigenen Lande am Hut - namentlich Enthroned. Hier geht es um vertonte Depressionen im schwarzmetallischen Korsett, das KILTE relativ eng zuschnüren. Langsam geht der Mensch zu grunde, Doom ist der Modus und fungiert als Gesamtkunstwerk, wenn man so will, statt als lavazäher Liederreigen. Hängen bleibt naturgemäß wenig mehr als Stimmungen an der Stelle von konventionellen Songs. "Eindeloos Verval" ist dahingehend als Schlüsseltrack entlarvt: Überlänge, Monotonie und vollkommen übersteuerte Schreie (Stichwort: Stimme als weiteres Instrument) beherrschen das trübe Bild.
Besorgt man sich seine Packung Missstimmung gerne auf diese Weise, vergällen einem nur die beiden Schlussstücke im anderen, schäbigeren Klanggewand (Demo-Zubrote) das geschlossene Bild einer Scheibe, von deren Schlag es aktuell einfach zu viele gibt. Für KILTE spricht ihr unaufgeregtes Gebahren; gegen sie das Achselzucken, das ihre Musik evoziert, so das morgentliche Müsli nicht verschimmelt, die Freundin nicht fortgelaufen und der Chef nicht wieder ausgeflippt ist, weil man zu spät zur Arbeit antanzte.
FAZIT: KILTE bedienen mit ihrem Selbstmord-Black-Metal die entsprechende Klientel nicht besser oder schlechter als die Legionen an Mitbewerbern. Nur: man kratzt sich den Kopf, weshalb so viele verdrießliche Menschen Metal als Ausdrucksform ihrer Resignation gebrauchen. Steckt hinter dieser Musik nicht ursprünglich ein Aufbegehren?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr