Als ich GUN BARREL in unserem Promo-Verteiler entdeckte, dachte ich eigentlich, dass die Rheinländer ein neues Album veröffentlicht haben. Nachdem die Sendung eintraf, musste ich aber feststellen, dass die Promotion noch einmal auf das 2008er-Werk "Outlaw Invasion" zielt. Aber vielleicht wollen GUN BARREL im Vorfeld diverser geplanter Releases auch einfach im Kopf der Journalisten und Hörer bleiben. Sie planen die Veröffentlichung der ersten DVD, einer Live-CD, sowie – wenn alles glatt läuft – im Oktober des neuen Studioalbums.

Doch wie gesagt, hier geht es um das letzte Album "Outlaw Invasion". Es beinhaltet alle Trademarks, die den Sound von GUN BARREL auszeichnen: kräftiger Groove, knackige Konstrukte, eine unbändige instrumentelle Energie und trotzdem melodische Höhepunkte. Sie agieren dabei an einer Schnittmenge von dynamischem Heavy Rock und traditionellem Heavy Metal. Ein besonderes Markenzeichen ist sicherlich der kraftvoll-rauhe Gesang, der mich manchmal ein Stück weit an Bon Scott erinnert und den damals noch Xaver Drexler beisteuerte. Inzwischen wurde er durch Silver ersetzt. Ich bin gespannt, wie sich der neue Sänger in die Band einfügen wird.

Das Songwriting spielt sich durchweg auf einem guten Level ab. Es mögen jetzt nicht alle Tracks die ultimativen Genrehits sein, doch sucht man einen Ausfall ebenfalls vergeblich. Mir persönlich gefallen die Power-Granate "Front Killers", das eingängige "Wanted Man", das vielseitige "The Redeemer", der Boogie-Rocker "Keep On Movin'", das hymnische "Brother To Brother", das tiefgründige "Tomorrow Never Comes" und das druckvolle "Outlaw Invasion" am Besten. Doch im Grunde stehen die übrigen Songs diesen kaum nach. Insgesamt ist für die Spielart aber eine recht breite Kompositionsvielfalt vertreten, was man ebenfalls positiv vermerken muss.

FAZIT: "Outlaw Invasion" ist ein gutes Heavy Rock/Metal-Album mit differenziertem und gutklassigem Songwriting und ohne Patzer. Es lässt mich interessiert die für 2010 geplanten Releases von GUN BARREL erwarten.