DESTINATION ANYWHERE wurden erst 2006 gegründet, haben sich mit einer EP und dem Debutalbum, das man sich übrigens kostenlos über die Bandwebsite runterladen kann, in der Szene in der recht kurzen Zeit aber schon einen ordentlichen Status erspielt. Und das trotz interner Schwierigkeiten, die das Line-Up Ende 2008 auf die beiden Songwriter Tim und David reduzierten. Doch ließen sich die beiden davon nicht entmutigen, sondern veröffentlichten mit Hilfe des Musikers und Produzenten David Bonk sogar eine weitere EP, bevor man die Band mit neuen Mitgliedern, die mit dem gleichen Herzblut hinter der Musik stehen, wieder vervollständigte. Mit dem neuen Album "Party, Love & Tragedy" im Gepäck wollen DESTINATION ANYWHERE nun ihren Bekanntheitsgrad weiter ausbauen.

Mit dem ungeheuer stimmungsvollen Ska-Punker "How You Feel" wird das Zweitwerk sehr gelungen eröffnet. Die Jungs bringen ihren Elan und die Spielfreude über die Mucke astrein rüber. Der Sound geht flott in Blut und Knochen. Es ist schwer, nein, eigentlich unmöglich, beim Hören die Glieder stillzuhalten. Megagenial ist auch der energetische Bläser-Part des Songs.
Nach solche einem fulminanten Einstieg das Level zu halten, ist natürlich äußerst schwierig, weswegen das keineswegs schlechte "Erdbeere" ein bisschen zu sehr nach schlichtem Allerweltspunk klingt. Am besten präsentieren sich DESTINATION ANYWHERE aber, wenn sie richtig viel Energie verströmen. "The Quest", "Ignorance & Consequences" und "Now I'm Fallin" heben sich dabei ebenfalls hervor. Besonders wenn die Blasinstrumente intensive Auftritte haben, heizt das die Stimmung ordentlich an.

Das heißt jetzt nicht, dass die verhalteneren Songs nur Nieten wären. Das emotionale "Let Us Lie", das eingängig-rockige "I Can Wait" und das poppig angehauchte "Expectations" sind auf ihre Art ebenfalle gelungene Kompositionen, die außerdem vom vielseitigen Songwriting zeugen. Mit "You Make Me Drown" und "It's Going Down" schleichen sich eigentlich nur zwei schwächere Stücke in den 13-Tracker ein. Das als Single ausgekoppelte "I'm A Mess" ist nicht schlecht, aber für meinen Geschmack etwas zu brav und zu alternative-rockig.
Technisch liefert die junge Truppe eine absolut überzeugende Leistung ab. Man kann der Musik förmlich anhören, wie gut das jetzige Team harmoniert. Und Davids ausdrucksstarker, leicht rauer, aber trotzdem melodischer Gesang passt ebenfalls hervorragend zum Sound.

FAZIT: Insgesamt ein gelungenes und abwechslungsreiches Ska-Punk-Werk, das Freunde der Spielart unbedingt antesten sollten. DESTINATION ANYWHERE bleiben ihrer Linie treu, haben sich trotzdem weiterentwickelt und können mit "Party, Love & Tragedy" jede Feier prächtig anheizen.