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Various Artists: Metalmessage V (Review)

Artist:

Various Artists

Various Artists: Metalmessage V
Album:

Metalmessage V

Medium: CD
Stil:

Pagan- / Folk- / Viking Metal

Label: Metalmessage
Spieldauer: 77:47
Erschienen: 18.12.2008
Website: [Link]

Der von Markus Eck ins Leben gerufene Heiden-Sampler geht in die fünfte Runde und kann dieses Mal mit einigen Besonderheiten aufwarten. Zuerst fällt das hochformatige DVD-Box-Format auf, das mit einem exklusiven Cover-Gemälde von Ed Repka ausgestattet ist. Manch einer mag zwar der Meinung sein, dass eine bunte Gruselcomic-Zeichnung einer Musik nicht gerecht wird, die Naturverbundenheit und spirituelle Werte propagiert, aber nichtsdestotrotz ziert diese Veröffentlichung ein Bild, das die fünfte „Metalmessage“ von lieblosen Standardveröffentlichungen klar abhebt. Öffnet man die Box, so fällt einem ein großes Booklet entgegen, das neben einem Foto zu jeder auf dieser CD vorhandenen Band ein Naturfoto zeigt, das von Pilzaufnahmen über einsame Wälder bis zu verschneiten Winterlandschaften alles zu bieten hat. Die Fotos stammen alle von Markus Eck, der einmal mehr zeigt, mit wie viel Herzblut er hinter den Metalmessage-Samplern steht. Im Sektor der Undergroundveröffentlichungen ist eine solch aufwändige Aufmachung jedenfalls einzigartig und auch große Labels stecken selten so viel Energie in die Verpackung ihrer Musikprodukte.

Auch musikalisch wird angenehmerweise nicht bloß Schunkel-Metal mit Galopp-Riffs geboten. Zwar werden Genreüblichkeiten tendenziell eingehalten, aber die Umsetzung der meisten Songs lässt eine „undergroundige“ Leidenschaft spüren, die vielen Hochglanz-Acts ähnlicher Ausrichtung vollkommen abhanden geht. FIMBULVET aus Deutschland beschreiten bekannte Wege, mischen dunklen Klargesang mit Growls, einer eingängigen, epischen Gitarrenmelodie und garstigen, bis klassischen Metal-Parts. Bei HROMOVLAD aus der Slovakei fühlt man sich bei Flöten und Dudelsack wie beim Metal auf dem Jahrmarkt, hin und wieder nimmt die Truppe das Tempo raus und schafft so Abwechslung. Eine der außergewöhnlichsten Bands des Samplers stellen TUMULUS aus Russland dar: Maultrommel mit beschwörendem Sprech- und Flüstergesang vermischt sich hier mit Flötenspiel und einer ungewohnt verspielten Instrumentalarbeit. Dann setzt eine gewöhnungsbedürftige, klare, hohe Kopfstimme ein und ungewöhnliche, beinahe schon progressive Keyboard-Töne lassen „Kochevonov Plyas“ endgültig zu einem Highlight des Samples aufsteigen, das sicher nicht jeden Traditions-Paganisten zufriedenstellen wird.

Glockengeläut mit Schlachtgeheul und einen meditativ schleppenden Rhythmus präsentieren DARK FOREST (Kanada). Mit den nur vereinzelt auftretenden, unartikulierten Growls und „oh oh“-Gesängen klingt „Journey To Ever-Eternal Skies“ eher wie ein Instrumentaltrack. Trotz einigen hübsch melancholischen Melodien zieht sich das Stück zu lange hin, um außerhalb eines Drogenrauschs packen zu können. DYRATHOR aus Deutschland lassen ihren Beitrag mit Meeresrauschen und Schiffshorn-ähnlichen Sounds beginnen, dann meint man, das Klopfen dicker Maschinen aus dem Schiffsrumpf zu vernehmen: Ein interessanter Kontrast zur folgenden klassisch-folkloristischen Melodie. Dann gleitet „Im Auge des Sturms“ leider in eine unspektakuläre Midtempo-Grunznummer mit wiederkehrenden Folk-Passagen ab.

XERIÓN (Spanien) setzen auf dumpfe Double-Bass, brummende Gitarren und eine simple, wehmütige Gitarrenmelodie mit desolatem Grunzen. Sehr „undergroundig“. Später lockert der Rhythmus auf und der Song klingt entspannter aus. WAYLANDER aus Irland bieten teils ungewöhnlich nervöses Riffing, eine flott nach vorn gehende Folkmelodie, einen meditativ-perkussiven Mittelteil und einen schnellen Abgeh-Part im letzten Drittel – schön abwechslungsreich. NATAN (BELGIEN) huldigen mit ihren Streichern im Mittelteil von „Volkskracht“ offen dem Schönklang, während ANDRAS (DEUTSCHLAND) in melancholische Raserei verfallen. OBSCURITY (auch Deutschland) sind am dichtesten am melodischen Black Metal und VINTERNATTs Songbeitrag aus Belgien leidet unter einem etwas dünnen Sound. Nichtsdestotrotz verbindet „De Zwarte Mis“ überzeugend grunzlastigen Metal mit abwechslungsreicher, den Metalgitarren gleichgestellter Folkinstrumentierung.

FAZIT: Eine liebevoll inszenierte Inventur des internationalen Pagan- und Folk Metals. Markus Eck leistet hier Arbeit, die auf diesem Musiksektor einzigartig ist. Für alle Freunde harter, heidnischer Klänge gehört der fünfte Beitrag der „Metalmessage“-Reihe zur Allgemeinbildung und sollte schnellstens beschafft werden.

Nils Herzog (Info) (Review 4596x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • FIMBULVET (Deutschland)- "Helias Bann"
  • HROMOVLAD (Slowakei) - "Slava"
  • TUMULUS (Russland) - "Kochevonov Plyas"
  • DARK FOREST (Kanada) - "Journey To Ever-Eternal Skies"
  • TIWAZ (Brasilien) - "The Battlelore"
  • DYRATHOR(Deutschland) - "Im Auge des Sturms"
  • XERIÓN (Spanien) - "No Pazo Derruido Da Existencia"
  • ADORNED BROOD (Deutschland) - "Sons Of The Damned"
  • WAYLANDER (Irland) - "As Deities Clash"
  • NATAN (Belgien) - "Volkskracht"
  • ANDRAS (Deutschland) - "Miasma Track"
  • OBSCURITY (Deutschland) - "Nach Asgard wir reiten"
  • VINTERNATT (Belgien) - "De Zwarte Mis"

Besetzung:

  • Sonstige - -

Interviews:

  • keine Interviews
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