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Interview mit Dead Eyed Sleeper (24.05.2009)
DEAD EYED SLEEPER haben mit ihrem neuen Album „Through Forests of Nonentities“ eine weitere, kleine Perle des Progressive Death Metal in die Welt gesetzt. War die Band anfangs noch relativ tief im klassischen Black- / Death Metal verwurzelt, geben sich D.E.S. jetzt noch abwechslungsreicher und spannender. Stephan Wandernoth, Bassist der deutschen Doom-Band AHAB, plauderte mit uns ein wenig über das neue Album, die persönliche Bedeutung des Death Metal und über seinen abgefahrensten Wunschtraum...
Hallo Stephan! Wirklich beeindruckend…vor kurzem erst hattest Du mit deiner Stammband AHAB für mächtig Wirbel in der Doom-Szene gesorgt. Und jetzt der Sprung zum Death Metal. Du scheinst im Bezug zu Metal im Allgemeinen einen breiten Horizont zu haben. Denkst Du, dass diese „scheuklappenfreie“ Denken vielleicht eines der Inspirationsquellen für das neue DEAD EYED SLEEPER-Album gewesen ist?
Zunächst sollte ich noch kurz erwähnen, dass ich bei AHAB erst seit ca. einem Jahr bzw. dem aktuellen Album den Bass bediene (bei D.E.S. spiele ich ja eigentlich Gitarre). Daher betrachte ich definitiv D.E.S. als meine Stammband. Wir waren ja früher schon ca. 12 Jahre unter unserem alten Banner (LEGACY) und jetzt mit D.E.S. bereits auch schon wieder fast vier Jahre unterwegs. Dem Death Metal sehe ich mich also schon seit jeher verpflichtet.
Was das „scheuklappenfreie“ Denken angeht, gebe ich Dir absolut recht. Und ich würde mich freuen, wenn man dem neuen Album anhört, dass wir für allerhand Stile offen sind. In unserer Musik finden sich vielerlei Anleihen, die nicht zwingend im extremen Death Metal verwurzelt sein müssen. Wir versuchen beim Komponieren zunächst immer erst mal alles zuzulassen, ohne uns dabei zu limitieren. Wahrscheinlich ist es gerade diese Herangehensweise, die D.E.S. ausmacht und „Through Forests Of Nonentities“ zu einem sehr abwechslungsreichen und vielschichtigen Album hat werden lassen. In erster Linie geht es bei DEAD EYED SLEEPER aber natürlich immer noch um Death Metal.
„Through Forests Of Nonentities“ macht auf mich den Eindruck eines Konzeptwerkes. War es tatsächlich als solches geplant? Und wenn ja: Um was geht es konkret?
Ja, da hast du absolut recht. „Through Forests Of Nonentities“ wurde von Beginn an als Konzeptalbum geplant. Wir legten diesmal vermehrt Wert darauf, dass die Musik, die Texte und das Artwork eine Einheit ergeben. Prinzipiell dreht sich alles um die emotionale Entwicklung unseres Alter Ego, dem Dead Eyed Sleeper und seine Auseinandersetzung mit seiner Umgebung. Während seiner „Reise“ durchläuft er die drei Zustände „Enclosure“, „Transformation“ und „Exit“, die gleichzeitig auch die drei Kapitel des Albums bilden.
Was sind für euch die wichtigsten Kriterien für ein gelungenes Album?
Auf ein gelungenes Album müssen in erster Linie mal gelungene Songs (lacht). Ein gelungenes Album sollte interessant und abwechslungsreich sein, spannende Arrangements besitzen und das ganze dann am besten in einen Sound verpacken, der alles gut zur Geltung bringt.
Beschreibe die Musik von D.E.S. mit einem Wort!
„Totalfuckingawesome“ ;-)
Welche Band ist für Dich, Stephan, persönlich wichtiger: AHAB oder D.E.S.? Wäre für Dich der Erfolg ein Faktor, dass Du Dich irgendwann für eine der beiden entscheiden müsstest?
Ich hoffe doch sehr, dass ich nie vor diese Entscheidung gestellt werde und eigentlich möchte ich mir darüber auch gar nicht zu viele Gedanken machen müssen. Bisher ließ sich meist alles gut miteinander vereinbaren und ich hoffe einfach, dass das so bleibt. Momentan möchte ich jedenfalls keine der beiden Bands missen. Da inzwischen fast jedes Mitglied in DEAD EYED SLEEPER und in AHAB in anderen Bands vertreten ist (Fragments of Unbecoming u.a.), ist auch das Verständnis für die Aktivitäten der anderen befreundeten Bands sehr groß. Jeder von uns weiß inzwischen, wie wichtig rechtzeitige Absprache und eine saubere Planung ist.
Hand aufs Herz: Hoffst du auf den „großen Durchbruch“? Oder ist dir künstlerischer Anspruch wichtiger?
Den „großen Durchbruch“ erwarte ich nicht. Dafür sind wir vermutlich einfach nicht eingängig oder „mainstreamig“ genug. Aber ich bin gespannt, was wir mit „Through Forests Of Nonentities“ noch erreichen können. Bisher sind die Resonanzen sehr gut ausgefallen.
Ich denke schon, dass wir einen hohen Anspruch an uns selbst und unsere Musik haben. Wir versuchen natürlich immer das Beste herauszuholen und verfolgen dabei sicherlich auch einen gewissen künstlerischen Aspekt, durch den wir uns ausdrücken und musikalisch austoben können. Ich glaube, unsere Musik ist einfach von Musikliebhabern für Musikliebhaber und jeder, der sich als solcher bezeichnet und aufgeschlossen an Musik herangeht, sollte mal ein Ohr riskieren.
Welche Gitarristen sind deine größten Vorbilder?
Als ich mit dem Gitarre-Spielen angefangen habe, habe ich häufig – wie vermutlich jeder - die Songs meiner damaligen Helden nachgespielt. Meist waren das dann die üblichen Verdächtigen wie SLAYER, METALLICA oder BLACK SABBATH. Heute…mmmh, ich weiß gerade gar nicht, wen ich da so herausheben könnte. Den Muffi von NECROPHAGIST und Jeff Loomis von NEVERMORE vielleicht. Die finde ich beide unheimlich beeindruckend, da sie es auf eine sehr faszinierende Weise schaffen, ihren Technik- und Geschwindigkeitsrausch mit verdammt viel Gefühl zu präsentieren…Wahnsinn.
Und natürlich Trey Azagthoth von MORBID ANGEL muss ich noch erwähnen, seine ganz eigene und völlig kranke Art zu spielen beeindruckt mich wirklich immer wieder.
Mit welchen Bands oder Künstlern würdest du dich am liebsten einmal zusammentun? Ist vielleicht schon etwas Neues in Planung?
Neue Projekte sind momentan nicht geplant. Ich spiele mit meinen Freunden in zwei geilen Bands, was mich momentan zu Genüge auslastet.
Mein Traumprojekt würde aber in etwa so aussehen: INTRONAUT, CULT OF LUNA, MORBID ANGEL, DESPISED ICON und GOJIRA in einen Pot ordentlich rühren…fertig! Das würde bestimmt eine abgefahrene Nummer werden.
Werden wir euch bald auf größeren Festivals oder vielleicht sogar auf einer Tournee live erleben können?
Wir werden dieses Jahr mit Dead Eyed Sleeper noch einige Einzelgigs haben. Die Daten gibt es auf unsere Homepage (www.DeadEyedSleeper.com) oder auf unserer Myspace Seite (www.myspace.com/DeadEyedSleeper). Am 06.06 steht dann z.B. erst mal unsere Release Party im Cafe Central in Weinheim an. Ende des Jahres werden wir dann noch auf ein paar Indoor-Festivals zugegen sein, die Termine hierfür stehen aber noch nicht 100% fest.
Dann mal besten Dank für das Interview und für Euer Interesse an unserem Material.
Danke ebenfalls und weiterhin viel Erfolg!
Benjamin Feiner
(Info)
Hallo Stephan! Wirklich beeindruckend…vor kurzem erst hattest Du mit deiner Stammband AHAB für mächtig Wirbel in der Doom-Szene gesorgt. Und jetzt der Sprung zum Death Metal. Du scheinst im Bezug zu Metal im Allgemeinen einen breiten Horizont zu haben. Denkst Du, dass diese „scheuklappenfreie“ Denken vielleicht eines der Inspirationsquellen für das neue DEAD EYED SLEEPER-Album gewesen ist?
Zunächst sollte ich noch kurz erwähnen, dass ich bei AHAB erst seit ca. einem Jahr bzw. dem aktuellen Album den Bass bediene (bei D.E.S. spiele ich ja eigentlich Gitarre). Daher betrachte ich definitiv D.E.S. als meine Stammband. Wir waren ja früher schon ca. 12 Jahre unter unserem alten Banner (LEGACY) und jetzt mit D.E.S. bereits auch schon wieder fast vier Jahre unterwegs. Dem Death Metal sehe ich mich also schon seit jeher verpflichtet.
Was das „scheuklappenfreie“ Denken angeht, gebe ich Dir absolut recht. Und ich würde mich freuen, wenn man dem neuen Album anhört, dass wir für allerhand Stile offen sind. In unserer Musik finden sich vielerlei Anleihen, die nicht zwingend im extremen Death Metal verwurzelt sein müssen. Wir versuchen beim Komponieren zunächst immer erst mal alles zuzulassen, ohne uns dabei zu limitieren. Wahrscheinlich ist es gerade diese Herangehensweise, die D.E.S. ausmacht und „Through Forests Of Nonentities“ zu einem sehr abwechslungsreichen und vielschichtigen Album hat werden lassen. In erster Linie geht es bei DEAD EYED SLEEPER aber natürlich immer noch um Death Metal.
„Through Forests Of Nonentities“ macht auf mich den Eindruck eines Konzeptwerkes. War es tatsächlich als solches geplant? Und wenn ja: Um was geht es konkret?
Ja, da hast du absolut recht. „Through Forests Of Nonentities“ wurde von Beginn an als Konzeptalbum geplant. Wir legten diesmal vermehrt Wert darauf, dass die Musik, die Texte und das Artwork eine Einheit ergeben. Prinzipiell dreht sich alles um die emotionale Entwicklung unseres Alter Ego, dem Dead Eyed Sleeper und seine Auseinandersetzung mit seiner Umgebung. Während seiner „Reise“ durchläuft er die drei Zustände „Enclosure“, „Transformation“ und „Exit“, die gleichzeitig auch die drei Kapitel des Albums bilden.
Was sind für euch die wichtigsten Kriterien für ein gelungenes Album?
Auf ein gelungenes Album müssen in erster Linie mal gelungene Songs (lacht). Ein gelungenes Album sollte interessant und abwechslungsreich sein, spannende Arrangements besitzen und das ganze dann am besten in einen Sound verpacken, der alles gut zur Geltung bringt.
Beschreibe die Musik von D.E.S. mit einem Wort!
„Totalfuckingawesome“ ;-)
Welche Band ist für Dich, Stephan, persönlich wichtiger: AHAB oder D.E.S.? Wäre für Dich der Erfolg ein Faktor, dass Du Dich irgendwann für eine der beiden entscheiden müsstest?
Ich hoffe doch sehr, dass ich nie vor diese Entscheidung gestellt werde und eigentlich möchte ich mir darüber auch gar nicht zu viele Gedanken machen müssen. Bisher ließ sich meist alles gut miteinander vereinbaren und ich hoffe einfach, dass das so bleibt. Momentan möchte ich jedenfalls keine der beiden Bands missen. Da inzwischen fast jedes Mitglied in DEAD EYED SLEEPER und in AHAB in anderen Bands vertreten ist (Fragments of Unbecoming u.a.), ist auch das Verständnis für die Aktivitäten der anderen befreundeten Bands sehr groß. Jeder von uns weiß inzwischen, wie wichtig rechtzeitige Absprache und eine saubere Planung ist.
Hand aufs Herz: Hoffst du auf den „großen Durchbruch“? Oder ist dir künstlerischer Anspruch wichtiger?
Den „großen Durchbruch“ erwarte ich nicht. Dafür sind wir vermutlich einfach nicht eingängig oder „mainstreamig“ genug. Aber ich bin gespannt, was wir mit „Through Forests Of Nonentities“ noch erreichen können. Bisher sind die Resonanzen sehr gut ausgefallen.
Ich denke schon, dass wir einen hohen Anspruch an uns selbst und unsere Musik haben. Wir versuchen natürlich immer das Beste herauszuholen und verfolgen dabei sicherlich auch einen gewissen künstlerischen Aspekt, durch den wir uns ausdrücken und musikalisch austoben können. Ich glaube, unsere Musik ist einfach von Musikliebhabern für Musikliebhaber und jeder, der sich als solcher bezeichnet und aufgeschlossen an Musik herangeht, sollte mal ein Ohr riskieren.
Welche Gitarristen sind deine größten Vorbilder?
Als ich mit dem Gitarre-Spielen angefangen habe, habe ich häufig – wie vermutlich jeder - die Songs meiner damaligen Helden nachgespielt. Meist waren das dann die üblichen Verdächtigen wie SLAYER, METALLICA oder BLACK SABBATH. Heute…mmmh, ich weiß gerade gar nicht, wen ich da so herausheben könnte. Den Muffi von NECROPHAGIST und Jeff Loomis von NEVERMORE vielleicht. Die finde ich beide unheimlich beeindruckend, da sie es auf eine sehr faszinierende Weise schaffen, ihren Technik- und Geschwindigkeitsrausch mit verdammt viel Gefühl zu präsentieren…Wahnsinn.
Und natürlich Trey Azagthoth von MORBID ANGEL muss ich noch erwähnen, seine ganz eigene und völlig kranke Art zu spielen beeindruckt mich wirklich immer wieder.
Mit welchen Bands oder Künstlern würdest du dich am liebsten einmal zusammentun? Ist vielleicht schon etwas Neues in Planung?
Neue Projekte sind momentan nicht geplant. Ich spiele mit meinen Freunden in zwei geilen Bands, was mich momentan zu Genüge auslastet.
Mein Traumprojekt würde aber in etwa so aussehen: INTRONAUT, CULT OF LUNA, MORBID ANGEL, DESPISED ICON und GOJIRA in einen Pot ordentlich rühren…fertig! Das würde bestimmt eine abgefahrene Nummer werden.
Werden wir euch bald auf größeren Festivals oder vielleicht sogar auf einer Tournee live erleben können?
Wir werden dieses Jahr mit Dead Eyed Sleeper noch einige Einzelgigs haben. Die Daten gibt es auf unsere Homepage (www.DeadEyedSleeper.com) oder auf unserer Myspace Seite (www.myspace.com/DeadEyedSleeper). Am 06.06 steht dann z.B. erst mal unsere Release Party im Cafe Central in Weinheim an. Ende des Jahres werden wir dann noch auf ein paar Indoor-Festivals zugegen sein, die Termine hierfür stehen aber noch nicht 100% fest.
Dann mal besten Dank für das Interview und für Euer Interesse an unserem Material.
Danke ebenfalls und weiterhin viel Erfolg!
Alle Reviews dieser Band:
- Dead Eyed Sleeper - Through Forests Of Nonentities (2009)
- Dead Eyed Sleeper - Observing Oblivion (2011)