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Dröhn: Das Licht entblößt uns (Review)

Artist:

Dröhn

Dröhn: Das Licht entblößt uns
Album:

Das Licht entblößt uns

Medium: Download/EP-CD
Stil:

Atmospheric-Death- und Doom-Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 15:29
Erschienen: 20.03.2025
Website: [Link]

DRÖHNs zweite EP „Das Licht entblößt uns“ knüpft thematisch an den Erstling „Die ekelhafte Sonne“ an und zeichnet ein Bild der Verachtung für das lebensspendende Zentralgestirn unserer Milchstraße. Herbeigesehnt wird der Urzustand allen Seins in zeitloser Non-Existenz.
So weit, so kryptisch-nihilistisch.
Musikalisch mischen die Frankfurter nach wie vor Death- und Doom-Metal auf ihre eigenwillige Art, erweitern ihren Kosmos aber um Einflüsse aus dem Folk-Genre und manch akustische Passage. Dadurch schimmern ab und zu auch dezente Post-Rock-Elemente hinter der rauen Klangfassade hervor.
Thematisch bleiben DRÖHN dagegen ihrer kryptischen Erzählweise treu. Dass es sich bei „Das Licht entblößt uns“ um eine Konzept-EP handelt, bei der das lyrische Ich die Sonne aufgrund der Tatsache verabscheut, dass sie allen Wesen Leben spendet, lässt eine gewisse Sehnsucht nach dem Sonnentod erkennen, dem der natürliche Urzustand zeitloser Non-Existenz folgen soll.


Wie märchenhaft Nihilismus doch sein kann… aber Spaß bei Seite. Ebenso wie die Texte suggeriert auch die Musik wenig Lebensfreude. Dass der Text von „Untergang der Sonne“ da durchaus Züge von Lebensverdruss aufweist, lässt die verschleppten Passagen gleich nochmal schwerer wiegen.
Selbiges gilt für die Gitarrenmelodien, die Post-Rock-affin Schönheit und Tragik zugleich ausstrahlen. Der Klavier-Break in der Mitte des Songs teilt das Stück gewissermaßen in zwei Hälften, wobei letztere gothichaften Klargesang bereithält und u.a. deshalb schwer verdauliches Klangkrisenmanagement betreibt. Noise-affines DRÖHNen wabert über die verschleppten Drums und führt das Stück zu einem kratzigen Finale, das vom Schmerz ob der eigenen Existenz zeugt und damit den Sonnenuntergang als finales Abschiedsritual begreift.

Dass die EP von „Die Gelbe Hand“ nicht minder kryptisch eröffnet wird, formt den Eindruck, hier zwei Seiten einer Klangmedaille vor sich zu haben. Denn die Rhythmik des Openers wirkt markiger, verbissener, wenngleich Todesdoom auch hier die Richtung vorgibt. Die stoische Gitarrenarbeit wird vom scheppernden Schlagzeug angetrieben, während der kryptische Gesang mit reichlich Hall versehen ist. Dadurch ergibt sich der Eindruck eines Post-Rock/Death-Metal-Verschnitts, der einen exzentrischen Charakter mitbringt.


FAZIT: DRÖHN bleiben auch auf „Das Licht entblößt uns“ in gewisser Weise kauzig. Die Texte lesen sich kryptisch wie eh und je, wobei sich eine grundlegende Ablehnung gegenüber lebensspendendem Licht nicht leugnen lässt. Dank manch dezenter Erweiterung des Sounds um Post-Rock-Einflüsse oder akustische Gitarren und melancholische Melodien klingen DRÖHN zwar immer noch sperrig, lassen der tragischen Seite ihrer Musik aber mehr Raum zur Entfaltung. Was der Musik gut zu Gesicht steht.

Dominik Maier (Info) (Review 99x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Die Gelbe Hand
  • Untergang der Sonne

Besetzung:

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