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Avkrvst: The Approbation (Review)

Artist:

Avkrvst

Avkrvst: The Approbation
Album:

The Approbation

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal / Rock

Label: Inside Out / Sony
Spieldauer: 48:48
Erschienen: 16.06.2023
Website: [Link]

Die Entstehung von AVKRVST und ihrem Debütalbum hatte einen langen Vorlauf, denn die Idee zur Band kam Martin Utby und Simon Bergseth vor sage und schreibe 22 Jahren, und für ihr erstes Album war der Band nur das Anspruchsvollte gut genug - ein Konzeptalbum über einen abgeschotteten Menschen vor dem existenziellen Abgrund… Unbeschwertheit geht anders, aber wahrscheinlich passen die Norweger mit diesem Aufhänger ziemlich gut ins gegenwärtige gesellschaftliche und politische Weltklima.

Auch musikalisch liegt die Band auf der Höhe der Zeit, denn "The Approbation" bietet modernen Art Rock mit vielen härteren Ausschlägen, wobei Atmosphäre anstelle von instrumentaler Virtuosität oder anders gearteten progressiven Neigungen groß geschrieben wird. das auf den ersten Blick Spannende an der Platte erweist sich jedoch als weniger spektakulär als gedacht: Das Material wurde im Herbst ud Winter ein einer Hütte in der norwegischen Pampa geschrieben sowie an gleicher Stelle aufgenommen, wobei Einstreuungen von außen nicht nur erwünscht, sondern regelrecht gewollt waren. Die Umweltgeräusche, die man in den zwischen sechs und knapp 14 Minuten dauernden Stücken hört, fallen aber letzten Endes kaum ins Gewicht, auch wenn sie im Sinne des inhaltlichen Rahmens zu verstehen sind.

"The Approbation" kommt einem steten An- und Abschwellen gleich, beginnt verhalten mit der Video-Single ´Pale Moon´, deren abschließende Growls quasi die fast thrashige Derbheit des außerdem von Opeth-Einflüssen im Riffing (plus Hammondorgel) durchdrungenen ´Isolation´ vorwegnehmen. Simon Bergseth ist kein charismatischer oder technisch bestechender Sänger - hier stößt seine Stimme erst auf halber Strecke hinzu, erst im luftig arrangierten ´The Great White River´ zeigt er seine volle Präsenz -, sondern schwebt zumeist über den Dingen, was die Aussagekraft der Rahmenstory stark mindert.

Härter als ´Isolation´ wird das Album kaum mehr (das plätschernde ´Arcane Clouds´ ist ein richtiges Ärgernis), obgleich es die überlangen letzten beiden Tracks in sich haben: Die zackigen Rhythmen und höheren Schlagzahlen von ´Anodyne´ wünscht man sich generell häufiger auf "The Approbation", das Prinzip der langen Pausen des Sängers gefällt auch hier, bloß dass die zehn Minuten wie zwei bis drei zusammenhanglos aneinandergereihte Kompositionen anmuten. Das Titelstück zückt alle Genre-Trümpfe (Mellotron, doomige Parts, dramatische Gitarrenleads, kallige Stakkato-Passagen, ein aufwühlendes Saxofonsolo und GAR keinen Gesang), verfügt aber vor allem über den plausibelsten Spannungsbogen der gesamten Platte.

FAZIT: AVKRVSTs Debüt überzeugt nicht auf voller Länge. Die Band ist Sklave ihrer eigenen Schwermut und Intellektualität; statt einfach mal sinnträchtige Songs mit eingängigen oder zumindest emotional greifbaren Hooks zu schreiben, versteigt man sich in ein an sich interessantes, aber letzten Endes beliebiges und ohnehin nicht konkret ausgearbeitetes inhaltliches Konzept, ohne dass die Musik aussagekräftig genug für dessen Vertonung wäre. Aus diesem Grund wurde Prog seinerzeit von der Punk-Ursuppe gehasst - viel Tamtam und wenig dahinter.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4050x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • 1.Østerdalen 0:26
  • 2.The Pale Moon 6:15
  • 3.Isolation 5:41
  • 4.The Great White River 6:30
  • 5.Arcane Clouds 6:05
  • 6.Anodyne 10:15
  • 7.The Approbation 13:37

Besetzung:

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