Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Starry Eyed And Laughing: Live At Rockpalast 1976 (Review)

Artist:

Starry Eyed And Laughing

Starry Eyed And Laughing: Live At Rockpalast 1976
Album:

Live At Rockpalast 1976

Medium: 2CD+DVD
Stil:

Americana, Folk, Pop, Westcoast-Country, Pub Rock

Label: MIG Music
Spieldauer: DVD - 77:00 / Do-CD - 121:45
Erschienen: 08.02.2019
Website: [Link]

Bei allen Freunden und Fans der BYRDS, von TOM PETTY bis BOB DYLAN und THE EAGLES oder DR. FEELGOOD, ja sogar von R.E.M. dürfen ab sofort alle Alarmglocken läuten, wenn sie den Namen STARRY EYED AND LAUGHING hören.
Was, die kennt kaum wer?
Unglaublich!
Jetzt aber gibt‘s eine riesige Chance, diese ungewöhnliche, viel zu unbekannte britische Band, die sich nach der ersten Zeile der letzten Strophe von BOB DYLANs Song „Chimes Of Freedom“ benannte, ausgiebig kennenzulernen – und das dank der Rockpalast-Reihe, die in diesem Falle mit einer ganz außer- und zugleich wohl ihrer ungewöhnlichsten Veröffentlichung aufwartet. Was nicht daran liegt, dass die 1973 gegründeten STARRY EYED AND LAUGHING trotz ihres großartigen musikalischen Niveaus eigentlich nur einen Insider-Status besaßen, sondern dass „Live At Rockpalast 1976” nicht nur den Konzertmitschnitt vom 24. Februar 1976 aus dem WDR Studio-L in Köln auf DVD und CD enthalten, sondern erstmals in dieser Form auch eine Bonus-CD beigelegt bekommen haben, die fast alle Songs, die im Konzert zu hören waren, auch als Studio-Aufnahmen präsentieren!
Kurz danach schon löste sich die so hoffnungsvolle, stark an THE BYRDS erinnernde Band leider auf.

Nach dem Sehen und Hören dieses beeindruckenden Konzerts, das nun endlich das Licht der Welt erblickt, und des Studio-Albums wird man der Feststellung des „Melody Maker“-Musikjournalisten Fred Dellar, zugleich uneingeschränkt zustimmen: „STARRY EYED AND LAUGHING waren ihrer Zeit entweder fünfzehn Jahre voraus oder doch zehn Jahre zu spät. Zehn Jahre, nachdem die BYRDS 1965 in Erscheinung traten und fünfzehn Jahre vor der Entstehung und dem weltweiten Erfolg von TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS und R.E.M.“

Dem WDR-Rockpalast-Auftritt ging bandintern ein ungewöhnliches Ereignis voraus. Denn eigentlich hatte der singende Gitarrist Ross McGeeney sich nach der 75er-US-Tournee von der Band getrennt und war durch den ebenfalls singenden Gitarristen Roger Kelly, der zuvor mit Whitmore und Wackford in der Band AUGUST gespielt hatte, ersetzt worden. Für den Deutschland-TV-Trip kehrte er aber wieder zurück. So traten STARRY EYED AND LAUGHING speziell im Rockpalast nicht nur als Quartett sondern als Quintett auf, was ihrer Musik, auch durch die ausgiebigen Satzgesänge, eine deutliche EAGLES-Note verlieh. Und da alle Musiker auch solistisch sehr gute Sänger sind, klingt das Konzert angenehm abwechslungsreich. Auch beweist das Quintett fast durchgängig, warum sie immer wieder als die Nachfolger der BYRDS gehandelt wurden und natürlich auch, dass BOB DYLAN ihnen nicht nur vom Bandnamen her sehr nahe steht. Fast Ehrensache, dass dessen Song „Chimes Of Freedom“, aus dem sie ihren Namen entlehnten, ebenfalls zur Aufführung kommt.

Neben den Dylan-Klassiker spielte die Band zudem am 24. Februar 1976 noch mehrere Songs, die sie bis dato nie live aufgeführt hatte und welche eine breite musikalische Spannweite aufwiesen. Außerdem waren bzw. sind einige dieser Songs bis dahin nie veröffentlicht worden.

Mit „Faith, Hope + Charity“ lassen die mit starren Augen Lachenden dann auch ihre rockige Seite raus, wobei sich natürlich die Satzgesänge sehr schön mit den drei Gitarren und dem fetten Bass plus treibendem Schlagzeug vereinen. Ein echter Kracher, der das bis dahin recht verhalten reagierende Publikum zwar nicht euphorisch, aber deutlich begeisterter als zu Beginn des Konzerts applaudieren lässt.
Gut, dass sie dann gleich BOB DYLANs „Chimes Of Freedom“ folgen lassen, nachdem sie dem Publikum die Frage gestellt hatten, ob es unter ihnen Dylan-Fans gibt. Anscheinend waren es nicht sonderlich viele oder – was zu hoffen ist – sie hatten einfach die englisch gestellte Frage nicht verstanden. Eine Antwort auf diese brennende Frage gibt‘s tatsächlich im weiteren Verlauf des Konzerts... Also, schön aufpassen, was die gerne mit dem Publikum kommunizierenden Musiker plötzlich für eine verfängliche Frage stellen.
Zuvor aber gibt‘s mit „Fool‘s Gold“ auch eine wunderschöne Ballade zu hören, bei der sogar der Schlagzeuger zusätzlich eine Gitarre mit übernimmt.

Der deutlich ungewöhnlichste Song und sicher für alle härteren Rock(palast)freunde zugleich interessanteste ist das viertelstündige „Flames In The Rain“, welches noch dazu mit einer gehörigen Prise Psyche und ausgiebigen Gitarren-Experimenten aufwartet. Das passt natürlich auch bestens zu den Bands, die bereits im Bühnenhintergrund angekündigt werden: TRAFFIC und MAN!

FAZIT: Eine in vielerlei Beziehung Rarität der Rockpalast-Reihe ist diese DVD-Doppel-CD-Ausgabe „Live At Rockpalast 1976” mit STARRY EYED AND LAUGHING, welche sehr gerne und zurecht mit den BYRDS verglichen werden. Die Rockpalast-Aufnahmen sind die einzigen audiovisuellen Live-Aufzeichnungen der britischen Band, die leider von 1973 bis 1976 nur eine sehr kurzlebige gemeinsame Zeit hatte, aus der immerhin zwei hochgelobte LP‘s hervorgingen. Ein weitere besondere, für die Rockpalast-Veröffentlichungen sehr ungewöhnliche Neuerung ist, dass die Bonus-CD von „Live At Rockpalast 1976” eine Vielzahl von Original-Studio-Aufnahmen enthält, welche bei dem Konzert (mitunter erstmals) live zur Aufführung kamen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3344x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • DVD (77:00):
  • WDR Studio-L Köln 24.02.1976
  • You Ain‘t Goin Nowhere
  • Never Say Too Late
  • Money Is No Friend Of Mine
  • Since I Lost You
  • Faith, Hope + Charity
  • Chimes Of Freedom
  • You Always Loose In The End
  • Fool‘s Gold
  • Foggy Mountain Brekdown
  • Good Love
  • Don‘t Give Me A Hard Time
  • When You Walk In The Room
  • 50/50 (Better Stop Now)
  • Flames In The Rain
  • Oh Susannah
  • Even The Rain
  • Mr. Tambourine Man
  • CD 1 (64:02):
  • WDR Studio-L Köln 24.02.1976
  • You Ain‘t Goin Nowhere
  • Never Say Too Late
  • Money Is No Friend Of Mine
  • Since I Lost You
  • Faith, Hope + Charity
  • Chimes Of Freedom
  • You Always Loose In The End
  • Fool‘s Gold
  • Foggy Mountain Brekdown
  • Good Love
  • Don‘t Give Me A Hard Time
  • When You Walk In The Room
  • 50/50 (Better Stop Now)
  • Flames In The Rain
  • Oh Susannah
  • Even The Rain
  • Mr. Tambourine Man
  • CD 2 – Bonus: Studio Versions (57:43):
  • Money Is No Friend Of Mine
  • Never Say Too Late
  • Chimes Of Freedom
  • Good Love
  • Fool‘s Gold
  • One Foot In The Boat
  • Dancing Slow
  • You Ain‘t Goin Nowhere
  • Since I Lost You
  • Don‘t Give Me A Hard Time
  • 50/50 (Better Stop Now)
  • When You Walk In The Room
  • Jet Plane Rider
  • Flames In The Rain

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!