Mit „Thaumatrop“ taucht die Bandfreundschaft zwischen BELOW A SILENT SKY und SOJUS3000 in den instrumental-musikalischen Äther zwischen Himmel und Meeresgrund ab.
Warum sonst sollten auf dem Frontcover dieser LP Fische im Zenit der Sonne eine Wandlung zu Satelliten vollziehen?
Der Titel dieser Split lässt sich aber auch vom griechischen Begriff für eine sog. 'Wunderscheibe' herleiten. Eine solche ist (laut Wikipedia) ein einfaches Spielzeug zur Erzeugung einer optischen Täuschung. Glücklicherweise wollen weder BELOW A SILENT SKY noch SOJUS3000 den Hörer auch musikalisch hinters Licht führen, denn der instrumentale Post-/Doom-/Drone-Verschnitt beider Gruppen verschmilzt monolithische Klangkaskaden, die Titel wie „Ureiche“ nicht grundlos tragen, gekonnt mit kleinen, melodischen Feinheiten, die nicht selten auch in der Bassarbeit zutage treten („Wolkenbruch“).

Die B-Seiten Kandidaten von SOJUS3000 präsentieren mit „Erosion“ dagegen ein elfminütiges Auf und Ab instrumentaler Gefühle. Kraftvolles Doom-Riffing wird hier mit knöchernen Grooves vermischt, wobei auch marginal Post-Rock/Shoegaze-affine Melodien ihren Platz in dem Stück finden, ohne den Eindruck von Befremdlichkeit zu erwecken.
Im Gegenteil: Die Übergänge von hartem Groove zu sanften, einsamen Gitarrenmelodien wirken natürlich und bieten Platz für audiovisuelle Bilder von Frühlingslandschaften und tanzenden Fischen, (die dem Cover-Artwork gemäß) gen Weltraum streben.
Insofern lautet das…

…FAZIT: „Thaumatrop“ bietet fantasievolle Instrumentalmusik zwischen Post-Rock und Doom Metal. Und auch wenn BELOW A SILENT SKY unterm Strich ein wenig wagemutiger musizieren, fesseln SOJUS3000 durch eine verschleppte Post-Rock-Romantik, die in melancholische Schwere verpackt wird. Damit bietet sich diese Bandfusion sowohl verträumten Doom-Köpfen als auch Post-Irgendwas-affinen Hörern als Lauschkandidat an.