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Rock Hard Festival 2013 - Samstag - Amphitheater Gelsenkirchen - 18.05.2013
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Auch der Samstag zeigt sich himmelstechnisch zunächst grau und bedeckt. Während Kollege Schulz noch den geburtstagsbedingten Rausch des Vortages ausschläft, ist Namensvetter Schiffmann für die Frühschicht eingeteilt, außerdem steigt auch Kollege Lars Schuckar (LS) in die Berichterstattung des zweiten RHF-Tages mit ein. Der präsentiert sich stilistisch ebenso bunt, wie der Freitag. Heavy Metal verschiedenster Coleur, Hardrock aus unterschiedlichen Jahrzehnten, thrashiges und schwarzes Geknüppel und partytauglicher Pagan Metal stehen auf dem Programm.
SLINGBLADE stehen sinnbildlich für den Underground-Konsens 2013: Frisuren- und Mode-Verbrechen werden ebenso zum Stil der Stunde erhoben wie ein Hardrock-Metal-Gemisch zwischen SCORPIONS und NWoBHM - vergleichbar vielleicht mit HIGH SPIRITS eingedenk eines unauffälligen Frontmädels und ohne richtig große Hits - gefällig melodisch, sympathisch und dennoch nicht euphorisierend, zum Vorheizen aber vermutlich ideal. Die Schweden bringen die Songs ihres schrulligen Debüts "The Unpredicted Deeds Of Molly Black" dar, allen voran das enorm griffige "The Nature And Evil" und das ebenso schnörkellose Doppel aus "The Demon" und "Slasher On The Loose". Die stilistische DIO-Hommage "Give Back What You Borrow" weist den Weg für alles Kommende an diesem Wochenende, ebenso das auf Diamantenkönig gebürstete Schauerkonzept hinter den Songs. In Zukunft bitte mehr bissiger Stoff wie "Back To Class" oder "Tie Her To The Cross" und eine engagiertere Performance generell. (AS)
Nach SLINGBLADE spricht man auf der Bühne weiter schwedisch an diesem deutlich skandinavisch dominierten Festivaltag und tatsächlich steigen HORISONT mit "Visa Vägen", einem ihrer schwedischen Songs vom Debüt, in ihren Set ein. Allerdings hört man davon anfangs nicht viel, da man vergessen hat, das Arbeitsgerät des Frontmannes mit Strom zu versorgen. In ihrer Heimat bildet die Combo zusammen mit WITCHCRAFT und GRAVEYARD ein Retrorock-Dreigestirn, außerhalb davon gehören sie aber noch zu den unbekannteren Vertretern der momentan so florierenden Schlaghosenbranche. Optisch erfüllt die Band auf jeden Fall schon mal die Erwartungen. Drummer Pontus Jordan versteckt sich durchweg hinter seiner Haargardine und geht dabei auf seinem erhöhten Hocker locker als Maskottchen für den Beat Club durch, Gitarrist Charles Van Loo könnte in Spielpose die Vorlage für die Silhouette auf dem neben der Bühne hängenden Festival-Banner geliefert haben und Frontmann Axel Söderberg ist stilecht mit Monsterkoteletten und BAD COMPANY-Shirt bestückt. Ab der zweiten Nummer "On The Run" darf man sich dann auch in vollem Umfang (wenn auch immer noch nicht bei sonderlich gutem Sound) von den musikalischen Gemeinsamkeiten speziell zu den im letzten Jahr an gleicher Stelle erfolgreich aufspielenden und ebenfalls aus Göteborg stammenden GRAVEYARD überzeugen. In den von den beiden Gitarren getriebenen Songs wie "The Unseen" und "Time Warrior" steckt neben spacigem 70er-Flair eine Menge Energie und selbst eine Nummer wie "Crusaders Of Death", die kurzzeitig zum Entspannen verleitet, nimmt letztlich ein Jam-artiges Ende. Der Gesang - manche schimpfen diesen gar als Geheule - teilt allerdings die Gemüter im weiten Rund. Tatsächlich scheint der wie die gesamte Band ansonsten eher zurückhaltend agierende Axel gesanglich etwas übermotiviert und übertreibt es bisweilen mit den schrillen Schreien. Andererseits hat genau dieser nicht unerheblichen Anteil am gewissen Psychedelic-Touch, der zum Sound des Fünfers dazugehört. Und in den vorderen Reihen stört dies sowieso niemanden und die Band wird für ihr agiles Spiel angemessen gefeiert. Mit klassischem Hardrock namens "Nightrider", bei dem speziell Freunde von UFO voll auf ihre Kosten kommen, und dem Titelsong vom aktuellen Album "Second Assault" macht man aber auch bei den Zweiflern am Ende noch einige Punkte gut, und so dürfen auch HORISONT ihren Auftritt als Erfolg verbuchen.
Und Schweden die Dritte. In der Heimat mehrfach Grammy-geschmückt, sind MUSTASCH trotz 15-jährigem Bestehen und Tourneen bei uns u.a. mit MOTÖRHEAD für viele Festival-Besucher immer noch eine der großen Unbekannten des diesjährigen Billings. Nach dieser knappen Stunde Motherfucker-Rock-N-Roll (endlich mal eine Band, die ihre Zeit voll ausnutzt und sogar überzieht) sollte sich dies aber deutlich geändert haben. Alles andere als ungeschickt, steigt die Band um Sänger und Gitarrist 'Riff-Ralf' Gyllenhammar mit ihrem wohl bekanntesten Song "Black City" in den Set ein und gewinnt bei deutlich verbessertem Sound zu den vorherigen Bands mit ihrer Mischung aus rotzigem Hardrock und rifforientiertem Metal sofort die Aufmerksamkeit des erfreulich zahlreichen Publikums. Der Frontmann macht außerdem gleich mal vor, wie man mit den Fans fachgerecht kommuniziert. Mit Ansagen durchweg auf Deutsch und Sprüchen wie "Prost ihr Säcke" hat man das feierwillige Volk halt schnurstracks auf seiner Seite. Der überdehnte Begriff Rampensau ist an dieser Stelle mehr als angebracht und während der Irokesenträger, der auch den Ausflug ins Publikum nicht scheut, live weniger nach Glenn Danzig, aber bei Songs wie "I Don't Hate You" immer noch nach Ian Astbury von THE CULT klingt, sieht er auf der Bühne auch von der Mimik her aus wie der Bruder von James Hetfield. Auch stilistsich sind MUSTASCH mit Songs wie "Never Too Late" bisweilen alles andere als weit weg von METALLICA. Mit "Speed Metal" belegt in der Folge ein weiterer Song die Qualität des aktuellen Materials, das ebenso begeistert aufgenommen wird, wie bewährte Groover in Form von "Down In Black", "Double Nature" und "I Hunt Alone". Äußerst cool an ihren Instrumenten, erweist sich die Band dabei als perfekt eingespielt, schließlich hat man gerade eine längere Europatour hinter sich. Lead-Gitarrist David Johannesson präsentiert nicht nur beim doomigen "Heresy Blasphemy" ausführlich sein Können, Bass-Hüne Mats 'Stam' Johansson kommt eh megalässig rüber und in seinem Holzfällerhemd wie der vertrauenswürdige Mann, der alleine im dunklen Wald wohnt, und Ex-CANDLEMASS-Drummer Jejo Perkovic zieht nicht nur durch sein Abbild auf den Bassdrums die Blicke auf sich, sondern liefert auch einen fetten Punch. Die vom Sänger selbst angeheizten, weiteren Zugaben wären anstelle des erklingenden Outros der Houston-Klamotte "I Will Always Love You" mehr als berechtigt gewesen. Ganz klar: MUSTASCH sind der erste große Gewinner des Tages. (LS)
Für DESASTER gilt soundtechnisch leider Ähnliches, wie für HELLISH CROSSFIRE: nur eine Gitarre ist für Black Thrash Metal im Grunde genommen zu wenig. Im Gegensatz zu den Nürnbergern gelingt es den Koblenzern trotzdem, ganz ordentlichen Druck aus den Boxentürmen zu entfachen. Alles andere macht die Band mit ihrem hyperaktiven Stageacting wett. Klar, die Chose geht deutlich tighter, als an diesem Nachmittag, so katastrophal, wie Kollege Koroleski die Angelegenheit findet, ist es aber bei weitem nicht. Für Belustigung sorgt da eher die Tatsache, dass Gitarrist Infernal mit seiner schwindenden Haarpracht immer mehr wie Guildo Horn aussieht und wie von der Tarantel gestochen über die Bühne rennt und sein Instrument mit den passenden Posen bedient. Basser Odin mimt wie eh und je den Black Metaller (was nachmittags nicht ganz so cool kommt), während der muskulöse Frontmann Sataniac entweder die Matte kreisen lässt oder das Publikum mit bösem Blick zum Mitmachen animiert. Was jedoch kaum nötig ist, denn vor der Bühne ist es rappelvoll und die Fans gehen ordentlich mit. Wie bei DESASTER, die in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum feiern, üblich, geht es in der Setlist quer durch alle Epochen. Nach "Nekropolis Karthago" und "Devil's Sword" wird das Tempo beim neueren "Phantom Funeral" kurz mal gedrosselt, bevor die "Divine Blasphemies" ertönen. Die "Hellbangers" lassen die Matten zum "Teutonic Steel" kreisen und nach "Satan's Soldiers Syndicate" zockt man zum Gedenken an den verstorbenen Jeff Hanneman SLAYERs "Black Magic" herunter. Zum Höhepunkt avanciert "Metallized Blood", bevor mit "Tormentor" ein Gruß ins benachbarte Altenessen geschickt wird.
In diesem Jahr soll es beim Rock Hard Festival mehr Black Metal geben, als letztes Jahr (da gab es abgesehen von KVELERTAK nämlich gar nichts Schwarzmetallisches zu hören), deshalb stehen danach mit NAGLFAR die schwedischen Großmeister des melodischen Black Metals auf der Bühne. Davor ist es zunächst deutlich leerer, als zuvor bei DESASTER und die Leute, die auf die Band verzichten, verpassen einen eindringlichen Auftritt. Besonders der stechende Blick von Frontmann Kristoffer Olivius aus den großen, schwarz umrandeten Augen ist furchteinflößend. Doch auch wenn er ins Mikrofon kreischt, ist seine Mimik intensiv und die Show allein schon deswegen sehenswert. Auch die anderen Musiker überzeugen mit agilem Stageacting und nie übertriebenen, aber immer passenden Posen. Musikalisch sind NAGLFAR ansonsten eh über jeden Zweifel erhaben und legen mit sechs von acht Songs den Fokus auf die letzten drei Alben. Vom superben Debüt "Vittra" gibt es leider nur den Opener "As The Twilight Gave Birth To The Night" - zwar besser, als gar nichts, aber "Through The Midnight Spheres" hätte es ruhig noch sein dürfen. Außen vor gelassen wird lediglich das zweite Album "Diabolical". Der Auftritt macht aber auch deutlich, dass NAGLFAR sechs Alben auf gleichbleibendem Qualitätsniveau veröffentlicht haben, insofern ist es umso schwieriger, eine Setlist zu erstellen, die jeden zufrieden stellt. Und da der Auftritt auch bei ein paar Leuten, die die Band bisher nicht auf dem Schirm hatten, gut ankommt, haben die etwas unterbewerteten Schweden wohl so ziemlich alles richtig gemacht. Und der Veranstalter mit der Verpflichtung der Band ebenfalls. (ASZ)
ENSIFERUM gehören zu den Combos, die nicht wenige junge Fans in Sachen Metal entjungfert, sie also zum Genre geführt haben; davon abgesehen geht den Finnen jedoch trotz ihrer noch rudimentär hörbaren Wurzeln im Black Metal jegliche Verruchtheit ab: Freundlich und massenverträglich, skandinavisch piekfein tönend und handwerklich auf der Höhe. Bassist Sami slappt, weil er es kann, nicht weil die Musik es braucht, Keyboarderin Emmi sieht - dafür muss man kein Chauvinist sein - in erster Linie fesch aus, und der eigentliche Kopf Petri Lindroos zeigt sich zwar nicht nur wortwörtlich skandinavisch käseblass, sitzt aber mit seinen happy Leads und Soli ebenso fest im Sattel wie sein Partner Markus Toivonen. Rhythmisch geschieht wenig mehr als ein stetes Umschalten zwischen Doublebass und Schunkel-Rhythmus, und überhaupt lassen sich ausgehend vom eröffnenden "In My Sword I Trust" alle Melodien mit oder ohne atü auf der Leber rasch Grölen. Das brauchen nicht wenige im Gelsenkirchener Rund, allerdings auch nicht alle, wobei neben "Guardians Of Fate", das Titelstück von "From Afar" und das frische "Retribution Shall Be Mine" neben den spät platzierten Höhepunkten "Stone Cold Metal" sowie "Ahti" hervorstechen. Abgesehen von der quirligen Performance des Tieftöner erweist sich ENSIFERUMs Ritt auf der Pagan-Oberflächenwelle als recht blutarme Affäre: vermeintlich heidnisch, statisch, gerade noch gut. (AS)
Nicht zuletzt durch ihren Auftritt beim Rock Hard Festival vor vier Jahren sind D-A-D für nicht Wenige im Vorfeld so was wie der heimliche Headliner. Der Hinweis der Veranstalter, dass sie "mit voller Show" auftreten werden, heizt die Erwartungen dabei noch zusätzlich an und als Boris Kaiser die Dänen völlig zu Recht als "eine der geilsten Livebands überhaupt" ankündigt, leuchten neben dem Bullenschädel im Background bereits auch so manche Fanaugen voller Vorfreude. Und tatsächlich wird der Auftritt der ehemaligen Cowpunks ein Triumph, im Anschluss wird man nicht eine Stimme hören, die nicht begeistert davon zu berichten weiß. Dabei macht der auf ewig unterbewertete Vierer eigentlich nichts anderes als sonst auch: D-A-D spielen zu einem Best-Of-Programm, gespickt mit einigen neueren Songs ("A New Age Moving On", "Last Time In Neverland", "I Want What She’s Got"), auf, als gäbe es kein Morgen und lassen dabei ihren einmaligen Charme spielen, der bei den vollen Rängen auf reichlich Gegenliebe stößt. Liebe ist dann auch das große Thema der Show... Von den Effekten her hat man (zumindest im Vergleich zum letzten RHF-Auftritt) aber tatsächlich einige Schippen draufgelegt. So wird u.a. an Pyros von Anfang an ebenso wenig gespart, wie an Licht, und Frauenschwarm Stig Pedersen, der die meiste Zeit wieder auf dem Drumkit stehend spielt, hat heute einen zusätzlichen seiner kultigen 2-Saiten-Bässe (den Bullenschädel) mitgebracht. Zudem ist die Band auch von der Ausstrahlung her heute scheinbar besonders gut drauf und lässt sich auch durch gelegentlich technische Probleme mit Jacobs Gitarre in ihrer Spielfreude nicht bremsen. Ganz im Gegenteil: Das stachelt Jesper Binzer nur noch mehr an und heute ist er dann selbst für seine Verhältnisse noch gesprächsfreudiger als sonst und seine Ansagen im holprigen Deutsch kommen kultiger denn je. Nach jedem Song hat er was zu erzählen. Er lobpreist wie gewohnt seinen Bruder "an der Guitar", braucht Hilfe vom Publikum beim Mitzählen, bewundert ohne Unterlass sowohl dessen Zuneigung ("denn es ist Liiiebe, es ist Liiiebe Gelsenkirchen") als auch "das Talent aus Dänemark - und das Talent heißt Laust" und fordert "kompliziertes Multitasking" (sprich: Klatschen und Mitsingen) von den Fans. Diese sind sichtbar mitgerissen von der Show, nicht zuletzt erkennbar an der steigenden Zahl von Crowdsurfern. Vom Jubel auf den Rängen ganz zu schweigen. Selbst das verschmitzte Lächeln des ansonsten schweigenden Jacob Binzer kommt heute häufiger als gewohnt. Bei "Grow Or Pay" hat er besonders viel Spaß und eine Kusshand für die Fans über, was für ihn einem Gefühlsausbruch gleichkommt. Neben anderen Selbstläufern wie "Jihad", "Everything Glows" und "Rim Of Hell" hat man mit dem anfangs von Basser Stig gesungenen "Riding With Sue" zwischendurch gar eine nicht mehr allzu häufig gespielte Nummer im Programm. Laust Sonne, diesmal nicht im Anzug, aber zum Glück angeschnallt, trommelt sich währenddessen in seinem positiven Beknacktsein in die Herzen der Zuschauer und hat dann bei "I Want What She’s Got" seinen großen Auftritt. Nachdem ihn Jesper mal kurz zum Bürgermeister von Gelsenkirchen gemacht hat, fährt unter den (nicht mehr ganz neuen) Anfeuerungsrufen "Laust, gib alles, wir wissen, du schaffst es!" und "We want what Laust Got" seine 'Drum-Limousine' an den Bühnenrand und kippt um 90° nach vorne. Solch eine Show sieht man nun wahrlich nicht oft auf dem Rock Hard Festival. Nach dem weiteren Hit "Bad Craziness" und kurzer Zurück-Ruf-Pause kommt dann bei der Zugabe und großen Mitgröhlnummer "Sleeping My Day Away" dann auch noch Stigs Raketenhelm zum Einsatz. Danach ist Feierabend. Begeisterung auf den Rängen. Besser geht nicht. Obwohl: Geht schon. Denn für den wahren Fan war der Auftritt selbstredend trotzdem mal wieder viel zu kurz. Was haben da noch für Songs gefehlt: Wieder kein "Girl Nation", kein "Laugh 'n' A 1/2", kein "Marlboro Man", kein Abschiedssongs "It's After Dark"... Bitte ganz schnell wiederkommen! (LS)
Nach dem furiosen Rockn’ Roll-Feuerwerk aus Dänemark steigt die Spannung auf den bevorstehenden Set der Progressive-Metal-Legende QUEENSRYCHE. Nach dem unwürdigen Schauspiel, das sich in den letzten Monaten zwischen Geoff Tate und seinen ehemaligen Mitstreitern abspielte, stellen sich die anwesenden Fans die Frage, ob Todd La Torre in der Lage sein wird, seinem Vorgänger das Wasser zu reichen. Der bleibt die Antwort nicht lange schuldig. Mit dem Uralt-Song "Queen Of The Reich" von der Debüt-EP macht er gleich den Sack zu. Extrem sicher auch in den höchsten Lagen, dabei trotzdem kraftvoll und sehr nah am Origina,l zieht der Ex-CRIMSON GLORY-Fronter das Publikum sofort auf seine Seite. Bei "Speak" gibt es dann die erste Gänsehaut und die "Rage For Order"-Kracher "Walk In The Shadows" und "The Whisper" sorgen für strahlende Gesichter allerorten. Im Anschluss an "En Force" kommen die beiden neuen Songs "Redemption" und "Fallout" zu Ehren, mit denen die Band deutlich machen will, dass mit ihr auch in Zukunft noch zu rechnen sein soll. Beide Stücke fallen trotz der Klassiker-Setlist zwar nicht negativ auf, wirkliche Großtaten scheinen sich in Bezug auf das neue Album allerdings noch nicht abzuzeichnen. Die folgende Stunde gehört schließlich den beiden stärksten QUEENSRYCHE-Alben "The Warning" und "Operation Mindcrime". Man muss Herrn Tate beinahe schon ein bisschen dankbar sein, denn mit dem Fortbestehen der Band im bisherigen Line-Up hätte man kompositorische Großtaten wie "Roads To Madness" oder "Take Hold Of The Flame" in dieser Qualität wohl nicht mehr zu hören bekommen. Natürlich bewegt sich auch der Rest der Band spielerisch auf sehr hohem Niveau und macht so den Retro-Trip perfekt. Allerdings klingen die Background-Chöre dann fast schon einen Tick zu makellos. Möglicherweise kam da Hilfe vom Band? Man weiß es nicht… nach dem abschließenden "Empire" bleiben jedenfalls keine Wünsche mehr offen und auch kein Auge trocken. Ein denkwürdiger Auftritt, selbst in der an Höhepunkten nicht eben armen Geschichte des Rock Hard Festivals. (LK)
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