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ROSE TATTOO Blood Brothers Tour 2018 - Zeche Bochum - 15.06.2018
ROSE TATTOO, Zeche Bochum, 15.06.2018
ROSE TATTOO kommen. Diese drei Worte reichten aus, um die Fans in Bochum zu elektrisieren. Daher war das Konzert am 15.06.2018 innerhalb kürzester Zeit ausverkauft, was die Band dazu veranlasste, umgehend noch ein Zusatzkonzert in der ZECHE für den 31.08.2018 anzuberaumen, die sich in der ehemaligen Schlosserei der Zeche Prinz Regent befindet und schon seit 1981 ein beliebter Ort für Konzertveranstaltungen ist.
THE WILD! aus Kanada eröffnen mit einem starken Auftritt den Abend und sorgen schon vorab für prächtige Stimmung. Nach drei Songs muss ich mich aber sputen, um es rechtzeitig zum Interview mit ANGRY ANDERSON zu schaffen. Daher heute leider keine Setlist der Kanadier.
Line-Up THE WILD!:
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Dylan Villain – Gesang, Lead Gitarre
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The Kid – Gitarre, Gesang
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Boozus – Bass, Gesang
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Reese Lightning – Schlagzeug
Dann geht das Licht im Saal aus. Mit den ersten Soundschnipseln des Klassikers „One Of The Boys“ bricht frenetischer Jubel aus. Lange haben die Tatts-Anhänger auf diesen Moment warten müssen. Neben Angry Anderson greifen seine „Boys“ Dai Pritchard (Slide Gitarre), Mark Evans (Bass), Bob Spencer (Gitarre) sowie John „Watto“ Watson (Schlagzeug) zu den Instrumenten, um ein weiteres Kapitel einer legendären Band zu schreiben, die, wie es Angry Anderson einmal ausdrückte, „von Drama zu Drama“ eilt. Nicht mit von der Partie ist der etatmäßige Drummer Paul DeMarco, der einen der größten Hits der Band wohl allzu wörtlich genommen hat und als Mitglied einer Waffenschieber-Bande getreu dem Image des ROCK`N`ROLL OUTLAW kürzlich zu sechs Jahren Knast verurteilt wurde.
Aber ROSE TATTOO wären nicht ROSE TATTOO, wenn sie nicht auch diesen Ausfall kompensieren würden. Platzhalter John „Watto“ Watson schnürt zusammen mit Ex-AC/DC Bassist Mark Evans das rhythmische Korsett der Band, die an diesem lauen Frühlingsabend blendend aufgelegt ist und von Anfang an für Partystimmung sorgt.
Angry Anderson zeigt sich von einer Atemwegsentzündung, die ihn noch beim Konzert in Hamburg arg gehandikapt hatte, bestens erholt und klingt frisch wie eh und je.
„Man About Town" vom "Blood Brothers" Album mit seinem treibenden, brachialen Riff schüttelt die Zeche so richtig durch und spätestens mit diesem Kracher gibt es in der ausverkauften Halle niemanden mehr, der dem Groove widerstehen könnte.
Nach einer hoch energetischen Version von „Assault And Battery“ folgen erstmals Sprechchöre des Publikums, das minutenlang den Bandnamen skandiert und damit Angry zu Tränen rührt. Mit „Rock`N`Roll Outlaw“, der als Cover-Version unter dem Titel „Rock´N`Roll Gypsy“ HELEN SCHNEIDER in Deutschland und der Schweiz zu einem großen Hit verhalf, sowie der intensiven Bluesnummer „Butcher And Fast Eddy“ läuft die Band endgültig zu großer Form auf. Dai Pritchard an der Slide-Gitarre demonstriert eindrucksvoll sein Gespür für wohldosierte Fill-Ins, die ins Mark treffen, während Bob Spencer an der zweiten Gitarre den Klangteppich webt.
Mark Evans, der zwischen 1974 und 1977 vier Alben mit AC/DC einspielte, traktiert mit wild entschlossener Miene seinen Viersaiter und vermittelt stets den Eindruck eines Getriebenen in Sachen Rock´n´Roll.
Mittlerweile brandet nach jedem Titel ohrenbetäubender Jubel auf, der in Sprechchören mündet, die ROSE TATTOO feiern und Angry Anderson seinerseits mit Applaus quittiert.
Überhaupt ist das Gedenken an die verstorbenen Tatts allgegenwärtig und wird durch die Band gebührend zelebriert, ohne aufgesetzt zu wirken. „1854“ wird den "Boys" gewidmet, die "nicht mehr unter uns sind" und wiederum kann Angry ein paar Tränen nicht unterdrücken.
Nach diesen bewegenden Momenten drücken ROSE TATTOO mit „Rock´N´Roll Is King“ in der Folge wieder mächtig aufs Gaspedal und blasen mit „Bad Boy For Love“ und „Astra Wally“ auch die letzten melancholischen Gedanken zur Tür hinaus.
Eine grandiose Version ihres „We Can´t Be Beaten“ bildet den Abschluss des regulären Sets und während Angry Anderson wie immer mit einer Flasche Stone´s Green Ginger Wine ins Publikum winkt, bricht ein wahrer Jubelorkan los, den die Band Backstage ein paar Minuten lang genießen kann, bevor mit „Nice Boys“ der letzte noch fehlende Hit der Kultgruppe erklingt.
FAZIT: ROSE TATTOO zelebrieren in der ausverkauften Zeche Bochum einen denkwürdigen Abend. Angetrieben von einem entfesselten Angry Anderson demonstriert die Band eindrucksvoll, dass das aktuelle Line-Up jederzeit in der Lage ist, höchsten Ansprüchen zu genügen und beweist gleichzeitig, dass es kein Verfallsdatum für den unverwüstlichen, ehrlichen Rock´n´Roll der Australier gibt. Wer noch die Gelegenheit hat, Karten für die „Blood Brothers Tour“ zu erhaschen, sollte schnellstens zugreifen.
Line-Up ROSE TATTOO:
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Gary „Angry“ Anderson – Gesang
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Dai Pritchard – Slide Gitarre, Gesang
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Mark Evans – Bass, Gesang
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Bob Spencer – Gitarre, Gesang
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John „Watto“ Watson – Schlagzeug
Setlist:
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One Of The Boys
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Juice On The Loose
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Man About Town
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Assault And Battery
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Tramp
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Rock`N`Roll Outlaw
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Butcher And Fast Eddy
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Stand Over Man
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Branded
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Black Eyed Bruiser
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Lifetime
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1854
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Rock´N´Roll Is King
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Scarred For Life
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Bad Boy For Love
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Astra Wally
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We Can´t Be Beaten
Encore:
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Nice Boys
Mein Dank geht an Brooke-Lynn Promotion für die Akkreditierung.
ROSE TATTOO Blood Brothers Review
Tourdaten ROSE TATTOO:
19.06.2018 Neuruppin, Kulturhaus
20.06.2018 Berlin, Festsaal Kreuzberg
24.06.2018 Aschaffenburg, Colos-Saal ( Zusatzkonzert)
29.08.2018 Nürnberg, Hirsch
30.08.2018 Karlsruhe, Substage
31.08.2018 Bochum, Zeche (Zusatzkonzert)