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RHAPSODY OF FIRE | The Eighth Mountain Tour 2019 - Turock Essen - 01.03.2019
RHAPSODY OF FIRE | Turock Essen, 01.03.2019
Support: AVALANCH, THORNBRIDGE
Als Patron Peter Siewert sich im Jahr 2004 dazu entschloss, die damals seit mehr als einem Jahr brachliegenden Räumlichkeiten im Essener Norden anzumieten, um das ehemalige Kino am Viehofer Platz wieder mit Leben zu füllen, wollte er eigentlich nur eine Bar eröffnen. Dass sich das Turock seit den Anfangstagen zur ersten Adresse für Metal-Veranstaltungen aller Art in Essen etabliert hat, liegt nicht zuletzt am kontinuierlichen Ausbau eines stimmigen Konzepts, das neben Konzertveranstaltungen auch Motto-Partys abdeckt und durch mehrere Theken inklusive Lounge in Sachen Gastronomie punkten kann.
An diesem Abend lädt das Turock zu einem Konzertereignis der Extraklasse. Neben dem Headliner RHAPSODY OF FIRE, die sich im Rahmen ihrer „The Eighth Mountain Tour“ ein Stelldichein geben, versprechen auch die Supports für gute Unterhaltung zu sorgen, denn mit THORNBRIDGE und AVALANCH sind zwei weitere Bands des Genres am Start, die schon in der Vergangenheit mit Nachdruck auf sich aufmerksam machen konnten.
Eröffnet wird der Abend von den aus Alzenau stammenden Power-Metallern von THORNBRIDGE, die auch schon seit 2008 die Clubs unsicher machen. Die Setlist beinhaltet überwiegend Songs des aktuellen Albums „Theatrical Masterpiece“. Der Titel-Track eröffnet auch den Abend und bleibt neben dem grandiosen „Demon In Your Heart“ am nachhaltigsten im Gedächtnis. Den Schlussakkord liefert das braciale „Set The Sails“, das aufgrund seiner irisch angehauchten Melodie eine Art GARY MOORE- Feeling liefert, als dieser zu Zeiten seiner „Wild Frontier“-Ära noch nicht den Blues hatte. Das zu diesem Zeitpunkt schon gut gefüllte Turock feiert die Jungs mit lang anhaltendem Applaus.
Line-Up THORNBRIDGE:
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Gesang, Gitarre: Jörg „Mo“ Naneder
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Gitarre: Patrick Rogalski
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Bass: Patrick Burghard
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Schlagzeug: Maximilian Glück
Die Umbaupause gestaltet sich erfreulich kurz, da AVALANCH-Drummer Mike Terrana, der schon bei RAGE, MASTERPLAN, AXEL RUDI PELL, SAVAGE CIRCUS und VISION DIVINE auf das Schlagwerk eindrosch, den Jungs von THORNBRIDGE seine Schießbude zur Verfügung gestellt hatte. Neben dem charismatischen Frontmann Israel Ramos, der das Publikum ab der ersten Sekunde fest im Griff hat, sowie dem schon erwähnten Mike Terrana, greifen Dirk Schlächter (Bass, Ex-GAMMA RAY), Alberto Rionda (Gitarre) und Manuel Ramil (Keyboards) zu den Instrumenten. Im Gepäck haben die Jungs ihr neuestes Werk „The Secret“, das hier im Turock bärenstark präsentiert wird. Starke Melodien, ein Mike Terrana, der jeden Titel lebt und auf sein Drumkit eindrischt, als ob es um sein Leben ginge, dazu die brillanten Soli Alberto Riondas – kurz: Ein bärenstarker Gig, der extrem kurzweilige Unterhaltung bietet und gut und gerne länger hätte ausfallen dürfen. Anspieltipp: „Pilgrim“.
Line-Up AVALANCH:
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Gesang: Israel Ramos
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Bass: Dirk Schlächter
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Schlagzeug: Mike Terrana
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Gitarre: Alberto Rionda
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Keyboards: Manuel Ramil
Nach verdientem, tosendem Applaus, wird nun die Bühne für RHAPSODY OF FIRE hergerichtet. Die unter dem Namen RHAPSODY bekannt gewordenen Italiener sind seit dem Zerwürfnis zwischen den beiden Masterminds Luca Turilli und Alex Staropoli in zwei Fraktionen gespalten. Seither kochen Turilli unter dem Banner LUCA TURILLI’S RHAPSODY und Staropoli unter der Flagge RHAPSODY OF FIRE ihr jeweils eigenes Süppchen. Nach dem Intro „In Principio“, das vom Band eingespielt wird, eröffnen die Barock-Progressive-Power-Metaller die wilde Fahrt durch ihr umfangreiches Portfolio mit „Distant Sky“ vom 2016er Output „Into The Legend“. Giacomo Voli, der durch seine ungemein sympathische Bühnenpräsenz das Publikum direkt auf seiner Seite hat, füllt die nach dem Abgang des langjährigen Frontmanns Fabio Lione entstandene Lücke am Mikrofon perfekt aus. Spätestens mit „March Against The Tyrant“ vom aktuellen Album „The Eighth Mountain“ ist die Partystimmung im Turock auf dem Höhepunkt, denn die erste Reihe zückt, sehr zur Freude von Violi und seinen Mitstreitern, fast geschlossen Gummischwerter und orchestriert den Song mit entsprechender Choreografie. Mit „The Wind, The Rain And The Moon“ folgt dann die einzige Ballade das Abends, die für Gänsehaut sorgt und verdeutlicht, wie stark das aktuelle Album geworden ist. Ein absolutes Highlight an diesem Abend.
Neben dem starken, neuen Material, kommen aber auch die Klassiker nicht zu kurz, die vom Publikum textsicher intoniert werden. „Holy Thunderforce“ und „Reign Of Terror“ dürfen ebenso wenig auf der Setlist fehlen wie „Flames Of Revenge“ und „Land Of Immortals“. Dazu gibt es immer wieder die putzigen Gummischwerter, die sich den Protagonisten auf der Bühne entgegen recken und mehrfach ein Schmunzeln über das Gesicht Violis huschen lassen. Nach „Emerald Sword“, dem letzten Titel der Zugabe, geht die Band zunächst wortlos von der Bühne, was zunächst mit ungläubigem Staunen im Publikum quittiert wird. Aber auch hier gehen RHAPSODY OF FIRE eigene Wege: Zu den Klängen von „The Wind, The Rain And The Moon“, dieses Mal vom Band, kommt zunächst Publikumsliebling Giacomo Voli zurück auf die Bühne und bittet danach jedes einzelne Bandmitglied zu sich, stellt seine Kollegen vor und lässt ihnen so die Ovationen der Menge zuteil werden. Auch das ein sehr intensiver Moment und der krönende Abschluss eines großartigen Konzertabends.
FAZIT: Ein denkwürdiger Abend im Turock zu Essen mit einem Triumvirat des Melodic-Power-Metal, das keine Wünsche offen lässt.
Line-Up RHAPSODY OF FIRE:
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Gesang: Giacomo Voli
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Keyboards: Alex Staropoli
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Gitarre: Roberto De Micheli
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Bass: Alessandro Sala
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Schlagzeug: Manu Lotter