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KVR: The Black Flame (Review)
Artist: | KVR |
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Album: | The Black Flame |
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Medium: | MC/Download | |
Stil: | Black- und Doom-Metal |
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Label: | Sect Entropy | |
Spieldauer: | 36:08 | |
Erschienen: | 16.05.2025 | |
Website: | [Link] |
KVR zündeln mit der Schwärze. Wie sollte es auch anders sein, wenn Black Metal und Doom-Zähigkeit aufeinandertreffen?
Mit „The Black Flame“ brennen die Düsseldorfer ein mitreißend meditatives Dunkelfeuer ab, das Freunde von ritualhafter Düstermusik mit der Zunge schnalzen lassen sollte.
Die Gitarren sägen zuweilen mit ähnlicher Dringlichkeit wie es einst SATYRICON vorgemacht haben, während in Sachen Atmosphäre eine gewisse Nähe zu einer Band wie WATAIN nicht komplett zu leugnen ist. Dabei klingen KVR zu keiner Zeit ‘sauber‘, allerdings bleibt der Sound des Tapes doch differenziert genug, um neben dem unterschwelligen Brodeln der Musik genug Raum für instrumentale Details zu lassen.
Mit der Zeit erzeugt die verschleppte Düsternis von Stücken wie „Through Cosmic Gates“ einen hypnotischen Sog, der manch griffigen Gitarrenton aus dem DISSECTION-Kosmos mit verschleppten Grooves, die an Bands wie URFAUST gemahnen, verbindet.
Kommen gen Ende auch noch epochale Bläser mit ins Spiel, dann wirkt die Musik wie ein aufrührerisches Statement gegen Plastiksounds.
Nun lässt sich diese Haltung von offensiver Spiritualität nicht erst seit gestern in der Black Metal-Szene beobachten, aber das impliziert nicht, dass eine Band wie KVR nicht eigenwillig und mit künstlerischem Ernst agieren würde. Das zeigt sich u.a. auch in „Possession of Pazuzu“, das mit dreckigem Rock'n'Roll-Gitarrenton gefällt, während der leicht dumpfe Sound die außerweltliche Atmosphäre unterstreicht, die Black Metal im Kern auszeichnet.
„Gal Udug hul A La Jiul Gidim Hul“ präsentiert sich im Anschluss als dunkler Schleifer, der knisternde Gitarrenriffs mit einer nebulösen Atmosphäre zwischen Dunkelheit und Erhabenheit verbindet. Die Stimme raunt, singt mit ritualisierter Klarheit und flüstert unwirkliche Laute in den Äther, der sich langsam aber eindringlich im Bewusstsein des Hörers ausbreitet und ihn nach und nach vereinnahmt.
Am Ende wird’s barbarisch.
Schon das Intro von „Blood Moon Oath“ klingt wie die Anrufung einer Kriegsgottheit, ehe sich KVR mit Gift und Galle durch ein Gemisch aus fiebrigen Riffs, dunklen Klageschreien und donnerndem Groove arbeiten. Manch schräg-melodisches Gitarrensolo erscheint bewusst punkig, ehe sich der erhaben-dunkle Gesang wieder wie ein Schleier über die Musik legt. Zum Abschluss verbinden sich hysterische Stimmlaute und düstere Schwere zu einem musikalischen Würgegriff, der den Hörer so schnell nicht mehr loslässt.
FAZIT: KVR brennen auf „The Black Flame“ ein Feuerwerk dunkler, morbider Musik ab. Die Ausgangspunkte Black- und Doom-Metal werden mitreißend miteinander verwoben, wobei stets die Balance aus beidem gewahrt wird. Ästhetik und Sound der Musik wirken mehr als einmal spirituell bzw. rituell aufgeladen, wobei die Band kitschige Ausfallschritte vermeidet und stattdessen ein feuriges Werk dunkler Musik zur Diskussion stellt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- From the Threshold of Twilight
- Ascend in Terror
- Through Cosmic Gates
- Possession of Pazuzu
- Gal Udug hul A La Jiul Gidim Hul
- Blood Moon Oath
- The Black Flame (2025) - 13/15 Punkten
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