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Francis Rossi: The Way We Were Vol. 1 (Review)
Artist: | Francis Rossi |
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Album: | The Way We Were Vol. 1 |
|
Medium: | CD/Download/Do-LP | |
Stil: | Demos, Rock |
|
Label: | earMUSIC/Edel | |
Spieldauer: | 66:35 | |
Erschienen: | 02.05.2025 | |
Website: | [Link] |
Er kann's nicht lassen, dieser FRANCIS ROSSI, immer wieder auf den Frontseiten seiner eigenen Alben darauf hinzuweisen, dass er der Mann hinter STATUS QUO war (und nach dem Tod von RICK PARFITT im Grunde ganz alleine ist).
STATUS QUO jedenfalls sprechen für knackig rockende „Rock'n'Roll All Over The World“-Qualität.
FRANCIS ROSSI spricht auch für Qualität, aber der deutlich verhalteneren Art, wie wir sie zum Beweis auf der Doppel-LP „The Way We Were Vol. 1“ nachhören dürfen.
Trotzdem ist diese 17 Songs umfassende Doppel-LP, die es auch als einfache CD-Ausgabe zu erstehen gibt, ungemein spannend und aus Rossis Sicht sehr persönlich ausgefallen. Denn hier vereint er verschiedene, bisher unveröffentlicht gebliebene Demo-Aufnahmen, welche die ursprünglichen Entstehungszeiten widerspiegeln, sodass der Hörer hier aus den Jahren 2002 bis 2010 Rossis persönliche Demos präsentiert bekommt. Der besondere Clou von „The Way We Were Vol. 1“ liegt aber in den insgesamt fünf bis dato noch nie veröffentlichten, völlig neuen Songs. Denn die haben es dann doch mehr in sich, als die manchmal etwas behäbig wirkenden Demo-Aufnahmen.
Hervorragend ist zugleich, dass Rossi zu jedem einzelnen der für dieses Album gewählten Stücke ausführliche Hinweise zu deren Entstehung und Bedeutung verfasste. Das einzige, was diesbezüglich fehlt, sind die Song-Texte, die gerne noch auf den (leider unbedruckten) LP-Innenhüllen hätten abgedruckt werden können. So findet man nur im Inneren des LP-Gatefoldcovers bzw. im Booklet der CD die ausführlichen Rossi-Song-Ausführungen.
FRANCIS ROSSI vertritt zu diesen Demo-Aufnahmen, die längst mehr als einfache Mitschnitte sind, eine ganz klare Position: „Die Leute sagen, dass man ein Demo nicht einfach nachbauen kann; es ist ein echter Moment in der Zeit, oft mit einem entspannten Gefühl, das im Song rüberkommt. Eine Akkordfolge oder eine Idee kann wirklich glänzen. Auf diesem Album sind Demo-Aufnahmen versammelt, die mir wirklich gefallen oder die ich jetzt sogar für besser halte als die aufgenommenen Versionen, welche die Leute bereits kennen, sowie einige alternative Aufnahmen, die in diesem Format wirklich funktionieren. Hin und wieder habe ich diese Versionen gehört und hatte das Gefühl, dass sie es verdient haben, gehört zu werden, und ich hoffe, dass die Fans sie genauso mögen wie ich!“
Die von Rossi ausgewählten Demos befinden sich als 'komplette' Songs auf den folgenden Original-Alben von STATUS QUO: „Heavy Traffic“ (2002), „The Party Ain't Over Yet“ (2005), „XS All Areas“ (2004), „In Search Of The Fourth Chord“ (2007) sowie auf Rossis zweitem Solo-Album „One Step At A Time“ (2010).
Wem diese Alben gefallen – oder wer sie im heimischen Plattenschrank zu stehen hat – der kommt wohl kaum umhin, sich auch dieses Album mit den Ur-Versionen anzuschaffen. So kann er für sich selber entscheiden, ob er den Rossi-Worten zustimmen kann. Die meisten werden es nach dem Hören der knapp 67-Musikminuten von „The Way We Were Vol. 1“ sicher tun.
Sollte man am Ende wirklich so weit und übergreifend thematisch denken, wenn der vorletzte Song der Doppel-LP bzw. CD den (übersetzten) Titel „Ich kann die Welt nicht ändern“ trägt, um dann das Album mit der Erkenntnis „Das Leben hat sich verändert“ abzuschließen?
Vielleicht nur ein Zufall?!
Obwohl man bei der akribischen Herangehensweise eines FRANCIS ROSSI an diese Veröffentlichung wohl doch davon ausgehen sollte, dass er bei seiner Zusammenstellung rarer, absolut hochwertiger Archivaufnahmen, die noch eine Fortsetzung finden sollen, wohl eher nichts dem Zufall überlassen hat.
Dazu gehört auch, dass die letzte LP-Seite voller unveröffentlichter, diesmal neu eingespielter und offensichtlich nach STATUS QUO klingender Stücke der unangefochtene Höhepunkt von „The Way We Were Vol. 1“ geworden ist. Also: Demos hin oder her – am besten klingt die Musik hinter dem letzten lebenden Quo-Mastermind dann eben doch im Band- statt Demo-Kontext.
FAZIT: Wie urwüchsig klangen eigentlich STATUS QUO auf ihren Demo-Aufnahmen in Vorbereitung ihrer Studio-Alben der Jahre 2002 bis 2010? „The Way We Were Vol. 1“ von FRANCIS ROSSI gibt genau auf diese Frage ausführlich über vier LP- bzw. eine CD-Seite(n) musikalisch wie textlich Auskunft. Trotzdem hat das alles bei Weitem nichts mehr mit den 70er-Jahre-STATUS QUO zu tun. Wer diesbezüglich also nach Parallelen sucht oder Hoffnungen im Vorfeld der Veröffentlichung des Rossi-Albums mitbringt, der wird enttäuscht sein. Alle, die gerne die (manchmal sehr deutlichen) Unterschiede zwischen den hochwertig produzierten Demo-Aufnahmen und den dann vollendeten Studio-Songs hörend vergleichen wollen, werden bestens bedient. Und dass die insgesamt bisher fünf unveröffentlichten (im Grunde eine komplette LP-Seite umfassenden) neuen Songs natürlich einen zusätzlichen Kaufanreiz darstellen sollen, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (14:14):
- Gotta Get Up And Go (3:09)
- Pennsylvania Blues Tonight (4:02)
- Scary Mary (3:20)
- You'll Come 'Round (3:43)
- Seite B (17:27):
- Tongue Tied (4:22)
- Electric Arena (5:07)
- I Don't Wanna Hurt You Anymore (3:54)
- If You Believe (4:04)
- Seite C (16:32):
- Tallulah's Waiting (3:52)
- Money Don't Matter (4:10)
- Faded Memory (4:48)
- Another Day (3:42)
- Seite D (18:22):
- Why I'm Walking (3:44)
- Load On My Mind (3:21)
- Strike Like Lightning (3:49)
- Can't Change The World (3:36)
- Life Has Changed (3:52)
- Gesang - Francis Rossi
- Gitarre - Francis Rossi
- Keys - Francis Rossi
- The Way We Were Vol. 1 (2025)
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