Partner
Services
Statistiken
Wir
Sedaa: East West (Review)
Artist: | Sedaa |
|
Album: | East West |
|
Medium: | Download/CD | |
Stil: | Ethnic Fusion |
|
Label: | Schlagwerk / Broken Silence | |
Spieldauer: | 50:32 | |
Erschienen: | 09.11.2018 | |
Website: | [Link] |
Das persische Substantiv "sedaa" bedeutet "Stimme", und SEDAA, die Band, vollführen einen musikalischen Spagat zwischen den Klängen des weiten Orients und der Lied- bzw. Gesangstradition der Steppen der Mongolei. "East West"A ist bereits das vierte Album der 2009 gegründeten Formation um den gebürtigen Mongolen Nasaa Nasanjargal, der professionell zum Obertonsänger ausgebildet wurde und auch Erfahrung im Bereich von Soundtrack-Produktionen mitbringt.
Maßgeblich für SEDAAs Sound sind neben der Pferdekopfgeige (die sogenannte Morin Khuur) außerdem der virtuose Hackbrettspieler Ganzorig Davaakhuu und der iranische Multiinstrumentalist Omid Bahadori, doch trotz ihrer eklektischen Besetzung bietet die Gruppe keine effekthaschende Exotik im Sinne jener Art von "World Music", die mittlerweile nicht umsonst negativ konnotiert ist. Auf "East West" verbinden sich stattdessen orientalische Harmonien und Rhythmen mit sehr europäischen Songstrukturen zu einem bezaubernden wie ausgesprochen selbstverständlich anmutenden Ganzen.
Die dominant perkussive Ausrichtung des Materials (höre den finsteren "Rap" 'That`s Life') macht "East West" zwar zu einem rhythmisch fordernden Werk, doch SEDAA haben ein untrügliches Gespür für geradezu klassische Pop-Hooks, mit denen selbst das sprunghafte Instrumental 'Eruu Tsagaan Boljmor' ausgestattet ist. Emblematisch für die Ausrichtung des Quartetts steht vielleicht 'Oriental Rhapsody', das wie aus Tausendundeiner Nacht klingt, während die Maultrommel zugleich verrät, dass der Schein bei SEDAA stets trügt - und das im besten Sinn.
Die Band strahlt wie viele aus Vorderasien eine unterschwellige Melancholie aus, die jedoch eher kräftigt, als auszuzehren. Daraus ergibt sich auch ihr Potenzial, in unterschiedlichen Hörerkreisen Anklang zu finden, und dass sie sich dafür kein bisschen anbiedern muss, ist mindestens mittelgroße Kunst.
FAZIT: Verspielt und mystisch, befremdlich und doch irgendwie vertraut wirken SEDAA auf "East West" einem schier beispiellosen Kreuzüber-Werk zwischen Klassik, Jazz, Folklore und Liedermachertum. Band und Album sind definitiv viel mehr als schnöde "Weltmusik", wie sie im New-Age-Kontext verstanden wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Khuuriin Magtaal (Hymn To the Horshead violin)
- Eruu Tsagaan Boljmor (White Sparrow)
- Khoyor Nutgiin Erkh (Between 2 Homelands)
- That`s Life
- Schischirgiin ai (Sounds of Beads)
- Coming Home
- Oriental Rhapsody
- Lost Land
- Tun Zeerd Mori (My Sorrel)
- Az mast ke bar mast (Consequences of behaviour)
- Tsagaan Saaral Mori (White Horse)
- Tufan (Tornado)
- East West (2018) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews