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Momo Said: Break The Rules (Review)

Artist:

Momo Said

Momo Said: Break The Rules
Album:

Break The Rules

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter, Latin Pop, Soul, Funk, Afrobeats

Label: Tam Tam Studio Recordings
Spieldauer: 44:09
Erschienen: 06.09.2019
Website: [Link]

Wenn Momo sagt: „Brich die Regeln“, dann müssen wir uns nicht unbedingt in einem Roman von Michael Ende über die gestohlene Zeit befinden, sondern halten vielleicht eine schwer beeindruckende Schallplatte in den Händen, deren rabenschwarzes Vinyl sich auf unserem Plattenteller dreht und eine farbenfrohe Musik-Mixtur aus Soul-Funk-Latin-Pop-Afrobeat-Rhythmen sowie ansprechenden Texten enthält. „Break The Rules“ von MOMO SAID, dem marokkanischen Song-Poeten und, wie auf dem Cover zu sehen, fest verwurzelten Schlangenbeschwörer, der seit vielen Jahren in Italien lebt, verleugnet in seiner Musik zu keiner Sekunde seine musikalischen Wurzeln.

Kaum zu glauben, dass MOMO SAID, der bereits im Jahr 2013 sein sehr akustisch ausgerichtetes Album „Spirit“ veröffentlichte, noch immer nur ein Geheimtipp ist, während man einen KAMASI WASHINGTON an allen Musik-Ecken und -Kanten hochjubelt, als wäre er eine einmalige Sensation. MOMO SAID ist mit „Break The Rules“ ein fast gleichwertiges Album, welches man besonders auch wegen der Vielzahl von Jazz-Funk-Momenten in einem Atemzug mit „Heaven & Earth“ erwähnen müsste, gelungen. Ein Album, mit dem er selbst die ganz großen Soul-Label wie Motown oder Stax Records und natürlich Atlantics in Verzückung versetzen sollte.

Eine ganz besondere Hinwendung zum 70er-Jahre-Soul und solchen Musikergrößen wie CURTIS MAYFIELD oder CHICAGO und den TEMPTATIONS sind unüberhörbar, aber trotzdem klingt „Break The Rules“ nicht nur retro, sondern auch so frisch, als würde es gerade die Tanzsäle dieser Welt erobern, aus denen sich eine MICHAEL JACKSON nach seinem tödlichen Pillen-Cocktail (Unfreiwillig!?) verabschieden musste. Hier erklingt tatsächlich die „Sunny Side Of The Street“, die allerdings nicht nur zum Tanzen, sondern auch genaueren Hinhören auffordert, da MOMO SAIDs Texte kein billiges Rhythmus-Beiwerk, sondern tiefgründige Poesie sind, die neben allen Sonnenseiten auch jede Menge Schattenseiten unseres Daseins aufdecken: „Time gives us lessons / And gives us time / To learn them better.“ („Time Gives Lessons“)

Der gesellschaftskritische Titeltrack bekommt sogar jede Menge Hip-Hop-Beats verpasst, die neben dem Stakkato-Gesang zusätzlich durch eine Posaune und wilde Percussions angefeuert werden, bis die hymnische Ballade „Way Out“, bei der MOMO SAID zugleich sein Können an der spanischen Gitarre demonstriert, das rundum beeindruckende Album abschließt, während einem noch immer die Zeile: „Break The Rules, make your moves“, durch den Kopf geistert. Welch gelungener Regelbruch!

FAZIT: Wenn der in Italien lebende gebürtige Marokkaner MOMO SAID dazu auffordert, die Regeln zu brechen, dann haben wir es bei „Break The Rules“ mit einem musikalischen Soul-Funk-Latin-Pop-Afrobeat-Mix zu tun, der nicht nur die Füße, sondern bei den Texten auch Geist und Seele fordert. Eins der besten Soul-Funk-Alben des gerade vergangenen Jahres!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3430x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (21:08):
  • Sunny Side Of The Street (3:46)
  • Time Gives Lessons (3:12)
  • Basement (3:40)
  • Children (3:48)
  • In Many Cases (3:38)
  • Revolution, No Confusion (3:04)
  • Seite B (23:01):
  • Post Scriptum (3:21)
  • Loverman (3:32)
  • Hold On (4:30)
  • Dry River Pt. 1 (2:17)
  • Dry River Pt. 2 (2:11)
  • Break The Rules (3:59)
  • Way Out (3:11)

Besetzung:

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