Die Thüringer DEFLORATION haben dieser Tage mit „Abused With Gods Blessing“ eine kernige Death Metal-Platte am Start. Die Band zeigt sich in altbewährter Manier, auch wenn die Songs selbst durchdachter und walzender wirken als jemals zuvor. Grund genug, bei den Jungs mal nachzuhaken. Schlagzeuger Försti hat sich die Zeit für die Fragen genommen...


Hi Försti! Wie steht`s im Hause Defloration? Soweit alles fit?

Hi! Ja, bei uns ist alles bestens! Wir haben den Jahreswechsel gut überlebt und können auch dieses Jahr gleich loslegen, neue Songs zu schreiben.

Ihr habt seit kurzem das neue Album „Abused With Gods Blessing“ auf dem Markt. Wie zufrieden seid ihr?

Bisher sind wir sehr zufrieden. Die Reviews sind zum Großteil alle sehr gut ausgefallen, die ersten Verkäufe waren auch gut. Wenn ich den Anlauf dieses Releases mit unseren anderen Alben vergleiche, so ist da schon erheblich mehr im Gange.... Sowohl Promotion als auch Verkäufe!

Wie sind die Reaktionen von Presse und Fans denn so ausgefallen?

Oh, da habe ich eben wohl schon eine Frage vorweg genommen. Wie eben bereits erwähnt: Bisher zum Großteil nur positive Reaktionen. Jedem macht man es nie recht, ein paar, die meckern, gibt es immer und überall!

Ihr habt wieder im Soundlodge aufgenommen – war das von vornherein klar? Habt ihr da den Sound gefunden, der Euch definiert?

Anfangs hatten wir auch mal überlegt, mal was anderes auszuprobieren. Doch die meisten Studios waren entweder ausgebucht oder zu teuer, so dass wir uns dann letztendlich wieder für das Soundlodge entschieden haben. Das war auch kein Fehler! Wir kennen Jörg gut, haben mit ihm nun schon 3 Platten aufgenommen und da passt das einfach! Und den Sound der neuen CD finde ich persönlich sehr gut! Man muss auch immer die Zeit betrachten, in der man eine CD aufnimmt. Wenn wir 'nen Monat oder mehr Zeit hätten, könnten wir sicher auch viel mehr rausholen! Aber es waren eben nur 10 Tage.

Welche Veränderungen gab es zum letzten Album „Necrotic Nightmares“?

Wir sind unserem Stil zwar treu geblieben, aber wir sind ein wenig weg von zu technischem Zeug. Jetzt sind unsere Songs geradliniger, eingängiger, old-schooliger, stampfender, aber auch irgendwie brutaler. Das liegt natürlich im Auge des Betrachters.....

Dieses Mal habt ihr Euch knapp zwei Jahre Zeit für die neue Veröffentlichung gelassen – hatte das besondere Gründe?

Naja, mit den letzten 3 Alben waren wir ziemlich im Stress, da wir jedes Jahr eins veröffentlichten mussten. Das hat Vor– und Nachteile. Man verschwindet nicht so schnell vom Markt und die Leute sehen/lesen/hören immer mal was von einem und man gerät nicht so schnell in Vergessenheit. Andererseits geht das ganze sehr auf die Kreativität. Man schreibt dann einfach einen Song, ohne diesen eventuell richtig auszuarbeiten, nur damit wir die CD fertig bekommen. Das war diesmal eben nicht so. Wir hatten keinen Release-Stress und so konnten wir uns mal Zeit lassen und an den Songs auch ein wenig arbeiten... Insgesamt haben wir es etwas ruhiger angehen lassen, was aber sehr gut war!

Rein musikalisch haben sich, wie es scheint, Eure Einflüsse etc. nicht wirklich gewandelt? Man hört viel Corpse oder Severe Torture. Könnt ihr mit solchen Vergleichen um?

Ja, mit solchen Vergleichen haben wir kein Problem. Diese (und viele andere Bands) sind nun mal unsere Einflüsse und deshalb wird unser Stil auch immer in diese Richtung gehen. Auch wenn Leute immer meinen, dass man eine Kopie sei und nichts Neues erfindet. Das ist sicher richtig, nur was will man in der heutigen Zeit noch Neues erfinden? Es ist/war doch schon alles da. Mir ist wichtig, dass die Musik geil ist und dass es rockt. Und das sehe ich bei jeder Band so. Ob es nun Cannibal Corpse oder eine unbekannte Dorfband ist. So lange die Musik knallt und gefällt, ist mir das egal, ob ich das Riff vielleicht schon mal irgendwo gehört habe oder so! Hauptsache Death Metal!

Was gibt es denn neues am Konzept Artwork etc.? Was für garstige Sachen habt ihr diesmal wieder in den Texten verarbeitet?

Diesmal sind die Texte in einem kleinen Konzept ausgefallen. Einige handeln von typischen Goregeschichten mit typischen Death Metal-Klischees. Die anderen Texte haben diesmal den Schwerpunkt des Missbrauchs der Kirche an Kindern etc. Als wir in der Songwritingphase waren, war gerade das Thema mit Mixa in den Medien. Da hat Uwe einfach mal ein kleines Konzept draus gemacht. Das spiegelt sich auch im Cover wieder (War auch Uwe seine Idee).

Ihr habt jetzt beim Thüringer Label War Anthem unterschreiben. Welche Gründe gab es für den Wechsel und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Richtige Gründe dafür gab es in dem Sinne nicht. Unser Vertrag bei Remission Records ist ausgelaufen und wir dachten, wir probieren einfach mal was Neues. Gesagt, getan! Die Zusammenarbeit bisher ist wirklich sehr, sehr gut. Die Leute kümmern sich wirklich super. Sie machen viel Werbung und unterstützen einen, wo sie können! Wirklich perfekt!

Wie steht es dieses Jahr mit einer richtigen Tour? Oder beschränkt ihr Euch wieder auf die Wochenenden? Sind schon ein paar Festivalauftritte eingetütet?
Also, wenn alles gut kommt und so klappt wie wir uns das vorstellen, machen wir dieses Jahr, Ende September/Anfang Oktober, eine kleine Deutschland-Tour von 8 Tagen! Das ist alles noch nicht 100%ig, aber es ist angeplant und 2 andere Bands stehen auch schon. Ansonsten natürlich wieder Wochenendgigs und Open Air steht im Moment nur das „In Flammen“ fest. Aber da freuen wir uns riesig, denn da wird DEICIDE headlinen!!!

Wie steht es um die Zukunftspläne im Hause Defloration?

Also, zunächst wollen wir unsere neue CD „Abused With Gods Blessing” promoten und live vorstellen. Dann werden wir uns wieder dem Songwriting widmen, um 2012 eine neue Defloration-CD herauszubringen!

Danke für das Interview – die letzten Worte gehören Dir.

Erstmal vielen Dank für das Interview! Ansonsten, Ihr Metal Fans da draußen, kauft unsere neue CD „Abused With Gods Blessing”, besucht unsere Liveshows und sauft paar Bier mit uns. Denn Ihr seid diejenigen, die uns das alles erst ermöglicht haben! In diesem Sinne!