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Heretoir: Heretoir (Reissue) (Review)

Artist:

Heretoir

Heretoir: Heretoir (Reissue)
Album:

Heretoir (Reissue)

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Post Black Metal

Label: Art Of Propaganda / Edel
Spieldauer: 66:31
Erschienen: 10.02.2023
Website: [Link]

Im Bereich Post Black Metal sind so einige Veröffentlichungen schlecht gealtert, doch HERETOIRs selbst betiteltes Debütalbum (erschienen 2011, also gut fünf Jahre nach Bandgründung) gehört nicht dazu. Während Harakiri For The Sky, die österreichischen Brüder im Geiste der Augsburger, ihre beiden ersten LPs kürzlich komplett neu einspielten, handelt es sich bei der hier vorliegenden Neuauflage von "Heretoir" um das 2022 remasterte Originalmaterial einschließlich zusätzlicher Re-Recordings von ´Fatigue´ und ´Weltschmerz´.

Obwohl man die beachtliche Evolution von HERETOIR beim Vergleichen der alten und neuen Fassungen der beiden Songs anschaulich nachvollziehen kann, behält das Album in seiner ursprünglichen Form den Reiz von damals. "Heretoir" klang beziehungsweise klingt roh, doch die Kompositionen zeugen von schreiberischer Raffinesse; Die fünf Bayern (strenggenommen zeichnete damals noch David Conrad allein für alles verantwortlich, die Norwegerin Ida Hellebøe von Joyless sang/schrie zudem in ´To Follow the Sun´ mit) verbinden die zornige bis verzweifelte Emotionalität und Stimmung des Black Metal mit eher zurückhaltenden, oft geradezu entspannt rockigen Rhythmen anstelle der Genre-typischen Blastbeat-Raserei, wobei sich wehmütiger Shoegaze genauso stark im Stil der Gruppe niedergeschlagen hat wie ein generell Indie-kompatibles Musikverständnis.

In den letzten Jahren arbeitete die Band an neuem Material, auf dass demnächst ein neues Album erschienen kann. Diesem Re-Release soll allerdings zunächst eine EP mit sechs Songs folgen, auf die man umso gespannter sein darf, als der zweite Longplayer "The Circle" (2017) die Messlatte für alles weitere hoch anlegte. Das zeitlose Artwork von Les-Discrets-Kopf Fursy Teyssier und Metastazis (unter anderem Alcest, Anathema, Laibach) bleibt unverändert und setzt dem Ganzen die Krone auf.

FAZIT: "Heretoir" ist ein (deutscher) Post-Black-Metal-Klassiker, wie diese klanglich und optisch gelungene Wiederveröffentlichung beweist. HERETOIR selbst finden die passendsten Worte dafür: "Die intensive Atmosphäre, das unheimliche Gefühl von Verlust und Melancholie, das diese Platte vermittelt, passt perfekt in die Welt von heute. Wir leben in urbanen Einöden und sind von zunehmend stärker abgeschotteten Menschen umgeben, die nach und nach den Kontakt zu allem verlieren […] Uns sagen viele Menschen, dass sie einen Hoffnungsschimmer, eine kleine Portion Positivität in diesen Liedern gefunden haben, die dunkel und düster sind, aber auch etwas Leichtigkeit, etwas Licht in der Dunkelheit bieten. Deshalb haben wir beschlossen, dass diese Platte, die so vielen Menschen so viel bedeutet, ein ordentliches Remaster verdient, das einerseits den Geist der ursprünglichen Tracks bewahrt, andererseits aber von zwei neu aufgenommenen Songs begleitet wird, die in gewisser Weise die Veränderungen zeigen, die wir als Menschen und als Musiker durchgemacht haben. Die Zukunft mag düster aussehen, aber noch ist nicht alles verloren; dieses Album war und ist immer noch denjenigen gewidmet, die fühlen."

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1822x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • 01. The Escape - Part I
  • 02. Fatigue
  • 03. Retreat to Hibernate
  • 04. 0
  • 05. Weltschmerz
  • 06. Graue Bauten
  • 07. The Escape - Part II
  • 08. To Follow the Sun
  • 09. Heretoir
  • 10. Fatigue (2022)
  • 11. Weltschmerz (2022)

Besetzung:

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