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Transport League: A Million Volt Scream (Review)

Artist:

Transport League

Transport League: A Million Volt Scream
Album:

A Million Volt Scream

Medium: CD
Stil:

Blood Sucking Filthy Rotten Cosmical Satanical Super Evil Boogie From Hell, Baby!

Label: Mighty Music
Spieldauer: 40:00
Erschienen: 06.09.2019
Website: [Link]

Der Stil von TRANSPORT LEAGUE ist immer unverwechselbar gewesen und wird es mit seiner Mischung aus Metal, Hardcore, Schweinerock, Doom und tanklasterweise Testosteron vermutlich auch bleiben. Im Zusammenspiel mit der überragenden Stimme von Tony Jelencovich und dem feinen Gespür der Truppe für unterleibstimulierende Hits hätte das schon lange zu größerer Bekanntheit führen müssen. Zuweilen stand die Band sich selbst im Weg, zum Beispiel mit dem an Nu Metal orientierten (aber nicht schlechten) „Multiple Organ Harvest“ oder der anschließenden Auflösung.

Das Comeback mit dem nach „Superevil“ und „Satanic Panic“ bereits dritten 15-Punkte-Brecher der Diskografie, „Boogie From Hell“, ließ dann darauf hoffen, dass es nun endlich losginge mit dem Erfolg. Doch wieder verstanden es Tony und Co., sich selbst ein Bein zu stellen. Man nahm auf den folgenden Platten den Dreck aus den Gitarren sowie die Wucht aus dem Gesamtsound, und obwohl das Ergebnis nach heutigen (Plastik-) Maßstäben immer noch erstklassig klingt, sind zu wenig Druck und Schmutz für solche Musik durchaus echte Hypotheken. Entscheidender aber war, dass sich zwischen die unvermeidlichen Hits auch diverse Durchschnittssongs mogelten.

Und was ist nun von „A Million Volt Scream“ zu halten? Zwar zeigt die Formkurve nach oben, doch eine gewisse kompositorische und klangliche Harmlosigkeit lassen sich nicht leugnen. Wirkliche Ausfälle hat die Band zwar noch nie hervorgebracht, dafür ist sie schlicht zu gut in dem, was sie tut. Doch in die Nähe der Flaggschiffe kommt sie auch nicht, wenn die Hälfte der zehn neuen Stücke vergleichsweise unauffällig am Hörer vorbeirauscht. Volltreffer gibt es gleichwohl auch wieder zu verzeichnen, denn bei Stücken wie den typischen Faustreckern „1200 Goddamned“ und „Vultures“, dem überraschend mit deutschsprachigen Textzeilen aufwartenden „Monster Human“ oder dem melodischen Slowgroover „Dawn of Lucifer“ – einem Song, wie ihn Glenn Danzig seit 25 Jahren nicht mehr hinbekommt – ist es schlicht unmöglich, still sitzen zu bleiben.
Was die durchschnittlichen Songs angeht, muss relativiert werden, dass auch diese in gewisser Weise funktionieren. Sie bestechen durch ihren unverwechselbaren Stil, Groove und die dicken, haarigen Eier, die der Hörer vor seinem inneren Auge schaukeln sieht. Das eint die Truppe etwa mit Prong, deren nicht so zwingende Stücke ebenfalls auf ihre eigene Art ihren Job machen, einfach weil sie Prong Songs und nirgendwo sonst zu kriegen sind.

FAZIT: So viel zu meckern und doch eine zweistellige Punktzahl? Ja, denn die Kritik ist, wie im Text erwähnt, insofern zu relativieren, als die Maßstäbe sehr hoch sind. Demnach ist „A Million Volt Scream“ keine schwache Platte, nur eine der im Bandkanon schwächeren und insgesamt etwa auf Augenhöhe mit dem Debüt „Stallion Showcase“. Und das ist eine Menge mehr als die meisten, deutlich berühmteren Breibeinrock Bands je hinbekommen haben. Also jetzt bitte Karriere machen, es sei der Truppe endlich gegönnt.

Hendrik Lukas (Info) (Review 3530x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • A Million Volt Scream
  • 1200 Goddamned
  • Monster Human
  • Dawn of Lucifer
  • Vultures
  • Vanished Empire
  • Facedown Bondage
  • Slave in Orbit
  • Creature Grunts
  • Rabid Horizon

Besetzung:

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