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Vug: Vug (Review)

Artist:

Vug

Vug: Vug
Album:

Vug

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Classic Rock

Label: Noisolution / Soulfood
Spieldauer: 34:20
Erschienen: 13.04.2018
Website: [Link]

Angesichts des Erfolges der Berliner Bärte Kadavar ist man bei einer stilistisch und örtlich nicht so weit entfernten Band skeptisch, die nicht erst seit gestern musiziert und jetzt erst ins Auge der Szene-Öffentlichkeit tritt: Haben die betreffenden Musiker bisher nur halb ernst vor sich hin gedümpelt oder ihr Fähnchen flugs in den Wind gehängt, um vom anhaltenden Classic-Rock-Trend zu profitieren.

Die Ursachen der Stille um VUG liegen aber auf der Hand: Die Gruppe ließ sich Zeit für ihren Einstand und schärfte ihr Spielvermögen vor allem auf lokaler Ebene mit Konzerten. Aktuell erhält man mit dem Material, den das Kiez-Quartett auf seinem ersten Album feilbietet, Genre-Stoff auf gehobenem Niveau mit einem nicht zu verachtenden Bonus in Form einer erkennbar eigenen Handschrift. Live-Spielen zahlt sich eben aus, denn erst auf der Bühne zeigt sich, was funktioniert und was nicht, wer man ist und wer man nur sein möchte.

Drum ruhen VUG auf "Vug" scheinbar gänzlich in sich selbst. Bis auf den um einen relaxten Mittelteil erweiterten Opener 'Lose' und das durchweg zurückgelehnte 'Prophecy', das quasi die erste Vinyl-Seite abschließt, sind alle Stücke auf dem Album kompakt angelegt. Gitarrist Felix Scholls Leadstimme zieht unweigerlich alle Sympathien auf sich, weil sie nicht nur authentisch Blues- und leidgetränkt klingt, sondern auch Texte abseits geläufiger Genre-Platitüde zum Besten gibt.

Die der Trio-Besetzung zur Zierde gereichende Produktion klingt angemessen aufgeräumt, und die atmosphärische Palette, mit der VUG malen, ist im gegebenen Rahmen recht bunt. Das beschwingte 'Awaken' versprüht unter Vorbehalt jene Lebenslust, die nur realistische, aber nicht gänzlich desillusionierte Gemüter an den Tag legen, wohingegen 'White Room' selbstredend kein Cream-Cover ist, sondern in seiner dezent düsteren Anmutung an urtümlichsten Heavy Metal denken lässt, also die frühen Black Sabbath oder Pentagram.

Hits sucht man auf "Vug" freilich vergebens, doch das ist gar nicht weiter schlimm. Das Einfühlungspotenzial ist wegen der angeführten Gründe hoch, und das Titelstück zum Schluss aufgrund seiner prägnanten wie janusköpfigen Art (Tempo- und Stimmungswechsel) der Anspieltipp dieser vielschichtigen Scheibe.

FAZIT: VUG bewähren sich mit ihrem ersten Longplayer als individuell erkennbare Instanz im gegenwärtigen Retro-Rock-Geschehen und haben eine Rehe von Songs geschrieben, die dem Anspruch von Zeitlosigkeit ohne Krampf gerecht werden. Ihr Stil stellt sich als verblüffend breitgefächert heraus, Die drei Herren haben mehr oder minder offensichtliche Idole mit Hochachtung in einen Mixer geschmissen und ordentlich verquirlt, bis bei aller Vertrautheit etwas Eigenes herauskam. Stammten VUG aus Schweden, wären sie längst in aller Munde, doch durchs Raster der allgmeinen Aufmerksamkeit dürfte die Combo mit etwas Glück und Arbeit seitens ihres Labels nicht mehr rutschen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2706x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Lose
  • Garden
  • Prophecy
  • Awaken
  • Poseidon
  • White Room
  • Vug

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Vug (2018) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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