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The Levitation Hex: The Levitation Hex (Review)

Artist:

The Levitation Hex

The Levitation Hex: The Levitation Hex
Album:

The Levitation Hex

Medium: CD
Stil:

Progressive / Death / Sludge / Psych

Label: Quadrum Records
Spieldauer: 47:23
Erschienen: 17.08.2012
Website: [Link]

Aus Alt mach Neu: Zwei Drittel ALARUM (Palfreyman, Young), Ex-ALCHEMIST Adam Agius und der Drummer von AEON OF HORUS haben sich zu THE LEVITATION HEX zusammengetan. Für Aussie-Metal-Fans ist dies eine kleine Sensation; der Rest darf sich belehren lassen: So spannend kann Metal sein, wenn er sich keine Schranken auferlegt.

Diese Band ist die logische Fortführung von ALCHEMIST, deren wenige Getreue blind zugreifen dürfen. Anders jedoch als bei der Underground-Legende teilt sich Agius, ein chronisch uncharismatische Sänger, die Vocals mit seinem Bassisten, was für etwas mehr Abwechslung sorgt – doch ohnehin sind es wie eh und je die Kompositionen des Mannes, die für ihn einnehmen und über sein mündliches Ausdrucksdefizit hinwegsehen lassen. Die Musik von THE LEVITATION HEX lässt sich – es liegt nahe – als wilder Bastard aus Schräg-Metal, Psychedelic und Hardcore bezeichnen, womit der Einstand des Quartetts vor allem in Richtung Voivod zu „Negatron“- und „Phobos“-Zeiten tendiert, stellvertretend belegbar mit dem polternden „Scratch A Life Find A Thief.

„Internal Chatter“ verkuppelt schleppende Riffs mit einem treibender Beat sowie unerwarteten Hammond-Sounds, und auch „Flirting With Schrizophrenia“ wirkt leicht doomig, beinahe wie Stoner, aber natürlich ohne Drogennebel – es sei denn, Astronautennahrung beschwört rauschartige Zustände herauf. „A Breathing Aparatus“, passenderweise mit mechanischen Atemgeräuschen, ist ein packendes Uptempo-Stück mit kauzigen Melodien, einer Eigenart, welcher die Band in „Breaking Point“ auf allen Ebenen frönt, denn auch Palfreyman fingert behände Tonfolgen aus den dicken Saiten. So halten sich wütende und sphärische Passagen die Waage, und der Rezipient erfährt die Schönheit im Schrägen.

Dazu gehören verhuschte Harmonien wie im dramatischen „Depresedemic“, die nur angedeutet anmuten, so man nicht genau zuhört. Sowieso muss man die Hooklines suchen (doch man findet sie), denn ins Mikrofon werden keine gebellt, und die druckvolle Produktion hält bewusst damit hinterm Berg. Auf „The Levitation Hex“ widmet sich Agius den gleichen Themen wie zuvor, wobei die Texte ebenso fantastisch ausgefallen sind wie das Artwork der Scheibe. Der Unterschied im Gegensatz zu den verblichenen Alchemisten besteht indes höchstens im Detail, denn auch jenen gelang es, gleichermaßen lange, hypnotische Epen zu erschaffen wie kleine Hits, zu denen Dank des beschwörenden Chor-Gesangs „Manipuliar“ zählt.

Das Meisterstück beziehungsweise die fette Überraschung halten sich die Macher aber bis zum Ende auf: In „Dream Deficit“ traut sich Agius konsequent, melodisch zu singen, was trefflich zu den von synthetischem Rauschen begleiteten PINK-FLOYD-Gitarren passt, die nebst perkussivem Drumming das Fundament bilden, ehe man sich und die Hörerschaft in den kollektiven Post-Metal-Rausch spielt – vertonter Gesang von Walen kurz vorm Verenden, und das mit einer Glaubwürdigkeit wie Intensität, von der FEAR FACTORY schon lange nur noch träumen.

FAZIT: THE LEVITATION HEX klingen nach nuklearem Holocaust auf Erden und andererseits einem All, das gleichzeitig bedrohlich anmutet und durch seine geheimnisvolle Schönheit anzieht. Visionäre Musik, das.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4365x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Longest Path Possible
  • Manipuliar
  • Scratch A Life Finde A Thief
  • Depresedemic
  • Internal Chatter
  • A Breathing Aparatus
  • Breaking Point
  • Flirting With Schrizophrenia
  • Dream Deficit

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 06.09.2012

"Voivod zu „Negatron“- und „Phobos“-Zeiten"...

Für mich DIE Voivod-Alben. Wenn der Vergleich qualitativ nur habwegs hinkommt, ist es nun an mir, dir einen Heiratsantrag zu machen, mein lieber Andreas ;)

Wird angecheckt.

P.S. Alchemist waren auch GROß!
Andreas
gepostet am: 06.09.2012

Meine Rede, wenngleich einige Nicht-Eric-Alben auch gut waren. Kuss. :)
Mirko
gepostet am: 07.09.2012

User-Wertung:
10 Punkte

Ich bin ein Riesenfan von ALCHEMIST und habe mich auch sehr auf diese Platte gefreut. Das klingt auch streckenweise nach den Hochzeiten der Aussies, ohne aber deren spezielle Atmosphäre zu erreichen. Ich kann mich auch nicht richtig mit dem Sound des Albums anfreuden, klingt alles etwas limitiert.
Gute Scheibe, die meine Erwartungen (oder eher Hoffnungen?) nicht erfüllen kann.
Laurence
gepostet am: 07.09.2012

An Alchemist kommt es noch nicht ran, aber hoffentlich bleibt die Band lange genug am Ball um die Lücke eines Tages zu füllen. Wie auch immer, mir gefällts.
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 10.09.2012

Ok, hab am We versucht, da ran zu kommen. Bei mir zündet sie nicht. Schade um viele gute Ideen, die m.E. nicht zu guten Songs wurden.

Und by the way: Die Produktion meinen die nicht ernst oder? Die Gitarren klingen ja schon scheiße, aber das Schlagzeug? Oh Mann...
Andreas Schiffmann
gepostet am: 10.09.2012

Mich stört der Sound nicht. Alchemist hatten auch nie einen guten. Die Songs nicht gut? It's in the eye of the beholder ...
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 10.09.2012

Stimmt, Alchemist klangen auch nie gut. Hab mich mal mit dem Schlagzeuger unterhalten (auf der Tripsis-Tour waren in Hamburg 6 (!) Zahlende, da hatte er nach dem Konz Zeit und erstaunlicherweise auch Lust auf ein Schwätzchen). Die Drums der letzten drei Platten waren aus Budgetgründen elektronisch (also die schwarzen Pads, die man nach allem möglichen klingen lassen kann) und die Samplesounds dann auch noch kacke. Traurig...

Die Songs: Wie du sagst - liegt im Auge das Betrachters. Müssten mir auch gefallen, tuns nur nicht. Vielleicht n paar Monate weglegen und dann nochmal. Das funktioniert zuweilen.
Andreas Schiffmann
gepostet am: 10.09.2012

Interview kommt noch.
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 11.09.2012

Bin gespannt. Wenn ich nen Tipp wagen sollte, würd ich sagen, Adam ist bestimmt einer, der was zu erzählen hat (wenn er denn das Interview führt).
Andreas Schiffmann
gepostet am: 11.09.2012

Ist übersetzt; der Mann legt eine angenehme Scheißegal-Einstellung an den Tag, erzählt manches, lässt sich aber nicht allzu tief in die Karten schauen. Die Jungs spielen übrigens im Oktober hierzulande.
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 12.09.2012

Ein Konzert wär definitv ne Reise wert. Leider spielen die von mir aus in jeder Richtung am anderen Ende des Landes :(
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 22.01.2013

Ok. Jetzt hab ich sie kapiert. Geile Platte. Wie konnte ich daran nur zweifeln...?
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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