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A Perfect Day: A Perfect Day (Review)

Artist:

A Perfect Day

A Perfect Day: A Perfect Day
Album:

A Perfect Day

Medium: CD
Stil:

Melodischer Stadionrock / Metal

Label: Frontiers Records / Soulfood
Spieldauer: 52:00
Erschienen: 23.11.2012
Website: [Link]

LABYRINTH, eine in Italien stilbildende Power-Metal-Institution, haben zuletzt mit „Return To Heaven Denied, Pt. II“ einen direkten Nachfolger ihres Zweitwerks von 1998 veröffentlicht. Riecht so ein bisschen nach „Metropolis, Pt. II“, „Operation: Mindcrime 2“ & Co., kurz: nach progressiven Ambitionen.
Das Instant-Projekt (so scheint es jedenfalls) A PERFECT DAY ist ein Sprössling dieser inzwischen nach komplexeren Geschichten strebenden Band und muss in diesem Kontext zwangsläufig als kompensierender Befreiungsschlag verstanden werden: Ganz offensichtlich hatten Sänger Roberto Tiranti und Gitarrist Andrea Cantarelli bei der Gründung im Sinn, sich von allen konzeptionellen Schnörkeln ihres Labyrinths loszusagen und ins klare Blau des Himmels zu musizieren. Einen solchen dürfte ein „perfekter Tag“ jedenfalls in der Regel mit sich führen, der Name macht also schon mal Sinn.

Man erkennt die aktuellen LABYRINTH noch am grundsätzlichen Aufbau der Stücke, insbesondere an der Ebnung des Bodens durch melodische Akustikgitarrengeflechte; lediglich der Stil von E-Gitarre und Gesang wurde generalüberholt und verfolgt jetzt eher klare, melodische Muster mit eingängigen Riffs und verspielten Soli. In Sachen Ausdruck und Dynamik wird man mehrmals an die Melodic Metaller MALRUN erinnert. Das aggressiv ausklingende Eröffnungsstück „Another Perfect Day“ geht beispielsweise nahtlos über in die dumpfe Skizze des Riffs, von dem „Now And Forever“ kurz darauf im Lautformat geprägt wird, so dass gleich das Gefühl aufkommt, für irgendwelches Atmo-Geplucker sei keine Zeit – ein Höhepunkt soll den nächsten jagen. Sogar Balladenkitsch wie „Long Road To Ruin“ oder „Silent Cry“ gewinnt durch das ganz offensichtlich dem Power Metal entstammende, weil immer vorantreibende Gitarrenspiel und Roberto Tirantis ausdrucksstarke Stimme, die in den tieferen Passagen zu Daniel Gildenlöw aufschließt (vgl. „Warm Embrace“) und sonst einen gewissen Myles-Kennedy-Effekt verströmt, an Tiefe, die kompositorisch so eigentlich gar nicht da ist.

„A Perfect Day“ beherbergt also vornehmlich eher banalere Stadionsongs, die sich auf dem Papier wenig aufregend lesen, weil sie ganz eindeutig von der Performanz leben. Irgendwie gelingt es dem Album, seine leicht durchschaubaren Strukturen als Vorteil zu verkaufen. Selbst die reinen Akustikpassagen, meist am Anfang eines Stücks, sind von einer Unruhe geprägt, die sich kaum von den härteren Folgemomenten unterscheidet. Abwechslungsreich ist die Platte daher allenfalls oberflächlich betrachtet; im metaphorischen Sinne fließt der Starkstrom unentwegt in gleicher Konzentration, egal ob gerade Harbrett- oder Schmusekurs gefahren wird. Auf Dauer macht es den Hörgenuss natürlich ein wenig eintönig. Nicht einmal der soulige Eröffnungschor des abschließenden „We Only Say Goodbye“ kann da aus dem Konzept reißen, zumal es nach nur wenigen Sekunden wie gewohnt weitergeht – mit Doppelgitarrenangriffen und ein wenig Pathos.

FAZIT: A PERFECT DAY klingen so, als habe man die LABYRINTH-Backform mit einem bequemen Instant-Teig gefüllt, um eben zur Abwechslung mal etwas Einfacheres zu machen. Kennt man die Mutterband nicht, wird man womöglich einen etwas anderen Zugang zum Album finden und verortet es vielleicht in der Melodic- und Modern-Rock / Metal-Ecke. Am Ende kommen aber alle auf den gleichen Nenner: Das Resultat ist jederzeit wohlklingend, gleichwohl unter dem Strich wenig essenziell.

Sascha Ganser (Info) (Review 8908x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Another Perfect Day
  • Now And Forever
  • Long Road To Ruin
  • Alone And Free (Rockblind)
  • Silent Cry
  • Under The Same Sun
  • Here We Are Again
  • Waiting On The Edge
  • Warm Embrace
  • We Only Say Goodbye

Besetzung:

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